Projekt 37415/01

Rec@school – Recycling für den 3D-Druck an Schulen

Projektdurchführung

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Hochschule für angewandte Wissenschaften - Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel
Salzdahlumer Str. 46/48
38302 Wolfenbüttel

Zielsetzung

Obwohl weltweit der Kunststoffverbrauch rasant zunimmt und es mannigfaltige Probleme mit Kunststoffmüll und Mikroplastik gibt, ist die Verwertung von Kunststoffabfällen in Deutschland unbefriedigend. Der größte Teil, etwa 67 %, werden lediglich thermisch verwertet, also verbrannt, und ist somit dem Wertstoffkreislauf entzogen. Ein anderer großer Teil, etwa 32 %, werden zwar werkstofflich verwertet, es entsteht dabei allerdings Kunststoff „zweiter Wahl“ der in der Regel nur für Produkte minderer Qualität verwendet wird. Die Verwertung ist also quasi ein „Downcycling“. Das Aufkommen und die stark zunehmende Verbreitung von Kunststoff-3D-Druckern in privaten Haushalten lässt einen weiteren Anstieg von Kunststoffabfällen erwarten.

Mit dem Projekt „Rec@school“ soll der Problematik entgegengewirkt werden. Durch Umwelt- und Nachhaltigkeitsbildung von Schüler*innen und Lehrer*innen als Multiplikatoren, soll ein Umdenken und Umlenken angeregt werden.
Anhand des Ansatzes „Reuse, Reduce, Recycle“ soll ein sinn- und verantwortungsvoller Umgang mit der innovativen neuen Technik „3D-Druck“ und der Ressource Kunststoff angestoßen werden.

Um mittels praktischer Tätigkeit in die Umweltthematik einzusteigen werden an den Schulen zunächst Smartphones demontiert, ihre Bestandteile analysiert und Wertstoffströme betrachtet sowie sich kritisch mit der Produktlebensdauer auseinandergesetzt. Danach geht es um die folgenden Kernelemente:

Reuse: Die Vermittlung von Techniken und Kompetenzen, um Gegenstände zu reparieren und daher ihre Nutzungsdauer zu verlängern. 3D-Scanner und -Drucker unterstützen dabei. Es soll ein Umdenken angeregt und das Bewusstsein gestärkt werden, selbst in der Lage zu sein, Gegenstände zu reparieren.

Reduce: 3D-Drucker sind prinzipiell materialeffizient. Um dieses Potential voll auszuschöpfen ist etwas Hintergrundwissen notwendig. Teil des Projektes ist daher auch ein Workshop für die Lehrkräfte der beteiligten Schulen. Zum einen geht es um die Vernetzung untereinander, zum anderen um praktisches Arbeiten mit dem 3D-Drucker und speziellen materialsparenden Konstruktionsmethoden.

Recycle: Unter Mitwirkung der Schüler*innen wird ein regionaler Wertstoffkreislauf für 3D-Druckabfälle aufgebaut. Dabei werden 3D-Druck-Abfälle der Hochschule sowie Schulen der Region gesammelt und daraus neues 3D-Druck-Material (Filament) erzeugt, welches den abgebenden Einrichtungen wieder zufließt. Anhand des Aufbaus dieses Recyclingkreislaufes lernen die Schüler*innen praktisch, was es bedeutet Kunststoff zu recyceln, welche Schwierigkeiten auftreten und Alternativen, wie man den aktuellen Herausforderungen beim Thema Kunststoffmüll begegnen kann. Die Verzahnung von theoretischen Unterrichtsinhalten und praktischen Workshops führen zu einem tieferen Verstehen und Verankern der Inhalte. Perspektifisch können und sollen lokale Unternehmen mit in den Wertstoffkreislauf einbezogen werden.

Übersicht

Fördersumme

122.966,00 €

Förderzeitraum

01.11.2021 - 31.07.2024

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Lower Saxony
Resource conservation
Environmental communication
Umwelttechnik