MOE-Fellowship: Orsolya Diofasi

Grüne Beschaffung

Grüne BeschaffungStaatliche Stellen in Europa geben jährlich ca. 16 % des Bruttoinlandsproduktes der EU für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen aus. Allein in Deutschland verfügen Bund, Länder und Kommunen mit jährlichen Ausgaben für die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen in Höhe von insgesamt ca. 260 Mrd. Euro über ein enormes Marktpotential. Diese Marktmacht verstärkt zu nutzen, um umweltpolitische Ziele zu fördern, ist daher in den letzten Jahren international und auf EU-Ebene zunehmend als Instrument anerkannt und empfohlen worden.Umweltfreundliche öffentliche Beschaffung ist die bewusste Auswahl umweltfreundlicher Produktalternativen durch Beschaffungsstellen der öffentlichen Hand. Die öffentliche Hand ist mit ihren zahlreichen Institutionen – wie Ministerien, Ämtern, Anstalten und anderen Dienststellen, Schulen und Hochschulen, Kindergärten, kommunalen Unternehmen und Museen bis hin zu Polizei, Feuerwehr und Zoll – ein bedeutender Konsument von Waren und Dienstleistungen.Die öffentliche Hand sollte mit ihrem eigenen Konsumverhalten ein positives Beispiel für die Bevölkerung und die Unternehmen setzen. Denn ohne eine solche Vorbildfunktion werden die eigenen umweltpolitischen Ziele unglaubwürdig.Gleichzeitig besteht durch das große Volumen der öffentlichen Beschaffung die Möglichkeit, gezielt die Markteinführung innovativer umweltfreundlicher Waren und Dienstleistungen mit deren Einkauf zu unterstützen. Eine solche umweltfreundliche öffentliche Beschaffung kann langzeitig ein wichtiges Element einer ökologischen Industriepolitik und ein wesentlicher Beitrag zur ökologischen Modernisierung sein. Durch stärkere Nachfrage nach umweltfreundlichen Produktalternativen sind Anpassungen der Hersteller und des Handels zu erwarten, die auch preissenkend wirken.Die Gesamtkosten umweltfreundlicher Alternativen sind nicht grundsätzlich höher als die konventioneller Waren und Dienstleistungen: bei einer Berücksichtigung der gesamten Lebenszykluskosten ergeben sich sogar vielfach Chancen zu deutlichen Kosteneinsparungen, weil umweltfreundliche Produkte zwar oftmals mit höheren Investitionskosten beziehungsweise Einkaufspreisen verbunden sind, jedoch einen niedrigeren Verbrauch von Betriebs- und Hilfsstoffen in der Nutzungsphase und/oder niedrigere Entsorgungskosten aufweisen. So sind etwa Fahrzeuge mit innovativen, verbrauchsarmen Antriebstechnologien in der Anschaffung meist etwas teurer, wegen der niedrigeren Treibstoffkosten werden diese Mehrkosten aber über die Lebensdauer des Fahrzeugs mehr als amortisiert. Durch eine konsequente Anwendung des Prinzips der Lebenszykluskostenrechnung (Life Cycle Costing, LCC) – also der Berechnung und Bewertung aller Kosten, die mit einem bestimmten Produkt verbunden sind und die direkt durch einen oder mehrere Akteure im Lebenszyklus dieses Produkts getragen werden – können somit echte Win-win-Situationen entstehen. Das heißt, eine verminderte Umweltbelastung kann mit einer Entlastung der öffentlichen Haushalte Hand in Hand gehen.Des Weiteren die Umsetzung von Grüne Beschaffung kann auch ein politischer Aspekt haben. Wenn die Regierung die die Leistung derzeitig hat verwendet die grüne Beschaffung sichtbar, kann auch ein positiv Beurteilung für sich erwerben.Eine die größte Hemmnisse von grüne Beschaffung in Deutschland sind die mangelndes Wissen über die Umwelt und ökologische Kriterien Entwicklung und in Ungarn dazu kommt noch die fehlende Management / politische Unterstützung.Ich meine, dass Umweltfreundliche Beschaffung die aktivste und demonstrativste Möglichkeit für Umweltschutz ist, deswegen habe ich dieses Projekt Thema gewählt. Auf Grund meiner praktischen Erfahrung die ich in Deutschland, bei der BSU GmbH mache, möchte ich auch in Ungarn ein grünes Beschaffungs System entwickeln, das Leitfäden und Beratung Service anbietet.

AZ: 30009/205

Zeitraum

01.03.2010 - 31.08.2010

Land

Ungarn

Institut

B.&S.U. Beratungs- und Service-Gesellschaft Umwelt mbH

Betreuer

Thekla Heinel