Projekt 32256/01

Nachhaltigkeit erlernen und erleben in Kindertagesstätten Das Nachhaltigkeitsmanagementsystem Grünes Küken

Projektdurchführung

Benefit Identity GmbH
Friedrich-Eberle-Str. 4 d
76227 Karlsruhe

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Kita-Kinder erlernen und erleben mit Hilfe der Symbol- und Leitfigur einer nachhaltigen Kita, dem „Grünen Küken“, ein ganzheitliches Konzept der Wertschätzung gegenüber Mensch, Natur und Gesellschaft. Das „Grüne Küken“ vermittelt der Kitaleitung auf Systemebene sowie Kindern und Eltern in ihrer jeweiligen Lebenswelt ein ausgeprägtes Verständnis für Nachhaltigkeit.
In der frühkindlichen Bildung dominiert das hochrelevante Themengebiet der Nachhaltigkeit derzeit in Form von Einzelprojekten oder als zeitlich begrenztes Einzelthema (z. B. Naturschutz, gesunde Ernährung). Um die zukunftsweisende Thematik langfristig in der heutigen und heranwachsenden Gesellschaft zu verankern, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig.
Mit dem „Grünen Küken“ soll Nachhaltigkeit nicht als Einzelaspekt, sondern als inhärenter Bestandteil jeder Form der Weltaneignung eines Kindes vermittelt werden. Jedes Bildungs- und Entwicklungsfeld eines Kindes (z.B. Körper, Sinne, Sprache, Gefühl, Sinn und Werte) kann dabei unter dem Aspekt der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit betrachtet werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür die Umsetzung des „Grünen Kükens“ ist das Kind im Fokus. Damit die pädagogische Wirkung sich möglichst optimal entfalten kann, bedarf es aber der ganzheitlichen Integration auf Kita-Betriebs-Ebene. Eine wertschätzende Grundhaltung gegenüber Mensch, Natur und Gesellschaft kann optimal nur erreicht werden, wenn Nachhaltigkeit zum selbstverständlichen Bestandteil des Kita-Alltags wird.
Darum wird das „Grüne Küken“ auf Kitabetriebs- und pädagogischer Ebene umgesetzt. Auf Betriebsebene wird ein professionelles, ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement etabliert, das alle am Kita-Alltag Beteiligten einbezieht und mit vertretbarem Zusatzaufwand an bestehende Abläufe und Routinen im Kita-Alltag angedockt wird.
Die Umsetzung des „Grünen Kükens“ in der Entwicklungsphase (Umfang dieses Projektes) sieht das Zusammenwirken von *Ebene 1 und Ebene 2 vor. Kitas, die u.a. erfolgreich eine Schulung absolviert haben, die Selbstverpflichtung unterzeichnen und aktiv bei der Entwicklung des Projektes mitwirken, können mit dem „Grünen Küken“ werben.
Sollte eine Kita/ Träger eine Zertifizierung (Siegel) anstreben, so kann das z.B. im Rahmen des „Grünen Gockels“ erfolgen. Das „Grüne Küken“ ist zunächst nicht als zertifizierbares System angedacht, kann aber ein motivierender Faktor für die Zertifizierung nach dem „Grünen Gockel“/ EmasPlus (Ebene 3) werden.
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Ebene 1: KIND IM FOKUS
Ebene 2: SYSTEMATISCHE VERANKERUNG VON NACHHALTIGKEIT
Ebene 3: ZERTIFIZIERBARES NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT


Ergebnisse und Diskussion

Das Grüne Küken Programm „Nachhaltigkeit erlernen und erleben in Kindertagesstätten“ wurde im Zeitraum vom 15.01.2015 bis 05.07.2017 entwickelt. Kern des Projektes war die Umsetzung eines ganzheitlichen Kita-Konzeptes, das für die Wertschätzung von Mensch, Gesellschaft und Natur - in anderen Worten – für die komplexe Umsetzung der Nachhaltigkeitsthematik in der Kita vorgesehen war. In der Entwicklung wurde stets auf eine synergetische Entwicklung von sowohl pädagogischen Inhalte als auch der Inhalte für die Kita-Betriebsebene Wert gelegt. Im Ergebnis der Pilotphase konnte festgestellt werden, dass insbesondere die Umsetzung der pädagogischen Inhalte über alle sogenannten 10 Aktionsfelder des Grünen Küken Programmes den Kitas leichter gefallen ist und sehr gut in den Kita-Alltag bzw. bestehende Kita-Konzepte integriert werden konnte.
Die Umsetzung der Inhalte auf Kita-Betriebsebene stellte darüber hinaus einen etwas erschwerten da neuen Umsetzungsansatz dar. Im Ergebnis hat diese Zweiteilung auch dazu geführt, dass es in der zukünftigen Umsetzung des Programmes zwei Varianten bestehen: „Das Grüne Küken“ und „Das Grüne Küken PLUS“. „Das Grüne Küken“ verpflichtet Kitas lediglich dazu die Inhalte auf pädagogischer Ebene umzusetzen. „Das Grüne Küken PLUS“ verpflichtet Kitas über eine erweiterte freiwillige Selbstverpflichtung neben der pädagogischen Umsetzung auch die Maßnahmen auf Kita-Betriebsebene durchzuführen und zu dokumentieren. Im Ergebnis wurde somit ein ganzheitliches aber dennoch modular zusammenstellbares Nachhaltigkeitskonzept für die Kita entwickelt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt Grünes Küken wurde im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals der Öffentlichkeit am 26.06.2017 vorgestellt. In der Folge konnten regionale Berichterstattungen erzielt werden, ebenso im Forum „Nachhaltig wirtschaften“. Des Weiteren wurde neben der Webseite ein Facebook sowie ein YouTube Account eingerichtet.


Fazit

Mit dem Grünen Küken und seinen zwei Umsetzungsvarianten wurde ein Konzept erschaffen, dass eine ganzheitliche Umsetzung des Themas „Nachhaltigkeit“ in Kitas ermöglicht, ohne dabei den Anspruch zu haben, oder die Pflicht an Kitas zu formulieren, dass nur die ganzheitliche Umsetzung der richtige Weg sei. Das Projekt „Das Grüne Küken“ kann nach einer 18-monatigen Entwicklungs- und Testphase als sehr gelungen bezeichnet werden. Das Programm bezieht alle für Kita-Kinder relevanten Zielgruppen (Kita, ErzieherInnen und Eltern) ein und liefert zahlreiche Materialien und Impulse zur Aktivierung der Zielgruppen und vor allem der Kinder. Sowohl Kitas und Trägern der Entwicklungsphase, als auch die einbezogenen Eltern waren begeistert und motiviert bei der Entwicklung und Umsetzung. Es geht beim Grünen Küken darum, Lust auf die Thematik, Lust auf die nachhaltige Kita zu machen. Das Grüne Küken soll einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der 17 UN-Sustainable Development Goals leisten.