Modellierung von Wachstum und Ertrag von Kiefernwäldern in Litauen unter besonderer BerücksichtigungTechnische Universität Dresden, Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Institut für Waldwachstum und Forstliche InformatikAufgrund des in den letzten Jahrzehnten begonnenen Umbaus instabiler Monokulturen in naturnahe Mischwälder nahm die Bedeutung einzelbaumorientierter Wuchsmodelle stark zu. Kernstücke aller einzelbaumorientierten Wuchsmodelle sind Module, die das Wachstum unter Berücksichtigung von Konkurrenzwirkungen beschreiben und natürliche Absterbeprozesse abbilden. Ziel des Projektes war es deshalb, das Kiefernwachstum in Litauen unter besonderer Berücksichtigung von Konkurrenz und Mortalität zu untersuchen und das in Ostdeutschland entwickelte Wuchsmodell BWINPro-S für litauische Bedingungen zu parametrisieren. Die Konstruktion von einzelbaumorientierten Wuchsmodellen setzt die Entwicklung der Kernelemente (Konkurrenz-, Zuwachs- und Mortalitätsmodul) zwingend voraus. Das Ziel der Forschungsarbeit ist deshalb die Untersuchung des Kiefernwachstums unter Berücksichtigung der Konkurrenzwirkungen und natürlicher Absterbeprozesse. Dazu müssen im Einzelnen folgende Arbeitsschritte abgehandelt werden: 1. Beurteilung der Eignung verschiedener Konkurrenzindizes2. Herleitung eines Grundflächenzuwachsmodells3. Herleitung von Durchmesser- und Höhenzuwachsmodellen4. Beurteilung der Eignung verschiedener Ansätze zur Mortalitätsschätzung5. Festlegung der bestgeeigneten Ansätze zur Entwicklung des Wuchsmodells.Mein Ziel ist es die Grundbasis für ein einzelbaumorientiertes Wuchsmodell zu entwickeln, welches das Wachstum litauischer Kiefernwälder wiedergibt. Eine Analyse der Wirkungen von Konkurrenz auf Grundflächen- und Höhenzuwachs wurde vorgenommen. Konkurrenzindizes, die auf der horizontalen Kronenfläche basierten und bei denen die Konkurrentenauswahl mit vorgegebenen Abständen erfolgte, erwiesen sich als am besten geeignet.Die Prüfung verschiedener Grundflächen- und Durchmesserzuwachsmodelle ergab, dass der Grundflächenzuwachs enger mit dem Konkurrenzdruck korreliert ist als der Durchmesserzuwachs. Eine Überlegenheit mathematisch anspruchsvoller Ansätze gegenüber einfachen Modellen konnte in diesem Zusammenhang nicht festgestellt werden. Die Untersuchung des Mortalitätsgeschehens ist noch in Bearbeitung und dürfte in Kürze abgeschlossen werden.