Entwicklung einer praxisgerechten Methode zur Bewertung der Klimaverträglichkeit kommunaler Entscheidungen
Projektdurchführung
Institut für Systemische Energieberatung GmbH
an der Hochschule Landshut
Am Lurzenhof 1
84036 Landshut
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Entwicklung eines Tools, welches ermöglicht, die Auswirkungen auf die Klimaerwärmung von Ge-meinde- und Stadtratsbeschlüssen für ausgewählte Kategorien (Gebäude, Mobilität) quantitativ zu bewerten. Negative Auswirkungen können so erkannt, klimaschonende Handlungsalternativen aufgezeigt und bevorzugt werden. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit Partnerkommunen. Das Werkzeug soll es Mitarbeitenden in der Verwaltung ermöglichen, Entscheidungsgrundlagen in einem frühen Planungsstadium derart vorzubereiten, dass Stadt- und Gemeinderäte sowie BürgermeisterInnen für die Folgen der Entscheidung hinsichtlich der Klimaerwärmung sensibilisiert werden und Klimaschutz direkt mitdenken. Hierfür soll das Tool die Möglichkeit bieten Maßnahmen sowohl ökonomisch als auch ökologisch zu bewerten.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIdentifikation sinnvoller Kategorien wie beispielsweise Gebäude, Mobilität und Beschaffung durch Auswertung von Gremienbeschlüssen.
In den Kategorien sind dann entsprechende Anwendungsfälle zu definieren, wie beispielsweise bei Gebäude Neubau, Generalsanierung, Erneuerung Heizsystem etc.
Für die Anwendungsfälle können alternative Maßnahmen bewertet werden (Beispiel: Bau eines Kindergartens in KfW 40 Standard oder im Passivhausstandard).
Darauf aufbauend, Entwicklung eines Tools zur überschlägigen Quantifizierung von sowohl Treibhausgasemissionen als auch Kapitalwert in Abhängigkeit von den auszuwählenden Anwendungsfällen in den definierten Kategorien.
Implementierung und Roll-Out auf Basis eines IT-Tools.
Ergebnisse und Diskussion
Sowohl die Kategorien als auch die zu betrachtenden Anwendungsfälle sind gemeinsam mit den Partnerkommunen definiert worden; die Kategorien wurden in Anlehnung an die im Projekt KÖP (www.köp.de) bestimmten Kategorien gewählt. In einem zweiten Schritt wurde nun der Rechenkern des Tools aufgebaut, um die Treibhausgasemissionen sowie den Kapitalwert in Abhängigkeit der Anwendungsfälle pro Kategorien überschlägig zu quantifizieren. Ebenso erfolgte eine umfangreiche Literaturrecherche zum Aufbau der für die Bewertung notwendigen Datenbank. Nach erneuter Abstimmung mit den Kommunen ist der Prototyp final von der IT-Firma Quatura entwickelt und umfangreich getestet worden, bevor das Tool den Partnerkommunen zum Testen zur Verfügung gestellt wurde. Ebenso ist das Difu sowie das Ifeu im Rahmen eines Steuerungsgremiums in den Prozess mit einbezogen und das Tool von diesen getestet worden.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Weitere Kommunen haben im Laufe der Erarbeitung des Tools von dem Projekt erfahren und waren ebenfalls an einer Testung in der Beta-Phase interessiert. Daher wurde beschlossen, vier weiteren Städten das Tool bereits in der Beta-Phase vorzustellen und Rückmeldung von diesen zu erbitten. Auch deren Anmerkungen und Hinweise sind im Rahmen der Erprobungsphase in das Tool, wo möglich und zielführend, eingearbeitet worden. Klima+ ist im Rahmen zweier Veröffentlichungen publiziert worden und mittels einer eigenen Homepage wird allen Kommunen ein Testzugang ermöglicht. Sowohl das Difu als auch das Ifeu stellen Klima+ im Rahmen verschiedener Veranstaltungen vor.
Fazit
Die endgültige Akzeptanz des Bewertungstools ist noch nicht eindeutig geklärt. Die Partnerkommunen prüfen die Einführung und über die erstellte Homepage sowie die Veröffentlichung wird Kommunen ein Testaccount angeboten. Aus dem Projektverlauf haben sich weitere Ansätze zur Vertiefung bzw. Fortführung des Projektes ergeben.
Fördersumme
113.438,00 €
Förderzeitraum
06.08.2020 - 31.01.2023
Bundesland
Bayern
Schlagwörter
Bavaria
Climate protection
Umweltforschung