Der ökologische Zustand der Donau in Serbien
ENTWURF EINES INTEGRIERTEN BEWIRTSCHAFTUNGSPLANES FÜR DIE FLUSSGEBIETSEINHEIT SÜDLICHE MORAVA
FORSCHUNGSGEBIET: Das Einzugsgebiet der Südlichen Morava ist eine hügelig-bergige Landschaft mit einem breiten Spektrum an Höhen, von 300 m bis 2169 m. Die Flüsse Binacka und Presevska Moravica fließen bei der Stadt Bujanovac zur Südlichen Morava zusammen. In Richtung Süd-Nord fließt sie dann auf einer Länge von 316 km und trifft in der Nähe der kleinen Stadt Stalac auf die Westliche Morava und bildet so die Große Morava, die in die Donau fließt. Das Morava Einzugsgebietssystem ist das größte in Serbien.
Die Südliche Morava hat ein Tal aus einer Reihe von Schluchten und Flussbecken sowie ein entwickeltes hydrographisches Netz. Das Südliche Morava Einzugsgebiet umfasst eine Fläche von 15,696 km2, das mit 85% zu Serbien gehört, während der Rest zu Bulgarien und Mazedonien gehört. Da das Einzugsgebiet der Südlichen Morava ca. ein Sechstel des gesamten Territoriums der Republik Serbien umfasst, ist sein Wassermanagement von erheblicher Bedeutung für das Land. Das Südliche Morava Tal hat eine große geostrategische, nationale und sozial-wirtschaftliche Bedeutung. Obwohl der Fluss nicht schiffbar ist, ist das Flusstal Bestandteil des Korridor X, der die Eisenbahn und Autobahn zwischen Belgrad-Skopje-Thessaloniki umfasst. Darüber hinaus hat die Südliche Morava mit ihren Nebenflüssen ein erhebliches Potenzial für die Stromerzeugung.
FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE: Da die Republik Serbien anstrebt, EU-Mitglied zu werden, ist die Harmonisierung ihrer Umweltpolitik hinsichtlich der EU-Normen eine der Bedingungen für den EU-Eintritt. Mit der Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) im Jahr 2000 verbesserte die Europäische Union ihre wasserpolitischen Ziele und erklärte, dass für Fliessgewässer, Seen, Grundwasser- und Küstengebiete das Ziel eines „guten ökologischen Zustand“ bis 2015 zu erreichen ist, bzw. bis spätestens 2027. Das ist eine der größten Herausforderungen auch für die EU-Mitgliedstaaten in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts. Die Umsetzung der EU-WRRL in Serbien steckt in den Anfängen. Das Projekt Gewässerbewirtschaftung für die Große Morava – ohne Berücksichtigung anderer Länder – ist in Arbeit. Doch der Integrierte Flussgebietsmanagement Plan auf internationaler Ebene für den größten serbischen Fluss – die Große Morava (43% des serbisches Territoriums) – wurde noch nicht berücksichtigt. Dennoch muss die Analyse durchgeführt werden, um Wasserqualität und -quantität nach EU-WRRL Standards zu evaluieren, um die erheblichen Wasserwirtschaftsfragen bestimmen und schließlich Maßnahmen vorschlagen zu können. Hierbei sollen sozioökonomische Komponente, Schutzgebiete und Öffentlichkeitsbeteiligung berücksichtigt werden. Die grenzüberschreitenden Wasserwirtschaftsfragen sowie Erosion, Hochwasserrisiken und -folgen sind wichtige Teile der IFGM für diesen Fluss.
METHODEN, MATERIAL und QUELLEN: Empfehlungen und allgemeine Darstellungen wurden im Hinblick auf Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der EU-Hochwasserrichtlinie geschrieben. Der Donau Bewirtschaftungsplan von 2009 und der Entwurf des Integrierten Theiß Bewirtschaftungsplanes für die öffentliche Konsultation von 2010 durch IKSD sowie der Internationale Bewirtschaftungsplan für die Flussgebietseinheit Elbe von 2009 durch IKSE wurden als Modelle und ordnungsgemäße Beispielen verwendet. Ausgewählte wissenschaftliche Arbeiten zum Thema IFGM aus ISI Knowledge und Science Direct Websites wurden ebenso analysiert. Auf der Grundlage der Analyse aller oben genannten Quellen und Kenntnisse der lokalen Bedingungen des Südlichen Morava Einzugsgebietes wurden wertvolle Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen gegeben. Die Interviews mit deutschen und serbischen Entscheidungsträgern und Fachleuten waren hilfreich.
ERGEBNISSE: Detaillierte und umfangreiche Kenntnisse über das europäische Wassermanagement WRRL, HWRL, Bewirtschaftungspläne für die Donau, die Elbe und die Tisza. Der Empfehlungsentwurf des Bewirtschaftungsplanes für die Südliche Morava. Ein Manuskript der wissenschaftlichen Arbeit für die Veröffentlichung in der bedeutendsten serbischen wissenschaftlichen Zeitschrift.