Qualitätsentwicklung in der außerschulischen Umweltbildung Empirische Grundlagen, Organisationsentwicklung, Übergangsmanagement
Projektdurchführung
Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung -
Bundesverband e. V. (ANU)
Kasseler Str. 1 a
60486 Frankfurt
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Umweltbildung ist ein unverzichtbarer Schlüssel für die Entwicklung einer nachhaltigen Lebens- und Wirtschaftsweise und den Erhalt der natürlichen Ressourcen für zukünftige Generationen. Um die die Bildungsangebote der Umweltbildungszentren auf einem hohen qualitativen Niveau zu halten, ist eine kontinuierliche Personalentwicklung erforderlich, die auf strukturelle Veränderungen sowie auf Bedarfe und Trends in Gesellschaft und Politik reagiert. Ziel des Projekts ist es, auf Grundlage einer Bedarfsanalyse, Vorschläge für Unterstützungsmaßnahmen für die außerschulische Umweltbildung im Bereich Personal zu entwickeln. Dabei werden die Themenschwerpunkte Leitungswechsel, Aus- und Fortbildung, Personalakquise und künftige Leitbilder und Trends der Umweltbildungsarbeit bearbeitet.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenNach einer Sekundäranalyse der vorliegenden Literatur führt das ITB mittels Online-Befragung und Interviews im Rahmen von drei Masterarbeiten Erhebungen zur Bedarfsermittlung bei den Mitgliedern der ANU durch. Die ANU bringt ihre Kenntnisse über vorhandene Studien und ihre Praxiserfahrung in die Entwicklung der Fragestellungen ein und identifiziert potenzielle ExpertInnen für Interviews. Die Ergebnisse der Erhebungen wurden im Herbst 2015 in einem ANU-internen Workshop diskutiert und anschließend bei einer Fachtagung des ITB einer breiten Fachöffentlichkeit aus dem Bereich Umweltbildung vorgestellt und diskutiert. Aus den Diskussionsergebnissen wurden Empfehlungen für zukünftige Unterstützungsmaßnahmen abgeleitet und in drei Workshops zu verschiedenen Themenschwerpunkten durch ITB und ANU mit weiteren ExpertInnen vertiefend bearbeitet. Begleitend wurden durch die ANU Gespräche mit ExpertInnen aus verschiedenen Bundesländern geführt, um die Vorschläge für Unterstützungsmaßnahmen weiter zu konkretisieren und auch an regionale Gegebenheiten anzupassen. Realisierungsmöglichkeiten von Unterstützungsmaßnahmen werden zudem in Gesprächen mit potenziellen Förderern sondiert. Die Ergebnisse wurden durch das ITB in Fachartikeln und zum Projektabschluss in einem Fachbuch publiziert. Ein Beirat begleitete das Projekt fachlich.
Ergebnisse und Diskussion
Das ITB konnte vier Masterstudierende dafür gewinnen, im Rahmen von Erhebungen die im Projekt vorgesehenen Forschungsfragen zu bearbeiten. In dem Rahmen wurden drei Masterarbeiten eingereicht.
1. Erhebung der Weiterbildungsqualifikationen, des Weiterbildungsbedarfs und der Beschäftigungsver-hältnisse
2. Eine Erhebung und qualitative Analyse zu den Leitungswechseln in Umweltbildungseinrichtungen sowie
3. Eine Erhebung der Qualitätsstandards in Einrichtungen der außerschulischen Umweltbildung in Deutschland.
Für die Online-Befragung wurden insgesamt 846 Einrichtungen/ Bildungsabteilungen und 750 Einzelpersonen angeschrieben und nochmals eine Erinnerungsmail an 1115 ANU-Mitglieder ausgesandt. Die Befragung war vom 4.09.2015 bis 11.10.2015 online. Des Weiteren erfolgte am 24.9.2016 ein Teilnahmeaufruf im ANU-Infodienst, der 3200 AbonnentInnen hat. Die quantitative Online-Befragung bestand dabei aus insgesamt 74 Fragen zu den Themenfeldern: Ausbildung, Einstiegswege, Beschäftigungsverhältnisse, Qualifikation, Weiterbildung, Leitungswechsel und Zertifizierungen.
Die Fragen weisen sowohl offene als auch geschlossene Antwortkategorien auf. Es haben insgesamt 191 Einrichtungen/ Bildungsabteilungen und 197 Einzelpersonen an der Befragung teilgenommen.
Im weiteren Projektverlauf wurden die Ergebnisse der Masterarbeiten, sowie der Fachtagung im Rahmen von Workshops und Expertengesprächen für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen genutzt. Dazu fanden eine Beiratssitzung, Expertengespräche und Workshops mit ExpertInnen der Umweltbildung/Bil-dung für nachhaltige Entwicklung statt. Die Empfehlungen fokussieren notwendige Unterstützungsmaßnahmen für Qualitätsentwicklungsmaßnahmen in allen drei Inhaltsfeldern. Sie wurden 2017 in einer Buchpublikation veröffentlicht.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die bundesweite Fachtagung zur Diskussion der Zwischenergebnisse stieß auf großes Interesse der MultiplikatorInnen der außerschulischen Umweltbildung. 78 Teilnehmende diskutierten nach Impulsbeiträgen angeregt in mehreren World Cafés zum Bedarf zukünftiger Unterstützungsmaßnahmen. Die Tagungsergeb-nisse sind online downloadbar unter www.itb.uni-bremen.de/ccm/main/archiv/mitteilungen/2015/fachtagung-qualitaetsentwicklung-in-der-ausserschulischen-umweltbildung-12-november-2015-bremen/. Über das Projekt wurde zudem über die Websites von ANU (www.umweltbildung.de/qualitaetsentwicklung.html) und ITB (www.itb.uni-bremen.de/ccm/projects/projekte/umweltbildung/), in ökopädNEWS und der Zeitschrift WILA-Arbeitsmarkt Informationsdienst für Berufe in Umwelt und Natur berichtet. Im Februar 2016 wurde Dr. Jessica Blings von Katharina Hamacher interviewt und ein zweiseitiger Artikel im Internet und in einer Printversion veröffentlicht (www.wila-arbeitsmarkt.de/blog/2016/02/03/studie-kompetenzen-in-der-umweltbil-dung/). Im weiteren Verlauf fanden vier Workshops im Rahmen des Projektes statt.
Fazit
Die Resonanz auf die Umfrage, sowie die Beteiligung an der Fachtagung war gut und das Interesse an künftigen Maßnahmen bei den Beteiligten vorhanden. Drei Masterarbeiten mit Handlungsempfehlungen für künftige Unterstützungsmaßnahmen wurden 2016 erfolgreich abgeschlossen. Empirische Ergebnisse und Handlungsempfehlungen in allen drei Inhaltsbereichen wurden ergänzt durch Ergebnisse aus Workshops und Expertengespräche. Sie wurden in der Buchpublikation Qualitätsentwicklung in der außerschulischen Umweltbildung. Staus, Potentiale und Vielfalt veröffentlicht. Die Ergebnisse korrespondieren mit Zielen des Nationalen Aktionsplans BNE und können von der ANU in die Maßnahmen zur Umsetzung des WAP BNE eingebracht werden. Um die Handlungsempfehlungen umzusetzen setzt die ANU setzt die Suche nach stra-tegischen und Finanzierungpartnern fort.
Fördersumme
113.932,00 €
Förderzeitraum
24.04.2015 - 31.05.2017
Bundesland
Hessen
Schlagwörter
Environmental communication