Hinweis: Seit dem 01.01.2024 fasst das aktuelle Förderthema 8 (Kreislaufführung und effiziente Nutzung großer und umweltrelevanter Stoffströme) die zwei vorherigen Förderthemen 8 (Kreislaufführung und effiziente Nutzung von umweltkritischen Metallen und mineralischen Reststoffen) und 9 (Reduktion von Emissionen reaktiver Stickstoffverbindungen in die Umweltkompartimente) zusammen.
Etwa die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen und mehr als 90 % des Biodiversitätsverlustes und der Wasserknappheit werden durch Rohstoffgewinnung sowie die Erzeugung und Verarbeitung von Materialien, Brennstoffen und Lebensmitteln verursacht. Der globale Rohstoffbedarf nimmt aktuell rasant zu – auch durch technologische Trends wie Digitalisierung und Miniaturisierung sowie wichtige Zukunftsfelder wie die Energie- und Verkehrswende. Im Zuge dessen werden die Elemente und Stoffe in Produkten (z. B. in Verbundwerkstoffen) immer vielfältiger, was deren Rückholbarkeit und Weiterverwendung erschwert.
Ein Grund für die Verschwendung wertvoller Ressourcen ist das derzeit vorherrschende lineare Wirtschaftssystem (take, make, waste), in dem zirkuläre Ansätze noch zu wenig Beachtung finden. Für ein nachhaltiges Wirtschaften ist die effiziente Nutzung und Kreislaufführung (Circular Economy) großer und umweltrelevanter Primär- und Sekundärrohstoffströme, z. B. in der chemischen Industrie, der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft oder im Baustoffsektor unabdingbar. Dabei umfasst Circular Economy den gesamten Lebenszyklus eines Produkts vom Design über die effiziente Herstellung, die Nutzungsphase bis hin zum Nutzungsende und der Wertstoffrückgewinnung.
Eine hundertprozentige Kreislaufführung ist aufgrund von Verlusten, Verunreinigungen und Störstoffen nicht möglich, zudem schwächen Rebound-Effekte die Effizienzsteigerungen. Technische Innovationen allein sind nicht ausreichend für die wirksame Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft und Gesellschaft. Hierzu sind neben technologischen auch ökonomische und soziale Innovationen erforderlich. Der Umbau der Linearwirtschaft muss durch einen sozio-kulturellen Wandel flankiert werden. Dabei gilt es, auch Zielkonflikte und divergierende Interessenlagen anzuerkennen und praxistaugliche Lösungsansätze für ein zirkuläres Wirtschaften (z. B. Nutzungsverlängerung, Sharing-Modelle, Sekundärnutzung von Stoffen, Reparatur von Produkten) gesellschaftlich zu verankern.
Förderfähige Projekte zeichnen sich durch hohe Praxisrelevanz und Wirksamkeit nach Projektende aus.
Förderfähig sind insbesondere:
Projektbeispiele aus diesem Förderthema:
Ergänzend zur Projektförderung vergibt die DBU auch Promotionsstipendien zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Fellowships für Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus Mittel- und Osteuropa (MOE).