Projekt 33469/01

Kompetenzvermittlung zur Auswahl geeigneter Nachhaltigkeitsindikatoren und -software

Projektdurchführung

brands & values GmbH
sustainability consultants
Hollerallee 17
28209 Bremen



Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Messen und Steuern von nachhaltigen Aspekten erhält zunehmend Einzug in Unternehmen. Auch der erste Schritt zur Berichtspflicht nichtfinanzieller Kennzahlen für Unternehmen in der EU verstärkt diesen Trend. Hierbei hat sich in der Praxis bisher jedoch noch kein standardisierter Idealprozess etabliert.
Aktuell ist die Komplexität, die durch die Vielzahl existierender Nachhaltigkeitsrahmenwerke, Indikatoren und Softwarelösungen bedingt ist, in der Unternehmenspraxis kaum umfassend zu bewältigen.
Mitarbeiter in Unternehmen verfügen häufig nicht über die Kompetenz geeignete Nachhaltigkeitsindikatoren, -software und Rahmenwerke auszuwählen, die die spezifischen Unternehmensbedürfnisse optimal berücksichtigen. In der Folge werden Umweltauswirkungen in der Unternehmenspraxis nicht korrekt quantifiziert und die dazugehörigen Maßnahmen nicht korrekt bewertet.

Zielsetzung:
Erarbeitung von geeigneten Vorgehensweisen zur Auswahl geeigneter Nachhaltigkeitsindikatoren und Nachhaltigkeitssoftware. Mitarbeiter und Unternehmen können dank des Kompetenzaufbaus in diesem Bereich durch Leitfäden, Trainings oder Beratung in kurzer Zeit bessere Auswahlprozesse durchführen. Im Ergebnis resultiert ein besseres Nachhaltigkeitscontrolling bei weniger Zeitaufwand.



Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZunächst erfolgten Recherche, Analyse und Vergleich relevanter Rahmenwerke im Bereich des Nachhaltigkeitsmanagements: Mit Hilfe von Internet- & Literaturrecherche wurde ein fundiertes Grundwissen für den zu bearbeitenden Sachverhalt erarbeitet. Anschließend wurde eine Systematik zur Klassifizierung von Nachhaltigkeitsindikatoren entwickelt: Neben der zweckdienlichen Erörterung wurde eine Systematik zur Klassifizierung und Vergleichbarkeit entwickelt. Weiterhin wurde untersucht wie Indikatoren im Kontext mentaler Modelle genutzt werden können, um Mitarbeiter für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. In der nächsten Phase erfolgte die Erarbeitung genereller Anforderungen an eine Softwarelösung zum Management von Nachhaltigkeitsindikatoren, die Untersuchung der Nutzendimensionen für Anwender sowie die Recherche & Analyse von am Markt vorhandener Software. Die Erarbeitung einer Aus-wahlmethodik und Entwicklung eines idealtypischen Prozesses zur Kompetenzvermittlung zur Auswahl von Nachhaltigkeitsmanagementsoftware mit Hilfe gängiger Fachliteratur sowie auf Basis von Beratungserfahrungen in der Vergangenheit erfolgte in der letzten Analysephase. Zum Schluss erfolgt die Ergebniserstellung und -verbreitung mit Hilfe erstellter Leitfäden und Projekthomepage.


Ergebnisse und Diskussion

Wichtigste Ergebnisse, die im Rahmen des Projekts erarbeitet wurden:
• 19 relevante Rahmenwerke konnten identifiziert und durch Erstellung von spezifischen Stan-dardangaben vergleichbar gemacht werden.
• Erstellung einer umfangreichen Indikatorendatenbank (Excel: 800 DIN A4-Seiten), die bei der Suche geeigneter Indikatoren unterstützt inkl. Vergleich der Indikatoren der jeweiligen Rahmenwerke.
• Erstellung einer Kategorisierung, welche Aspekte für welche Stakeholder tendenziell relevant sind.
• Es konnten 8 generelle und 11 spezifische Anforderungsdimensionen für Nachhaltigkeitssoftware identifiziert und beschrieben werden.
• Untersuchung wie Nachhaltigkeitsmanagementsoftware und -indikatoren im Kontext von Modellbildung und Simulation Erkenntnisse generieren können.
• Identifizierung 15 relevanter Dimensionen zur Gewährleistung einer hohen Datenqualität.
• Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen von Standard- und Individualsoftware.
• Erarbeitung von 38 vergleichbaren Profilen für die Software-Anbieter und deren Lösungen.
• Weiterentwicklung einer Kriterienliste bestehend aus über 400 Kriterien, die zum Vergleich von Softwarelösungen auf Basis einer Nutzwertanalyse genutzt werden kann.
• Erstellung eines idealtypischen Prozesses zur Auswahl geeigneter Nachhaltigkeitsmanagementsoftware.
• Erstellung von zwei Leitfäden mit ausgewählten Projektergebnissen zum kostenfreien Download unter www.sustainability-software.de/service-offerings und www.brandsandvalues.com/publikationen
• Erstellung von insgesamt 5 Workshopkonzepten, um Unternehmen und Berater weiterzubilden.
• Erstellung einer Projekthomepage unter www.sustainability-software.de



Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Um der Idee zur Verbreitung der Ergebnisse, die im Rahmen einer gemeinnützigen Förderung erarbeitet wurden, nachzukommen, wurden diesem Sachverhalt große Aufmerksamkeit gewidmet. Neben der Vorstellung des Projekts im Rahmen von Veranstaltungen (insbesondere im Rahmen der „nachhaltig digital“-Veranstaltung) und einer eigenen Veranstaltung wurden weitere Instrumente erarbeitet, die die Verbreitung ausgewählter Erkenntnisse erlaubt.
Hierzu wurden zum einen verschiedene Workshopformate entwickelt. Der erste befindet sich in der Umset-zungsphase und ist für November 2018 geplant. Weiterhin wurden zwei Leitfäden mit ausgewählten Ergebnissen erarbeitet, die Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Auch wurde eine eigene Projekthomepage erstellt, auf welcher sich Interessierte erste Informationen zum Thema aneignen können.
Weiterhin finden aktuell Abstimmungen bzgl. Kooperationen mit Netzwerken und Verbänden statt, die zum Ziel haben, den Netzwerkmitgliedern die Ergebnisse des Projekts näher zu bringen.



Fazit

Das Projekt konnte die gesetzten Ziele – Instrumente zur Kompetenzvermittlung zur Auswahl geeigneter Nachhaltigkeitsindikatoren und -software für Unternehmen zu entwickeln – erreichen. Weiterhin wurden zukünftige Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung gefunden. So bestehen in Unternehmen häufig noch Defizite, Nachhaltigkeitsindikatoren korrekt zu interpretieren und verständlich zu kommunizieren. Auch eine Umsetzung der Indikatorendatenbank im Internet wäre ein sinnvoller nächster Schritt.

Übersicht

Fördersumme

114.984,00 €

Förderzeitraum

11.10.2016 - 31.05.2018

Bundesland

Bremen

Schlagwörter

Climate protection
Resource conservation
Umweltforschung
Environmental communication