Projekt 23233/01

Ehrenamtliches Engagement im Naturschutz

Projektdurchführung

Deutscher Naturschutzring Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände (DNR) e. V.
Marienstr. 19 - 20
10117 Berlin

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In Deutschland gibt es bislang nur wenig Erfahrungen mit dem Einsatz von Freiwilligenmanagern. Ein systematisches und verbändeübergreifendes Herangehen an neue Formen der Freiwilligenarbeit fehlt beim Natur- und Umweltschutz vollständig Ziel des Vorhabens ist es daher, - das Thema Freiwilligen-Management in die Verbände und Vereine hineinzutragen, die Chancen des Freiwilligen-Managements für deren Personal- und Organisationsentwicklung aufzuzeigen- interessierte haupt- und ehrenamtliche Beschäftigte in Ausbildungslehrgängen mit den Methoden des Freiwilligen-Managements vertraut zu machen und ihren Einsatz in den Naturschutz- und Umweltverbänden zu fördern- Werkzeuge für die Arbeit von Freiwilligen-Managern im Naturschutz zu entwickeln und den interessierten Gruppen zur Verfügung zu stellen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden92 Teilnehmern wurden in fünf parallelen Grundseminaren in 15 Unterrichtsstunden das Basiswissen für das strategische sowie organisatorische Management von Freiwilligen- und Ehrenamtsarbeit vermittelt.
35 Teilnehmer der Grundseminare qualifizierten sich in Vertiefungsseminaren weiter und beschäftigten sich zum einen mit dem Aufbau engagementförderlicher Haltungen und Strukturen in den Vereinen und Verbänden sowie den erforderlichen Analyse-Instrumenten und Optimierungsstrategien und zum anderen mit der Öffentlichkeitsarbeit. Nach Erarbeitung einer Hausarbeit konnte das Abschlusszertifikat Ehrenamts- und Freiwilligenkoordinator/in (DNR) erworben werden. Die komplexen Seminarinhalte wurden in einem Handbuch anschaulich zusammengefasst. Zu den einzelnen Kapiteln wurden mehrere Checklisten, Fallbeispiele und Handlungsoptionen hinzugefügt, um den praktischen Nutzen zu erhöhen.
Der Projektteil Software gliederte sich in drei Bereiche:
1. Evaluation der bereits vorhandenen internationalen Software zum Thema Freiwilligenkoordination, ggf. Beschaffung geeigneter Software und eventuelle Anpassung an den deutschen Bedarf. 2. Erstellen eines Lastenheftes zum Zwecke der Ausschreibung der Entwicklung einer geeigneten Software. 3. Enge Zusammenarbeit mit dem Programmierer, um eine für den Natur- und Umweltschutz passende Datenbank-lösung zu erzielen.


Ergebnisse und Diskussion

Mit 92 Teilnehmern an insgesamt fünf parallelen Grundseminaren wurde die maximal zur Verfügung ste-hende Kapazität von 100 nahezu ausgenutzt. Dies gilt auch für die beiden Vertiefungsseminare mit 35 Teilnehmern und 40 möglichen Plätzen.
Zur Erreichung des Abschlusszertifikates Freiwilligenkoordinator des DNR mussten sich die Teilnehmer von Grund- und zwei Vertiefungsseminaren in einer Hausarbeit mit den Aufgaben der Freiwilligenkoordination auseinandersetzen. 27 von 35 Teilnehmern konnten das Zertifikat erwerben.
Als ausgesprochen hilfreich und praxisnah erwies sich das als Instrument für die weitere Arbeit mit Freiwilligenkoordinatoren erstellte Handbuch, während die ebenfalls zur Unterstützung der Arbeit mit Freiwilligen entwickelte Software ihre Eignung im Praxistest noch beweisen muss.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Vorstellung der Ergebnisse zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF), die ein anderen Projektes im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements verfolgt, steht noch aus.
Dank der im Rahmen des Projektes erstellten Materialien und Instrumente (Seminarunterlagen, Handbuch, Software) wird eine zentrale Unterstützung für die Entwicklung eigener Systeme zur Gewinnung , Betreuung und Koordination von Ehrenamtlichen in den jeweiligen Natur- und Umweltschutzverbänden angeboten. Damit kann der Einstieg für möglichst viele DNR-Mitgliedsverbände in ein modernes Freiwilligenmanagement gelingen. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Vereinsführungen zunächst die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für die Arbeit ihres Verbandes erkennen und die Weichen für die Einführung eines Freiwilligenmanagement stellen.


Fazit

Das Projekt ehrenamtliches Engagement im Naturschutz ist als Anschubprojekt für die Zukunft der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände von großer Bedeutung, da die Ausbildung zum Freiweilligenkoordinator ein wichtigen Beitrag zur zukunftsorientierten Naturschutzarbeit leistet, die ohne das Zusam-menspiel von Freiwilligen und Hauptamtlichen nicht gelingen kann.

Es wird im Augenblick geprüft, wie die Ausbildung von Freiwilligenkoordinatoren in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsverbänden fortgesetzt werden kann. Erfreulicherweise haben sich bereits einige der bisherigen Absolventen der Vertiefungsseminare bereit erklärt, als Dozenten bei einer weiteren Ausbildung von Ehrenamtskoordinatoren mitzuwirken.

Übersicht

Fördersumme

103.915,00 €

Förderzeitraum

08.09.2005 - 08.03.2007

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Nature Conservation
Environmental communication