Projekt 39245/01

Entwicklung von Mehrgewinnstrategien zur ökologischen Aufwertung von Gewässern als Leitplanke für Transformationsprozesse in der Agrarlandschaft

Projektdurchführung

Landespflege Freiburg
Institut für Naturschutzökologie
und Landschaftsmanagement
Konold, Kaphegyi, Wattendorf & Suchomel GbR
Stegener Str. 19
79199 Kirchzarten

Zielsetzung

Hintergrund
Agrarlandschaften sichern die Versorgung der Menschen. Die ländlichen Produktionsräume werden jedoch zunehmend von den Folgen des Klimawandels beeinträchtigt. Intensive land¬wirtschaftliche Nutzung trägt ihrerseits zum Klimawandel bei, und die Lebensräume der Agrar¬landschaften verzeichnen einen ungebremsten Verlust an biologischer Vielfalt.
Aufgrund eines zunehmenden Bedarfs an landwirtschaftlichen Produkten ist nicht von einer Ausweitung von Extensivierungen in den Agrarlandschaften auszugehen. Zwar liegen Unter¬suchungen zu den Ursachen und Auswirkungen der negativen ökologischen Entwicklungen in den Agrarlebensräumen in großer Zahl vor (z.B. Hertzog et al. 2023). Was bislang jedoch weit¬gehend fehlt sind Strategien, die eine vielschichtige Landnutzung und Vorgehensweisen zum Schutz natürlicher Ressourcen unmittelbar verknüpfen. Wichtig für die Konzeption solcher Strategien wäre, die ökologischen und sozio-ökonomischen Wechselwirkungen von Land¬nutzung und den Lebensräumen, in denen Landnutzung stattfindet, zu analysieren und die hieraus resultierenden Erkenntnisse in die Praxis zu transferieren.
Zielsetzung
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung, Erprobung und Implementierung eines Programms zur nachhaltigen Stärkung der Resilienz von Agrarlandschaften gegenüber Klimawandelfolgen bei gleichzeitiger Erhöhung der Biodiversität und Ressourcensicherheit in den landwirtschaftlich genutzten Ökosystemen.
Die konkreten Teilziele sind:
 Identifizierung von Handlungsoptionen auf der Basis systematischer Analysen der Wechselwirkungen von Ökologie und Bewirtschaftung
 Evidenzbasierte und partizipatorische Erarbeitung von Handlungsoptionen und Ma߬nahmenszenarien
 Gestaltung von Umsetzungsprozessen als Mehrgewinnstrategien
 Dauerhafte Sicherstellung notwendiger Umsetzungsprozesse als adaptives Manage¬ment
Ein wesentliches Ziel des Projekts ist, die verschiedenen Komponenten evidenzbasierte Identi¬fizierung von Maßnahmen - Bewertung von Maßnahmen hinsichtlich ihrer Auswirkungen – Zusammenstellung und Priorisierung von Handlungsszenarien – dauerhafte Programmimple¬mentierung - zu einer Gesamtstrategie zusammen zu führen.

Arbeitsschritte

Die verschiedenen Arbeitsschritte des Vorhabens bauen inhaltlich aufeinander auf:
1. Ökosystemanalyse:
Eine Analyse der Zusammenhänge von Landnutzung und Nährstoffströmen auf Wassereinzugsgebietsebene bildet die Grundlage des evidenzbasierten Managements. Auf der Grundlage der Untersuchungen und Modellierungen werden potenzielle Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation der Gewässer in der Agrar¬landschaft identifiziert.
2. Bewertung der Handlungsoptionen
Die potenziellen Maßnahmen werden hinsichtlich der jeweils zu erwartenden ökologischen und sozioökonomischen Effekte analysiert und bewertet.
3. Partizipative Szenarienbildung
Die Bewertungen der identifizierten Handlungsoptionen stehen den Akteuren aus Landnutzung, Verwaltung und weiteren Interessensgruppen zur Verfügung, um aus analysierten Optionen Handlungsszenarien zu bilden.
4. Implementierung und Umsetzung
Die im Rahmen partizipativer Entscheidungsprozesse zusammen¬gestellten Maßnahmenbündel werden zur Umsetzung gebracht. Dieser Prozess beinhaltet zudem die Erarbeitung von Konzepten zur Sicherung der für die Umsetzung not¬wendigen Ressourcen.
5. Adaptives Vorgehen
Systemimmanente Rückkopplungen indiziert z.B. durch Monitoring und Ergebnisevaluierung auf ökologischer und sozioökonomischer Ebene sind unverzichtbar und müssen von Beginn an fester Bestandteil der Konzeptionen darstellen. Wichtig ist hierbei, dass die gewonnenen Erkenntnisse sämtlichen Akteuren in aktueller Form und nachvollziehbar auf¬gearbeitet zur Verfügung stehen. Die Rückkopplungen sollen Nachjustierungen aber auch Ver¬besserungen und Weiterentwicklungen der Abläufe ermöglichen. Die Möglichkeit, nieder¬schwellig an aktuelle Informationen gelangen zu können, bewirkt eine hohe Identifikation der Akteure mit den Projektzielen.
Insgesamt zielt das mehrstufige evidenzbasierte Vorgehen darauf ab, bestmögliche Prognosen hinsichtlich der Auswirkungen und Anforderungen der verschiedenen Szenarien zu generieren und den Akteuren zur Verfügung zu stellen. Dadurch kann die Entscheidungssicherheit sowie Akzeptanz der Akteure gegenüber durchzuführenden Maßnahmen ma߬geblich erhöht werden.

Übersicht

Fördersumme

382.912,00 €

Förderzeitraum

01.02.2024 - 01.02.2027

Bundesland

Baden-Württemberg

Schlagwörter

Land use
Nature Conservation