Konzeptionierung des Projekts: Zukunftszentrum Mensch – Natur – Technik – Wissenschaft (ZMTW) in Nieklitz, Kreis Ludwigslust
Projektdurchführung
Nieklitzer Ökologie- undÖkotechnologie-Stiftung (NICOL)Institut für Ökotechnologie an der Universität Rostock
Moorweg 4
19258 Nieklitz
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Projekt Zukunftszentrum Mensch - Natur - Technik - Wissenschaft (ZMTW) in Nieklitz soll die Natur als Ideen-Träger für die Lösung ökologischer, ökotechnischer und organisatorischer Probleme des Menschen nutzen und dadurch Fortschritte auf dem Gebiet Nachhaltige Entwicklung im Sinne der Agenda 21-Umsetzung erzielen. Die Inhalte des kombinierten Ausstellungs- und Wissenschafts-Zentrums in Nieklitz umfassen Phänomene der Technischen Biologie (die Natur als Technikerin) und den Transfer in mögliche Anwendungs-Bereiche der Technik (ökotechnologische Fortschritte des Menschen). Dieses auch für die Wirtschaft interessante Gebiet ist in der Öffentlichkeit und in der Politik noch zu wenig bekannt; der Problembereich soll deswegen in einem multifunktionalen Zukunfts-Zentrum - auch mit hohem Erlebnis- und Freizeit-Wert - für die Nutzer und Besucher aus verschiedenen Zielgruppen ansprechend gestaltet werden. Um dafür neue Ansätze für Attraktivität zu gewinnen, werden in dem Projekt Konzeptionierung des ZMTW neue didaktische Methoden eingeführt und umgesetzt.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn einem dreimonatigen Programm werden im wissenschaftlichen Entwurf für das ZMTW, möglichst verschiedene pädagogische Methoden der Wissensvermittlung im Hinblick auf moderne, besucherorientierte Ausstellungs-Didaktik - neben den Forschungsansätzen - entwickelt. Das Design wird vermehrt auf Interaktivität - mit neuen kommunikativen Schwerpunkten - ausgerichtet. Moderne Multimedia-Ansätze in Kombination mit neuen architektonischen Vorstellungen sollen das Projekt der Konzeptionierung ergän-zen.
In einem 1. Arbeitsschritt werden die Inhalte der verschiedenen didaktischen Prinzipien am Beispielen definiert. In einem 2. Arbeitsschritt werden verschiedene beispielhafte Anwendungen entworfen, die in den folgenden Arbeitsschritten des Haupt-Projektes gebaut werden. Werbung und Marketing nehmen auf diese didaktischen Methoden Bezug.
Das didaktische Konzeptionierungs-Team besteht aus etwa 8 Personen. Die durch dieses Team ausgewählten Beispiele sollen den Besuchern auch ihren persönlichen Alltags-Bezug zu den dargestellten Phänomenen und Problemen aufzeigen. Durch eigenes Üben, Handeln, Suchen, Fragen und Antworten er-gibt sich ein Gewinn an Identität über den Weg eigener Aktivität.
Ergebnisse und Diskussion
Das Konzeptionierungsprojekt zum ZMTW hat gute neue Ansätze für den Bereich der technischen Biologie und der Ökotechnologie gefunden, um die Ergebnisse der Wissenschaften in dem multifunktionalen Zukunftszentrum zeigen zu können. Die Umsetzung des Konzeptionierungsprojektes hat bewusst pa-rallel zur ersten Projektphase des Hauptprojekts stattgefunden, weil dadurch die theoretischen Ansätze der Vorstudien besser in Bezug auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft werden konnten. Außerdem war es möglich, während sieben Wochen der ersten Hauptprojektphase bereits die Reaktionen der etwa 2000 Besucher in dieser Zeit auf die verschiedenen Ausstellungsbereiche im größeren Rahmen - wenn auch nicht detailliert - auszuwerten. In Bezug auf neue Ausstellungstechniken wurde vor allem Wert auf die attraktiven Freiland-Großmodelle und die großen Indoor-Modelle gelegt, wobei vor allem die Betrachtungsweite von ursprünglich 1 - 1,5 m Besucherabstand auf 2 - 5 m Abstandsweite im Indoor-Bereich und auf 5 - 30 m Abstandsweite im Outdoor-Bereich (Freiland) ausgedehnt werden konnte.
