Das Projekt erfasst erstmals die in den letzten fünf bis zehn Jahren in den staatlichen Schlossgärten und Parks angewandten Maßnahmen zur Klimaanpassung. Das Erfahrungswissen der Gartenwissenschaften und Parkleitungen in den staatlichen Gartenverwaltungen der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen“ (AGDS) zur Bewahrung dieser dynamischen Kulturgüter ist umfangreich, vielseitig und bislang nur partiell wissenschaftlich publiziert, vernetzt oder ausgewertet worden.
Angesichts der dramatischen Klimaauswirkungen sollen die seit einiger Zeit erprobten Nachpflanzungen, Veränderungen der Pflanzenkulturtechniken über Biomassenkreisläufe bis zu innovativen Bodenverbesserungen und Be- und Entwässerungsmanagement nunmehr systematisch ausgewertet und zusammen und in den Kontext der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Prognosen gestellt werden. Parallel werden die Erfahrungen mit dem durch den Klimawandel dynamisierten Schädlingsbefall durch Pilze, Bakterien, Viren und Insekten ausgewertet. Unter Einbeziehung der Kompetenz der Fachgruppe Gärten der AGDS können dann die umgesetzten Versuche und modellhaften Praktiken vernetzt und die Notwendigkeit komplementärer Expertisen (Forschungen) im Kontext der tatsächlich angewandten Strategien zur Bewahrung der staatlichen Schlossgärten als Kulturdenkmale aufbereitet werden. Ziel ist es, die Ergebnisse als Handbuch „Handlungsstrategien zur Klimaanpassung: Erfahrungswissen der staatlichen Gartenverwaltungen“ zu publizieren sowie digital abrufbar bereitzustellen.
Das Projekt entwickelt eine denkmalfachliche Optimierung und einen an die wachsenden Herausforderungen ausgerichteten Orientierungsleitfaden zur Bewahrung historischer Gärten, der am weitaus häufigsten besuchten Kulturgüter überhaupt. In Zeiten der Klimaauswirkungen soll es den vielfältigen, zum Teil erheblich alten Vegetationsbestand in strukturell-künstlerischem Reichtum wie auch in Hinsicht auf seine ökologischen Potentiale sichern und durch innovative Pflegemaßnahmen erhalten. Nur wenn es gelingt, nachhaltige Anpassungsmaßnahmen in den vielfach unter UNESCO-Welterbe stehenden Schlossgärten auf Basis des Erfahrungswissens der Gartenwissenschaften und Parkleitungen der AGDS konzertiert zu entwickeln, mit externen Expertisen (Naturwissenschaften) zu verschränken und diese Erkenntnisse über verschiedene Plattformen zu vernetzen, können die Beiträge des gartenkulturellen Erbes zur Umweltentlastung, zur Biodiversität, zu anthropogenen Wohlfahrtswirkungen, zur Kultur und Bildung künftig weiterhin gewährleistet bzw. im Sinne der Agenda 2030 optimiert werden.