MOE-Fellowship: Justyna Grzelak

Eine vergleichende Gefahrenpotenzialanalyse von Methyl-Triclosan und Triclosan. Struktur-Wirkungsbeziehungen und Erhebung von (öko-)toxikologischen Kenndaten

Eine vergleichende Gefahrenpotenzialanalyse von Methyl-Triclosan und Triclosan.Jedes Jahr werden viele Substanzen (oft in großen Mengen) in die Umwelt eingeleitet, ohne dass ein ausreichendes Wissen über deren mögliche Effekte auf Mensch und Umwelt vorhanden ist. Eine von diesen Substanzen ist Triclosan, aktuelles Objekt meiner Forschung. Triclosan ist ein weit verbreitetes Biozid, verwendet als Zusatz in vielen Körperpflegemitteln, als Konservierungsmittel in Kosmetika, in Zahnpasta und in pharmazeutischen Präparaten. Die Chloroorganische, phenolische Verbindung gelten als persistent, aber als nur gering bioakkumulierend. In die Umwelt wurde Triclosan hauptsächlich in Klärschlämmen, Kläranlagenabläufen, Fließgewässern, Sedimenten und in der aquatischen Biota nachgewiesen. Aufgrund der Toxizität gegenüber aquatischen Organismen in der EU als ?umweltgefährlich? eingestuft. In Oberflächengewässer unterliegt das Triclosan dem photolytischen Abbau. Hingegen, scheint das biologische Transformationsprodukt, Methyl-Triclosan, stabiler gegenüber photolytischen Prozessen zu sein. Zusätzlich konnte für Methyl-Triclosan, aufgrund der erhöhten Lipophilie im Vergleich zu Triclosan, eine stärkere bioakkumulation in Algen, Garnelen und in Fischgeweben gefunden werden. Methyl-Triclosan weißt also eine höhere Persistenz und ein größeres Bioakkumulationspotenzial als Triclosan auf. Aufgrund der großen Eintragsmengen von Triclosan steht zu befürchten, dass sich die Konzentration von Methyl-Triclosan in der Umwelt kontinuierlich erhöhen wird und entsprechend mögliche Schadwirkungen für Mensch und Umwelt immer wahrscheinlicher werden.Bis jetzt gibt es leider nur wenige ökotoxikologische Daten zu Methyl-Triclosan. Eine ökotoxikologische Charakterisierung von Methyl-Triclosan hat eine hohe Umweltrelevanz, weil bestehende Wissensdefizite reduziert werden können und dabei helfen kann, die möglichen Gefahren, die mit dem Einsatz dieser Chemikalien für Mensch und Umwelt einhergehen, besser zu verstehen. Diese Wissenslücken zu reduzieren und eine erste Gefahrenpotenzialanalyse dieser Chemikalie durchzuführen ist das Hauptziel meines Projektes. Diese Analyse beruht zum einen auf dem theoretischen Konzept der Struktur-Wirkungsbeziehungen (T-SAR = Thinking in Structure-Activity Relationship) und zum anderen auf experimentell bestimmten ökotoxikologische Daten.

AZ: 30009/161

Zeitraum

01.03.2009 - 28.02.2010

Land

Polen

Institut

Universität Bremen
Zentrum für Umweltforschung und
nachhaltige Technologien (UFT)

Betreuer

Dr. Stefan Stolte