Chemical forms of risk elements in urban soilsIn urbanen Räumen kommt es auf Grund der spezifischen Bodengenese und der Belas-tungsbedingungen zu Einträgen von organischen, vor allem aber anorganischen Schadstof-fen in den Boden. Über Wasser- /Luft- getragene Transferprozesse kommt es dabei nicht nur zu Ökosystembelastungen sondern auch Gefährdungen der Gesundheit der hier lebenden Bevölkerung. Der Stadtboden dient hierbei als Senke und Quelle dieser Stoffe, unter denen Schwermetallen eine herausgehobene Bedeutung zukommt. In Abhängigkeit von der Belas-tungsintensität, dem Adsorptions- bzw. Mobilitätsverhalten der verschiedenen Metalle zeigen sich bezüglich der Gefährdungspotenziale nicht nur Wechselwirkungen zu den Eigenschaften der Böden, ihren Nutzungsbedingungen sondern auch zu anderen stofflichen Einträgen , wie z.B. Schwefel. In diesem Kontext wurden während des Aufenthaltes in Halle neben Untersu-chungen zur Mobilität und Bioverfügbarkeit der Schwermetalle über sequentielle Extraktion auch Analysen zur Herkunft der Stoffeinträge (z.B. über S-Isotopenanalysen ? 34S) und da-durch bedingten Wechselwirkungen zur Schwermetallverfügbarkeit durchgeführt. Hinsichtlich des Gefährdungspotenzials ergaben die Untersuchungen vor allem Hinweise auf hohe Antei-le an austauschbarem Cadmium. Für ausgewählte Nutzungsoptionen ergeben sich Ein-schränkungen. Hauptzielstellung des Aufenthaltes war es, zum einen inhaltliche und methodische Erfahrun-gen auf dem Gebiet der Erfassung und Bewertung städtischer, sowie anderweitig belasteter Böden (Bergbau-/Verhüttungsgebiete) zu gewinnen und diese für die eigene wissenschaftli-che Qualifikation zu nutzen. Hierfür boten die am Standort halle der MLU (Institut für Geowis-senschaften, AG Geoökologie) vorhandenen Kompetenzen, existierenden Laborkapazitäten sowie Forschungsvernetzungen beste Voraussetzungen. Damit sollten auch Erfahrungen über die Stellung der in diesen Gebieten entwickelten und belasteten Böden in ihrer öko-systemaren Funktionalität erworben werden. Hieraus galt Erkenntniserweiterungen über die geochemisch-pedologische Betrachtung der Schwermetallbelastung hinaus zu Raum- und Zeit-Differenzierten Boden-internen und externen Eintrags-; Umsatz- und Austragsprozessen für dies Umweltindikatoren zu gewinnen. Dazu sollten verschiedene Belastungs-, Nutzungs- und Bodenverhältnisse miteinander verglichen werden. Besonderes Interesse galt in diesem Zusammenhang der Gewinnung von Erkenntnissen zu den Steuerfaktoren der Mobilität der Schwermetallbelastung in Abhängigkeit vom Boden- und Nutzungstyp. In methodische Hin-sicht sollten dabei verschiedenen Analyseverfahren (auch sequentiell) der Bodenschwerme-tall Analyse (AAS, ICP, Isotopenanalyse usw.) getestet werden.