ETAROB Feldroboter zur ökologischen Unkrautregulierung und Angebot von Agrarservices
Projektdurchführung
AI.Land GmbH
Siebenhäuser 7
47906 Kempen
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die moderne Landtechnik stellt sich durch die Reduzierung von chemischen Herbiziden zum Artenschutz, dem Mangel an ausländischen Saisonarbeitskräften (verstärkt durch COVID-19) und die Umstellung auf erneuerbare Energieträger vor dem Hintergrund des Klimawandels neuen Herausforderungen.
Konventionelle Landmaschinen, bestehend aus Traktor und Anbaugeräten, sind abhängig von fossilen Treibstoffen, wie Diesel. Großmaschinen verdichten Ackerflächen und operieren hinsichtlich einzelner Pflanzen bspw. bei der Bewässerung und Düngung unpräzise. Komplexe und selektive Arbeitsprozesse, wie bspw. die Ernte von Gemüse können nicht wirtschaftlich automatisiert werden.
Feldroboter, wie der ETAROB, haben das Potential diese und weitere Herausforderungen mit einem disruptiven Ansatz zu lösen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenETAROB wurde im Rahmen von F&E Projekten am MASKOR Institut für mobile, autonome Systeme und kognitive Robotik der Fachhochschule Aachen entwickelt. Im Rahmen der Projektförderung DBU-Green-Start-Up erfolgt der Forschungstransfer in die landwirtschaftliche Praxis.
Auf Basis der umfangreichen Vorarbeiten und Studien entsteht eine neue Generation von Feldroboter, welche im Praxiseinsatz validiert wird. Zum einen wird ein Agrarservice im Bereich ökologischer Unkraut-regulierung angeboten und zum anderen werden mit Hilfe der Forschungsplattform weitere F&E Projekte hinsichtlich eines vollautomatisierten Feldbewirtschaftung angestrebt.
Methodisch ist hervorzuheben, dass Feldroboter diverse Feldpflanzen bezogene Datensätze erheben, welche zum einen für die sog. Bonitur (fachmännische Bewertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse), und zum anderen als Trainingsdatensätze für das maschinelle Lernen des Feldroboters genutzt werden. Wäh-rend eines Feldeinsatz sammelt die Maschine spezifische Datensätze, welche die Intelligenz des Sys-tems iterativ verbessern und langfristig einen vollständig autonomen Pflanzenbau ermöglichen.
Dieser Automatisierungsansatz ermöglicht die Entlastung bei physisch anstrengenden und monotonen Feldarbeiten vor dem Hintergrund des demografischen Wandels.
Ergebnisse und Diskussion
Die AI.Land GmbH ist eine Ausgründung (2020) aus dem MASKOR Institut für mobile autonome Systeme und kognitive Robotik der FH Aachen. Im Fokus steht die Entwicklung, Produktion und die Vermarktung mobiler Mehrzweck-Agrarroboter. Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal der AI.Land ist der konsequente Fokus auf das Precision Spot Farming im Gemüsebau im Verbund mit einer Vollautomation (Full-Farming) für gemischte Gemüsekisten, die direkt vom Feld zum Endkunden ausgeliefert werden.
Das Start-Up beschäftigt inzwischen 10 Ingenieure/-innen in Vollzeit. Zusätzlich werden drei Studenten im Rahmen von Projekten und Abschlussarbeiten mit Hochschulkooperation, sowie eine Ausbildung durchgeführt und wir unterstützen ein Team in der Ukraine zum Annotieren von Pflanzendaten.
Das Start-Up ist bis zu diesem Zeitpunkt unabhängig von Investoren und profitabel.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das Start-Up betreibt in NRW ein öffentlich einsehbares Robotik Testfeld und hat eine Internetpräsenz unter: www.a-i.land geschaffen.
Fazit
Die Förderung im Rahmen von DBU Green-Start-Up hat die Risiken der Ausgründung erheblich reduziert und den langfristigen unternehmerischen Erfolg, trotz multipler Krisen (COVID, Inflation), fundamental un-terstützt.
Fördersumme
125.000,00 €
Förderzeitraum
28.05.2021 - 27.05.2023
Bundesland
Nordrhein-Westfalen
Schlagwörter
Land use
Environmental communication