Das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer
Projektdurchführung
ift Freizeit- und Tourismusberatung GmbHBüro Potsdam
Jägerallee 21
14471 Potsdam
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Grüne Klassenzimmer ist traditionell ein fester Bestandteil auf Bundesgartenschauen. Grüne Themen aus dem Natur- und Umweltbereich werden den Schülern näher gebracht. Das Grüne Klassenzimmer in Potsdam soll einen deutlichen Akzent im Bereich der Agenda 21 bzw. der Nachhaltigkeit erhalten. Von daher ist der Titel das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer für die hier verfolgte Konzeptionierung ein Signal für einen neuen Ansatz.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenEs werden auf dem Gelände ca. 25 Unterrichtsstationen ausgewiesen. Je eine Station wird von einer Schulklasse nach vorhergehender Anmeldung besucht. Der Unterricht pro Station kann bis zu 1 ½ Stunden dauern. Der Unterricht wird von eigenem pädagogisch geschultem Personal durchgeführt. Die nachhaltige Entwicklung verlangt nach einer Öffnung der Schulen zu ihrem Umfeld. Die BUGA 2001 lässt sich in hervorragender Weise dazu nutzen, dieses Prinzip zu realisieren, in dem auf einen Lernortverbund gesetzt wird. Die Thematik der einzelnen Stationen soll so aufbereitet werden, dass eine Verbindung zwischen den einzelnen Lerninhalten der Stationen und den Möglichkeiten, die sich Lehrkräften und Schülern in ihrer Schule und in ihrem schulischen Umfeld eröffnen, geschaffen wird. Die Bundesgartenschau soll nicht als einzelner Event angesehen werden, sondern Initialzündung für die Weiterbeschäftigung mit den verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit sein. Dieses spiegelt sich insbesondere in den Konzepten folgender Stationen, die hier beispielhaft für die projektierten 25 Stationen aufgeführt werden, wieder:
- Nicht ausgeschöpfte Ressourcen: Essbare Pflanzen
Es wird gezeigt, dass es in der unmittelbaren Umgebung ein Reservoir an essbaren Pflanzen gibt. Die Entwicklung der Landwirtschaft hat zu einem Verlust der Sorten- und Artenvielfalt geführt. Dieses wird aus heutiger Sicht als Risiko für die Ernährung der Menschheit in der Zukunft angesehen.
- Nachhaltige Ressourcen: Nachwachsende Rohstoffe
Das komplexe Thema soll für Schüler aufbereitet werden und im Sinn der Idee eines Lernortverbundes so vorgestellt werden, dass die auf dem Gartenschaugelände gewonnenen Einsichten und Handlungsmöglichkeiten auf dem eigenen Schulgelände umgesetzt werden können.
- Lebensstile und Gartenkunst: Gärten der Dekaden
Gezeigt werden die Ziergärten der 50er, 60er, 70er, 80er und 90er Jahre. Der Lerneffekt besteht in der Einsicht, dass zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Personenkreisen Natur unter-schiedlich wahrgenommen wird.
- Nachhaltiger Umgang mit Süßwasser
Im Kontext der Bundesgartenschau Potsdam 2001 gibt es mehrere Stellen, an denen das Thema Süßwasser als wichtiges Thema der Agenda 21 bzw. der Nachhaltigkeit behandelt werden kann. Zwei Entwässerungssammelbecken, die spiralförmig angelegt wurden, sind zum Teil begehbar. Sie haben einen Durchmesser von 25 bis 30 Metern und sind bis zu drei Meter tief. Auf Grund von Anleitungen auf der Bundesgartenschau sollen die Schüler befähigt werden, sich mit der Wasserqualität zu beschäftigen.
- Nachhaltigkeit der Geschichte: Die Bornstedter Feldflur
An den Kernbereich der BUGA 2001 schließt sich die Bornstedter Feldflur an; sie ist ein Teil der Lennéschen Kulturlandschaft. Sie wurde von Lenné und Sello auf der Basis des Grundgedankens der Landschaftsverschönerung im 19. Jahrhundert strukturiert. Ziel war die Verbindung zwischen Schönem und Nützlichen. Die Konzeptionierung wird sich mit der Landschaftsästhetik, die sich durch intensive und extensive Landwirtschaft und Gartenbau ergibt, auseinandersetzen.
Das Projekt des (etwas anderen) Grünen Klassenzimmers gliedert sich in zwei Phasen. In der diesem Antrag zu Grunde liegenden Phase geht es um die Entwicklung des Konzeptes und der Prüfung der Durchführbarkeit. Des weiteren nimmt diese erste Phase die Veröffentlichung des Konzeptes und der Verbreitung an.
