Förderthema 9: Naturschutz und Gewässerschutz
Wasser und biologische Vielfalt stellen eine wichtige Grundlage für das Leben auf der Erde dar. Durch vielfältige Ökosystemleistungen und funktionierende Kreisläufe liefern sie saubere Luft und Wasser, fruchtbaren Boden, Feldfrüchte und Holz sowie Naturerholung und Lebensqualität.
Die Intensivierung und die Vereinheitlichung der Land- und Gewässernutzung führen zu einem bis heute unvermindert anhaltenden Verlust an biologischer Vielfalt. Dabei verschlechtern Stoffeinträge und Veränderungen von Boden- und Gewässerstrukturen die Qualität von Ökosystemen und führen zum Verlust wertvoller Lebensräume in Binnen- und Küstengebieten. Auch die voranschreitenden klimatischen Veränderungen, zum Beispiel durch Dürreperioden und Starkregenereignisse, wirken sich negativ aus.
Ernährungssicherung, Energie- und Rohstoffversorgung, Erholung sowie Biodiversitäts- und Klimaschutz stehen häufig in Konkurrenz zueinander und stellen unterschiedliche Ansprüche an Landlebensräume und Gewässer. Um diese komplexen Nutzungskonflikte zu überwinden und Lebensräume unter Einhaltung planetarer Leitplanken und im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) nachhaltig zu entwickeln und zu schützen, müssen Multifunktionalität und wechselseitige Abhängigkeiten einzelner Sektoren (Nexus-Phänomene) anerkannt werden. Diese Zielkonflikte können mithilfe zielgerichteter Innovationen in Land-, Forst- und Wasserwirtschaft lösungsorientiert bearbeitet werden. Da bei gilt es, relevante Akteure einzubinden, Mehrgewinnstrategien zu verfolgen und gleich zeitig die Resilienz von Ökosystemen zu stärken.
Projekte zeichnen sich durch Praxisrelevanz und Wirksamkeit nach Projektende aus. Inter- und transdisziplinäre Ansätze auch unter Beteiligung engagierter Bürger*innen (z. B. Citizen Science) und die Verwendung digitaler Werkzeuge können signifikante Lösungsbeiträge leisten.
Förderfähig sind insbesondere:
- Entwicklung von Mehrgewinnstrategien auf Landschaftsebene unter Einbeziehung der Inwertsetzung von Ökosystemleistungen;
- Entwicklung innovativer Methoden, Nutzungsformen und Managementansätze zum Schutz von Biodiversität und der Ökosystemleistungen von der Betriebs- bis zur Landschaftsebene;
- Sektorenübergreifende regionale Entwicklungskonzepte, die sich im Idealfall an funktionalen Gebietseinheiten, wie Wassereinzugsgebieten, orientieren;
- Entwicklung und Erprobung transformativer Governance-Prozesse für ein integratives Landschaftsmanagement unter Berücksichtigung von Nexus-Phänomenen und Förderung gemeinschaftlicher Verantwortung (Stewardship) durch „Kümmerer“ und „Pioniere des Wandels“;
- Vorbereitung und Umsetzung von Realexperimenten und Reallaboren in Landschaftsräumen und Regionen;
- Vorhaben mit besonderem Fokus auf Digitalisierung in Form von KI-Methoden, Interoperabilität, Simulation und Big Data (z. B. nachhaltige Gestaltung von Lieferketten in der Land- und Forstwirtschaft, Entwicklung satelliten- und sensorgestützter Techniken oder Arten-, Populations- und Ökosystemmanagement);
- Ansätze zur Reduzierung umweltrelevanter Stoffeinträge in Gewässer, Nutzlandschaften und Schutzgebiete (wie z. B. Pestizide und Düngemittel);
- Steigerung der Resilienz des Wasserhaushaltes, einschließlich innovativer Technologien zur effizienten Wassernutzung (z. B. Grauwasser, Tröpfchenbewässerung) sowie eines dynamischen Schutzes vor Hochwasser und Extremwetterereignissen;
- Entwicklung von Maßnahmen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie zur Nachhaltigkeitskommunikation mit besonderem Fokus auf Kinder, Jugendliche, Ehrenamt und Zivilgesellschaft.
Projektbeispiele aus diesem Förderthema:
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Ergänzend zur Projektförderung vergibt die DBU auch Promotionsstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Fellowships für Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus Mittel- und Osteuropa (MOE).
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