Projekt 33676/01

Lebendiger Untergrund Sicherung von unterirdischen Lebensräumen von Fledermäusen und anderen geschützten Tierarten

Projektdurchführung

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Zoologisches Institut und Museum Angewandte Zoologie und Naturschutz
Loitzer Str. 26
17489 Greifswald

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Ziel des Projektes bestand in der Erhaltung und Erhöhung der Biodiversität durch den Schutz unter-irdischer Räume. Diese durch den Menschen geschaffenen Strukturen werden von verschiedenen, für den Naturschutz bedeutenden Tierarten, insbesondere von Fledermäusen und Amphibien, als Verstecke oder zur Überwinterung genutzt. Folgende Ziele wurden verfolgt: 1) Langfristige Erhaltung von ausge-wählten für den Naturschutz bedeutenden unterirdischen Räumen durch entsprechende Bau-/Sicherungsmaßnahmen in drei Ländern; 2) Optimierung der genannten Objekte, z.B. durch Schaffung von neuen Versteckmöglichkeiten; 3) Sicherung der unterirdischen Räume zur Verringerung der Mortali-tät von Amphibien; 4) Untersuchungen zum Einfluss von Störungen auf das Überwinterungsverhalten von Fledermäusen; 5) Erarbeitung von Leitfäden und Managementplänen zum Schutz der unterirdischen Räume in Kooperation mit den Nutzern, Verwaltern und den zuständigen Naturschutzbehörden


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn drei verschiedenen Teilprojekten wurden in Deutschland, der Slowakei sowie in Serbien unterirdische Strukturen (Keller, ehemalige Minen, Bunker und Wehrgänge) auf ihren Fledermausbesatz (in der Slo-wakei auch Amphibien) während zweier Winter untersucht. Anschließend wurden Sicherungskonzepte erarbeitet, um diese Quartiere langfristig für die Fledermäuse und Amphibien zu sichern und die Tiere vor menschlichen Störungen bzw. negativen Einflüssen von Fressfeinden (z.B. Katzen) zu schützen.


Ergebnisse und Diskussion

Im deutschen Teilprojekt wurde der Eingangsbereich eines Kellers so optimiert, dass die Fledermäuse ihn nutzen können, der Zugang für Katzen und Marder aber deutlich erschwert wurde. Zudem wurden zwei Winterquartiere mit automatischen Überwachungseinheiten (Lichtschranken und Fotofallen) ausge-stattet, die ein langfristiges automatisches Monitoring der Fledermausbestände ermöglichen.

Im slowakischen Teilprojekt wurden umfangreiche Monitoringprogramme durchgeführt und anschließend acht unterirdische Fledermausquartiere so gesichert, dass menschliche Störungen in Zukunft unterblei-ben. Zudem wurden in sieben dieser Quartiere Optimierungsmaßnahmen durchgeführt (z.B. Erhöhung der Versteckmöglichkeiten für die Fledermäuse, Verschluss von Fallen für Amphibien).

Im serbischen Teilprojekt wurde ein Fledermausmonitoring in den Wehrgängen einer großen Festungs-anlage in Novi Sad durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen wurden geeignete Gänge identifiziert, welche in Zukunft fledermausfreundlich gesichert und optimiert werden sollen. Die entsprechenden Gän-ge wurden unter Naturschutz gestellt.

Die im Projekt begonnenen Maßnahmen werden in allen drei Ländern nach Projektende fortgeführt, um eine nachhaltige Sicherung der Objekte zu erzielen.



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die im slowakischen Teilprojekt erzielten Ergebnisse flossen in 2 Leitfäden/Informationsmaterial für die Öffentlichkeit und die zuständigen Behörden ein. Ein Leitfaden ist auch für das Serbische Teilprojekt in Vorbereitung.


Fazit

Die gesteckten Ziele wurden weitgehend erreicht. Es konnten mehrere unterirdische Strukturen für Fle-dermäuse und andere bedrohte Tierarten (Amphibien) gesichert werden. Im serbischen Teilprojekt ste-hen die Umbaumaßnahmen noch aus, hier ist die Genehmigung für die Arbeiten beantragt und die ent-sprechenden Objekte wurden basierend auf dem Monitoring ausgewählt.

Übersicht

Fördersumme

93.865,00 €

Förderzeitraum

23.01.2018 - 31.12.2019

Bundesland

Grenzüberschreitend

Schlagwörter

Cross-border
Land use
Nature Conservation