Durch dieses bisher im biologischen Modellbereich in Europa nicht konsequent genutzte Ausstellungs-prinzip Freiland-Modelle und Groß-Modelle in Kombination wurde nicht nur eine erhöhte Aufenthaltsdauer der Besucher bei jedem einzelnen Projekt, sondern auch eine größere Attraktivität insgesamt erreicht. Dies ergaben die bisherigen Voruntersuchungen.
In Bezug auf ein Umweltbildungskonzept wurden die neueren Ergebnisse der Pädagogik- und Didaktik-Forschung zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung konzeptionell eingearbeitet.
Im Multimedia-Bereich wurden Vorarbeiten für eine Animation zum Thema Technische Leistungen der Bäume durchgeführt. Im Bereich Architektur wurden die theoretischen Ansprüche zur Übernahme der organismischen Gewebe-Konzepte im Bereich des Ausstellungshauses realisiert. Die Umsetzung der Ästhetik-Ansprüche (siehe das Buch Elementare Kunst in der Natur- Textautor und partieller Bildautor B. Heydemann) ist in dem ersten Teil der Gesamtanlage überwiegend gut gelungen. Das Rahmen-Werbekonzept wurde bereits in den letzten sieben Wochen erprobt (inklusive zahlreicher Führungen). Dasselbe gilt für das Marketing-Konzept. Es folgt jetzt die weitere Umsetzung der Inhalte der Konzeptionierung während des folgenden weiteren Ausbaus. Dabei läuft der Besucher-Strom in bestimmten Teilen neben den Bauarbeiten weiter. Mit den Besuchern (auch Fachleuten) wird die Umsetzung der Konzeptionierung ständig diskutiert.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die angelaufenen Werbe-, Marketing- und Öffentlichkeitsarbeiten führten schon zu einem guten Besuchererfolg. Darüber hinaus haben die Kooperations-Kontakte mit der Universität Rostock und den Fachhochschulen Neubrandenburg und Wismar zu zahlreichen Vorarbeiten für gemeinsame Aktivitäten in Forschung, Lehre, Entwicklung und Erprobung geführt. Das Kultusministerium Schwerin hat sich fördernd eingeschaltet. Die Berufung von Prof. Heydemann in den wissenschaftlichen Beirat des Umweltministeriums fördert die Kooperation mit diesem. Der Aufbau einer ministeriellen Fachkommission aus ca. 10 Abteilungsleitern (Ministerialdirigenten) aus sechs Ministerien fördert die Kooperation des ZMTW mit allen relevanten Ämtern (Vorsitzender der Kommission Staatssekretär Dr. Hiltner, Kultusministerium).
Fazit
Es konnte die Genehmigung der Nieklitzer Ökologie und Ökotechnologie-Stiftung aufgrund der geschilderten Vorarbeiten erreicht werden. Die Mitwirkung des Landtagspräsidenten Schwerin (H. Küssner) im Kuratorium der Stiftung bringt das Landesparlament in größere Nähe zum ZMTW-Projekt. Aufgrund der Vorprojekt-Arbeiten ist die Landesregierung durch den Stellvertretenden Staatssekretär im Umweltminis-terium, Dr. Beckmann, auch im Vorstand der Nieklitzer Stiftung vertreten.
Das Fazit des Vorprojektes liegt in einer umfassenden konzeptionellen, organisatorischen und strategischen Vorarbeit und Hintergrund-Leistung für das Hauptprojekt des ZMTW
Fördersumme
112.484,21 €
Förderzeitraum
21.01.2000 - 20.11.2000
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Schlagwörter
Nature Conservation
Environmental communication