Projekt 35360/01

Konzeption und Monitoring des Energie-Arealnetzes Gewerbegebiet Urbach – Zukunft eines CO2-neutralen Industrie- und Gewerbegebietes

Projektdurchführung

SE-Gebäudeautomation AG
Raiffeisenstr. 17
73660 Urbach

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ausgangspunkt unseres Projektes ist, dass Energie-Arealnetze und die Elektromobilität auch den Sprung in ländliche/ klein- und mittelstädtische Regionen schaffen müssen – und nicht nur in Großstädten und Industrieparks Verwendung finden – und sich nur dann flächendeckend durchsetzen werden. Gerade ländliche/ klein- und mittelstädtische Regionen, wie z. B. Urbach können unter Einbezug der dezentralen Energieerzeugung einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
Im anvisierten Projekt soll ein effizientes und innovatives Energie-Arealnetz als Kundenanlage aufgebaut, über ein offenes Monitoring betrieben und Konzepte für die Erweiterung und Multiplikation entwickelt werden. Dabei sollen verschiedene innovative und energieeffiziente Technologien entsprechend miteinander vernetzt werden, um einen hohen Nutzungsgrad zu erreichen. Dabei spielt die Umsetzung der Elektromobilität im Gewerbe eine entscheidende Rolle, um der aktuellen Umweltrelevanz und den klimapolitischen Zielen gerecht zu werden. Vor allem in kleinen Gewerbegebieten die vorrangig KMU-lastig sind, gibt es aktuell keine vergleichbaren Umsetzungen zur Realisierung eines effizienten Energie-Arealnetzes, welches entsprechend zur Umweltentlastung und CO2-Reduktion beiträgt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIm Projekt sollen verschiedene neue und effiziente Technologien miteinander vernetzt werden. Vor allem die Kombination von BHKW, PCM-Wärmespeicher, PV-Anlage, Hochvoltspeichersystem und DC-Ladeinfrastruktur ist dabei neuartig. Daher sollen neben dem Aufbau und der Vernetzung des Areals auch entsprechende wirtschaftliche und technische Untersuchungen durchgeführt werden. Mit denen ein entsprechendes Konzept für den langfristigen und wirtschaftlichen Betrieb aufgestellt wird.
Beabsichtigte Schritte im Projekt sind die Entwicklung des Konzeptes der Gesamtsystemvernetzung und Entwicklung eines entsprechenden Betriebskonzeptes (AP 1). Dabei werden die Erkenntnisse aus dem Monitoring (AP 1) und den wissenschaftlichen/ technischen Untersuchungen (AP 2) in das zu entwickelnde Betriebskonzept einfließen. Die Projektergebnisse sollen anschließend über Multiplikatoren wie das IHK, in Workshops oder Foren dargestellt werden (AP3). Unser Monitoring und unsere Dokumentation werden dabei transparent und für Dritte zugänglich dargestellt. Gleichzeitig wollen wir unser eigenes Portfolio durch das Projekt erweitern – aus dem Gebäude in das Quartier.


Ergebnisse und Diskussion

Das Monitoring der einzelnen Systeme in der Liegenschaft haben gezeigt, dass ein erhebliches Potential zur Eigenversorgung sowohl bei der Wärme als auch beim Strom möglich ist. Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Prognosen für den zukünftigen Verbrauch spiegeln noch nicht das Optimum wider. Die Amortisationszeiten sind sehr lang und ohne Förderung teilweise nicht wirtschaftlich abbildbar. Im Zuge der aktuellen Energiekrise ist der Weg zu dezentralen Lösungen in der Energieversorgung wichtiger als je zuvor. Auch wenn ein wirtschaftlicher Betrieb ohne Förderung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gegeben ist, zeigt das Projekt insbesondere bei der CO2-Einsparung eine erhebliche Verbesserung. Durch den Hochlauf der Elektromobilität ist insbesondere das Stromnetz gefordert. Das Projekt hat gezeigt, dass durch den Stromspeicher keine nennenswerten Lastspitzen entstanden sind, trotz mehrere zugebauten AC-Ladepunkte und eines DC-Schnellladers.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Nach Freigabe und vorliegender Akzeptanz werden wir verschiedene Ing.-Büros und ein interessiertes Architekturbüro, die in diesen Fachbereichen tätig sind, über unsere Ergebnisse informieren.
Des Weiteren soll im 1. HJ 2023 eine gemeinsame Veranstaltung mit der EURA AG bei der IHK Esslingen stattfinden.


Fazit

Das umgesetzte Projekt hat Potential als Blaupause für andere Arealnetze zu dienen. Die Umsetzung lief durch unterschiedliche Gegebenheiten, wie die Coronapandemie, Lieferkettenschwierigkeiten und Fachkräftemangel nicht in der gewünschten Zeit. Durch Eigeninitiative konnte ein Teil dieser Probleme aufgefangen werden. Vor allem in der Reduktion von CO2-Emissionen hat das Projekt Vorbildcharakter. Durch den weiteren Zubau von einer PV-Anlage kann das Potential des kombinierten Wärme- und Stromnetzes im Arealnetz weiter ausgeschöpft werden. Perspektivisch sollten auch Wege gefunden werden die Wärmeabnahme zu erhöhen um die Auslastung des Blockheizkraftwerkes optimal zu nutzen.

Übersicht

Fördersumme

104.125,00 €

Förderzeitraum

28.10.2019 - 31.01.2022

Bundesland

Alte und Neue Bundesländer

Schlagwörter

Alte und Neue Bundesländer