Der zweite Teil des Projektes wir die konkrete Umsetzung im Veranstaltungshalbjahr aufnehmen.
1. Phase des Projektes, Konzeption und Veröffentlichung
Personal
Zur Vorbereitung des Grünen Klassenzimmers wird eine Person hauptamtlich ab Mitte 2000 das Projekt betreuen. Sie wird die in dem Projektantrag genannten Themen und Inhalte in Abstimmung mit Fachleuten aus den verschiedenen Bereichen mit pädagogischen Konzepten füllen. Die Konzepte werden in einer Broschüre veröffentlicht. Mit Anschreiben und der Informationsbroschüre werden die Schulen auf das Projekt aufmerksam gemacht.
Erstellung von Unterrichtskonzepten, altersgemäß ausgearbeitet
Vorformulierte Konzepte werden im Rahmen der weiteren Realisierungsphase durch die Lehrkräfte, die anschließend auf der Bundesgartenschau unterrichten werden, detailliert und altersgemäß ausgearbeitet. Die Lehrkräfte sollen eine umweltpädagogische Vorbildung haben und werden als freie Mitarbeiter engagiert. Sie werden für die pädagogische Umsetzung des Konzeptes verantwortlich sein.
Das Grüne Klassenzimmer besteht aus 25 Unterrichtsstationen. 15 dieser Stationen werden von freien Mitarbeitern detailliert. Hierbei wird auf die verschiedenen Klassenstufen eingegangen, so dass pro Station ca. zwei Unterrichtskonzepte und in der Summe ca. 30 Konzepte erstellt werden müssen.
Broschüre, Mailings
Nach den Schulsommerferien werden die Schulen Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Randgebiete von Niedersachsen, Sachsen und die Schulen Berlins mit einem ersten Mailing angeschrieben und auf die Bundesgartenschau und die Veranstaltung des Grünen Klassenzimmers aufmerksam gemacht. Zum Jahresende erfolgt die Verschickung der Broschüre an die Schulen. Je nach Resonanz wird mit einem weiteren Mailing kurz vor Eröffnung der Bundesgartenschau auf das Angebot des Grünen Klassenzimmers hingewiesen.
Jede Schule erhält nur eine Broschüre. Die Anmeldungsformulare, Wegbeschreibung und die allgemeinen Informationen zur Bundesgartenschau Potsdam 2001 werden in dieser so aufgenommen, dass sie als Kopiervorlagen dienen können.
Die Broschüre hat das Grundformat von DIN A 4. 16 Seiten werden im 4-Farbdruck erstellt. Die weiteren 16 Seiten werden schwarz-weiß gedruckt.
Bau der Unterrichtsstationen
Planerische Inhalte der Bundesgartenschau Potsdam 2001 werden als Stationen des Grünen Klassenzimmers ausgewiesen. Diese Stationen erhalten nur in einzelnen Fällen größere bauliche Veränderungen. Sie werden mit Schirmen überstellt, um den Schülern einen Schutz vor Sonne zu bieten. Der Unterricht findet bei jedem Wetter im Freien statt.
An einigen Stationen wird, wenn notwendig, das Aufstellen von Exponaten vorgenommen. Dieses trifft für folgende Stationen zu:
- Nachhaltigkeit im Umgang mit Süßwasser an zwei Standorten des Geländes
- Schutz und Förderung der Gesundheit, Standort Gartenbau
- Imkerei
- Biodiversität und Bionik im Waldpark am Schragen
- Gesundheitsgarten
- Nachhaltiger Siedlungsraum
- Kleingartenanlage
- Remisenpark
- Vermeidung und Reduktion von Abfall
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das Projekt des (etwas anderen) Grünen Klassenzimmers wird in Außendarstellung der Bundesgartenschau Potsdam 2001 einen wichtigen Platz einnehmen. Das Projekt wird in den Zusammenhängen der Veranstaltungen, der ökologischen Inhalte der Bundesgartenschau und insbesondere der Veranstaltungen mit und für Kinder genannt.
Das Thema wird auf Veranstaltungen für Schüler und auf Messen für Lehrer präsentiert.
Fazit
Das (etwas andere) Grüne Klassenzimmer hat das Ziel, im Sinne der Agenda 21 Bildung für eine nachhaltige Entwicklung anzubieten. Die Verbindung von interdiszipliniertem Wissen, dem projekt- und Erlebnisorientiertem Lernen soll Kinder und Jugendliche zu analytischem und vorrausschauendem Denken zu schulen.
Fördersumme
101.716,41 €
Bundesland
Brandenburg
Schlagwörter
Brandenburg
Nature Conservation
Environmental communication