Die Antragsfrist des Stipendienschwerpunktes ist abgelaufen, neue Bewerbungen zum Thema können aber über das DBU-Promotionsstipendienprogramm eingereicht werden.
Der Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde ist eine Schlüsselfrage für die Menschheit. In allen Sektoren, sei es Energie, Fläche oder Rohstoffe, übersteigt die Nutzung der natürlichen Ressourcen die Regenerationsfähigkeit der Erde bei Weitem. Neben der wachsenden globalen Rohstoffentnahme nimmt durch technologische Trends wie Digitalisierung und Miniaturisierung auch die Vielfalt der Elemente und Stoffe in Produkten (z. B. in Verbundwerkstoffen) rasant zu, was deren Rückholbarkeit und Weiterverwendung erschwert. Hinzu kommt, dass der Rohstoffbedarf für wichtige Zukunftsfelder wie die Energie- und Verkehrswende für einige Elemente erheblich über dem jetzigen Verbrauch liegt. Gleichzeitig stellen sich globale Fragen sozialer Gerechtigkeit, denn häufig werden Rohstoffe unter sehr problematischen sozialen und ökologischen Bedingungen in Ländern abgebaut, die von der Wertschöpfung wenig profitieren und nicht zuletzt auch die Lasten der weltweit steigenden Mengen an Elektroschrott, Plastikmüll u. a. tragen müssen. Aus diesen und weiteren Gründen ist ein schonender und effizienter Umgang mit Ressourcen und die Etablierung entsprechender organisationaler und Infrastrukturen eine Kernaufgabe heutiger und zukünftiger Generationen. Aktuell wird eine Alternative zum herkömmlichen linearen „take – make – waste“ diskutiert, die eine umfassende Lösung verspricht: die Circular Economy.
Vor diesem Hintergrund förderte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt im Rahmen ihres Promotionsstipendienprogramms ein inter- und transdisziplinären Promotionskolleg für Forschung, Entwicklung, Innovation und Transformation im Bereich der Circular Economy.
Im Kolleg wurden Herausforderungen einer Circular Economy im gesamten Lebenszyklus von Produkten und für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem adressiert. Dies betrifft besonders Fragen aus sozial‑, geistes-, rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen sowie künstlerischen Fachgebieten, aber auch aus technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen.
Die Wahl der individuellen Themen stand den Bewerberinnen und Bewerbern frei. Dabei wurde eine ausgewogen interdisziplinäre Kohorte sichergestellt. Das Promotionskolleg förderte außerdem den aktiven Austausch mit der Praxis im Sinne transdisziplinärer Forschung.
Die DBU richtete ein inter- und transdisziplinäres ortsungebundenes Promotionskolleg zum Transformationspotential der Circular Economy ein. Es wurden 13 Promotionsstipendien vergeben, für deren Vergabe die Rahmenbedingungen des DBU-Promotionsstipendienprogramms galten.