Projekt 37998/01

Integration von Ernährungs- und Gesundheitsaspekten in Agroforstprojekte der Entwicklungszusammenarbeit in Subsahara-Afrika: eine Machbarkeitsanalyse

Projektdurchführung

Potsdam Institut für Klimafolgenforschung
Telegrafenberg A 31
14473 Potsdam

Zielsetzung

Agroforstwirtschaft ist eine nachhaltige agrarökologische Produktionsmethode, bei der Bäume mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und/oder Viehzucht kombiniert werden. Die Forschung der letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass die Agroforstwirtschaft zahlreiche positive Auswirkungen auf ‚Planetary Health‘ hat. Dazu zählen vor allem positive landwirtschaftliche, ökologische, hydrologische, ökonomische und sozioökonomische Effekte. Bis heute gibt es jedoch keine systematische Übersicht, die sich speziell mit dem Beitrag der Agroforstwirtschaft auf die Ernährung und Gesundheit von Menschen befasst.

Potenzielle positive Zusammenhänge zwischen Agroforstwirtschaft, Ernährung und Gesundheit reichen von einem verbesserten Zugang zu nährstoffreichen Nahrungsmitteln wie Früchten und Nüssen, über ein höheres Einkommen durch den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten der Nutzbäume bis hin zu einer erhöhten Resilienz der Haushalte durch die Diversifizierung und der Verbesserung ihrer landwirtschaftlichen Produktion.

Ziel des Nu-Tree Projekts ist die Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens, um die Einbeziehung von Gesundheits- und Ernährungsaspekten in zukünftige Agroforstprojekte zu fördern und die Wirkung von Agroforstprogrammen zu evaluieren. Durch das Projekt soll das Bewusstsein für die Ernährungs- und Gesundheitsaspekte von Agroforstprojekten bei Akteuren aus Praxis, Entwicklungszusammenarbeit, Politik und Forschung geschärft werden, so dass die Umsetzung und die Bewertung dieser Aspekte in zukünftigen Agroforstprogrammen stärkere Berücksichtigung findet.

Arbeitsschritte

Das Nu-Tree Projekt gliedert sich in die folgenden drei Arbeitspakete:

Arbeitspaket 1: Durchführung einer systematischen Literaturrecherche hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Ernährung, Gesundheit und Agroforstwirtschaft

Zunächst erarbeitet das Projektteam unter Berücksichtigung des Feedbacks von relevanten Stakeholdern ein Protokoll zur Durchführung der Literaturrecherche. Sowohl akademische Literatur als auch ‚graue‘ Literatur wie Projektberichte werden berücksichtigt und inhaltlich analysiert. Bei dieser Überprüfung werden die Erfahrungen aus Agroforstprojekten in Subsahara-Afrika im Hinblick auf die Integration von Ernährungs- und Gesundheitsaspekten berücksichtigt.

Arbeitspaket 2: Workshops mit Stakeholdern aus Deutschland und Subsahara-Afrika

Im Rahmen des Projektes werden verschiedene Stakeholder aus Deutschland und Subsahara-Afrika hinsichtlich der Forschungsfrage und Thematik interviewt. Es soll eine möglichst große Zahl lokaler, regionaler und globaler Interessengruppen aus verschiedenen Bereichen (z.B. Land- und Forstwirtschaft, Gesundheit und Ernährung, Naturschutz und Wirtschaft) beteiligt werden. Die Akteure aus Praxis, Forschung und Politik werden über ihre abgeschlossenen und noch laufenden Agroforstprojekte befragt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die Ernährungs- und Gesundheitsaspekte dieser Projekte gelegt wird. Zusätzlich werden zwei Workshops in Deutschland sowie in dem noch zu bestimmenden Zielland in Subsahara-Afrika durchgeführt. Die Workshops dienen zum einen dem Informationsaustausch und Netzwerken zwischen den Akteuren, zum anderen sollen aber auch mögliche Hinderungsgründe für die Integration von Ernährungs- und Gesundheitsaspekten in Agroforstprojekte identifiziert und diskutiert sowie mögliche Lösungsansätze ermittelt werden.

Arbeitspaket 3: Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens und einer Roadmap zur Integration von Ernährungs- und Gesundheitsaspekten in zukünftige Agroforstprojekte

Auf der Grundlage der Ergebnisse der systematischen Literaturrecherche und der beiden Stakeholder-Workshops wird ein konzeptioneller Rahmen entwickelt, um Wege aufzuzeigen, wie Ernährungs- und Gesundheitsaspekte besser in künftige Agroforstprojekte integriert und evaluiert werden können. Es ist angedacht, am Ende des Nu-Tree-Projektes einen Online-Workshop durchzuführen, um die Ergebnisse und die angefertigte Roadmap verschiedenen Stakeholdern aus Deutschland und Subsahara-Afrika zu präsentieren und deren Feedback einzubauen.

Übersicht

Fördersumme

124.650,00 €

Förderzeitraum

01.04.2022 - 31.05.2024

Bundesland

Brandenburg

Schlagwörter

Brandenburg
Land use