Projekt 38746/01

Mehrweg Modell Stadt

Projektdurchführung

CONET Solutions GmbH
Bundeskanzlerplatz 2 d
53113 Bonn
Telefon: +491622193447

Zielsetzung

Durch die Einführung von Mehrweg im Bereich des Lebensmittel To-Go Angebotes entsteht ein großes Potential, dass Einwegverpackungsmüll drastisch reduziert werden kann. Bei bisherigen Befragungen gezeigt, dass durch den zusätzlichen Aufwand bei der Rückgabe von Mehrwegegenständen die Akzeptanz und Nachfrage bei Konsumentinnen und Konsumenten deutlich reduziert wird. Durch das Aufkommen von verschiedenen Insellösungen wird die Komplexität durch unterschiedliche und inkompatible Mehrweggegenstände, Pfandwerte und Geschäftsmodelle vergrößert. Besonders schwer wiegt der Umstand, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mit unterschiedliche Mehrwegsystemen im Einzelhandel und Gastronomie konfrontiert werden und der Wunsch nach Verpackungsreduzierung mit dem Aufwand der Rückgabe von unterschiedlichen Gegenständen bei verschiedenen Abgabestellen konkurriert.
In der aktuellen Situation gibt es folgende Defizite in der Umsetzung:
1. Insellösungen mit allen Vor- und Nachteilen
2. Geringe Rücklaufquote
3. Wenige Ausgabe- und Rückgabestellen
4. Zu wenig Information und Anreize bei den Verbrauchern
5. Allgemein fehlender Bekanntheitsgrad über die Mehrwegangebotspflicht
Grundsätzlich sind konsumentennahe Mehrwegverpackungen kein neues Thema. Mehrweg-verpackungen sind bereits heute flächendeckend und zum Teil seit Jahrzehnten im Einsatz - mit allen Vor- und Nachteilen. Die größte Herausforderung - auch im Hinblick auf die Vielzahl von neuen Anwendungsgebieten (bspw. der Versand von Gütern in Mehrwegverpackungen oder neue Mehrweggegenstände aus der Konsumgüterindustrie), die mittelfristig entstehen - wird die Etablierung einer wettbewerbsneutralen, übergeordneten Organisations- und Informationsstruktur sein, die durch standardisierte Prozesse in einem Netzwerk von Abgabestellen eine organisierte Rückführung von Mehrwegverpackungen ermöglicht. Wenn eine Kompatibilität (nicht die Vereinheitlichung) der Mehrweggegenstände und -prozesse geschaffen werden kann, wird einerseits die Mehrweg- und Rücklaufquote im Bereich des Mehrweggeschirrs gesteigert sowie die Akzeptanz und Motivation von Konsumentinnen und Konsumenten.

Das Ziel des Projektes ist der Aufbau und die Pilotierung einer offenen Mehrwegrücknahmestruktur und Rücklogistik auf der Basis bestehender Strukturen. Hierfür bindet das Projekt über 25 assoziierte Partner ein, um aus verschiedenen Blickwinkeln das Thema Mehrweginfrastruktur zu erarbeiten.

Arbeitsschritte

Das Projekt „Mehrweg Modell Stadt“ schafft deshalb einen Raum zur Entwicklung und Erprobung von:
1. Rückgabestellen für Mehrweggegenstände aus unterschiedlichen Mehrwegsystemen, entweder in lokalen Geschäften oder über Rücknahmeautomaten im öffentlichen Raum.
2. Rücklogistik von gesammelten Mehrweggegenständen aus Rückgabestellen durch existierende, innerstädtische Logistikdienstleister.
3. Hygienische Reinigung und erneute Bereitstellung von gereinigten Mehrweggegen-ständen in Mehrwegtransportverpackungen.
4. Abrechnung und Pfandclearing über die unterschiedlichen Mehrwegsysteme, Mehrweggebinde und Pfandwerte hinweg.
5. Information und Aktivierung der Gastronomie sowie Konsumentinnen und Konsumenten, um eine höhere Mehrwegnutzung zu erreichen.

Für die anbieterunabhängige Rücknahme, die Einbindung von existierenden Logistikstrukturen und eine hygienisch einwandfreie Reinigung der Mehrweggegenstände werden Regelwerke und Vereinbarungen benötigt, die es in dieser zusammenhängenden Form noch nicht gibt. Diese Komplexität sowie der Aufbau einer Pilotinfrastruktur, erfordert eine erweiterbare bzw. anpassbare Projektstruktur sowohl in der Anzahl der Anwendungsfälle als auch in der Anzahl der eingebundenen Teilnehmer. Derartige Anpassungen können vonnöten sein, damit auf die jeweiligen Erkenntnisse, die im Laufe des Projektes gewonnen werden, zeitnah und angemessen reagiert werden kann.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Projekt veranstaltet:
- Aktionstage in Mainz und Wiesbaden unter Beteiligung von Vertretern der Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden sowie Vertreterinnen und Vertreter der Landesumweltminisiterien.
- Aktive Pressearbeit mit Artikeln in den lokalen Nachrichten (u.a. Wiesbadener Kurier, Frankfurter Rundschau, Hessischer Rundfunk) und Fachpresse (u.a. Getränke News, Lebensmittelzeitung, Logistik heute, Lebensmittelpraxis)
- Zusammenarbeit mit der Kampagne Müll nicht rum des Klimaschutzministeriums Rheinland-Pfalz
- Runde Tische zum Thema Mehrweg To-Go mit Unterstützung der Ministerien und der Städte (über 60 Teilnehmer)
- Groundposter, Busplakate und Gestaltung eines Omnibusses der zwischen Mainz und Wiesbaden pendelt

Presseanfragen richten sich bitte an info@mehrwegstadt.de

Mehrweg Modell Stadt WebseiteKamapgne "Müll nicht rum"Bericht der Hessenschau

Übersicht

Fördersumme

146.778,00 €

Förderzeitraum

09.06.2023 - 08.06.2024

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Land use
Resource conservation
Umwelttechnik