Umweltorientierte Gütertransportlösungen für Klein- und Mittelunternehmen in der Region Ost-Brandenburg
Projektdurchführung
Frankfurter Institut für umweltorientierteLogistik (F.I.L.) e. V.c/o BIC Frankfurt (Oder)
Im Technologiepark 1
15236 Frankfurt
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Mit dem Projekt soll für die relativ schwach entwickelte Region Ostbrandenburg ein Gesamtkonzept zur Lösung umweltorientierter Gütertransporte erarbeitet werden. Zielsetzung ist die Senkung verkehrsbedingter Umweltbelastung, Akzeptanz der Firmen zu umweltorientierten Verkehrsstrategien und die Qualifizierung umweltorientierter Denk- und Handlungsfähigkeit bei den Mitarbeitern der Firmen selbst.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt wurde in zwei Phasen bearbeitet. Das Thema wurde mittels entsprechender Aufgaben-stellungen durch externe Spezialisten bearbeitet. Die Resultate der Phase II sind in einem Kurzbericht zusammengefaßt.
Als Arbeitsmethoden wurden zur Analyse der Transportströme die Input-Output-Analyse, zur Aufnahme der Istzustände die Befragung vor Ort für alle Bereiche vorgenommen.
Zur Diskussion der Ergebnisse wurden interdisziplinäre Gesprächsrunden mit Wissenschaftlern und Praktikern organisiert.
Ergebnisse und Diskussion
Zur Realisierung der Zielstellung der Projektbearbeitung in der Phase II wurde eine Aufteilung in drei Projekte vorgenommen, die entsprechend ihrer Zielstellung bearbeitet wurden. Während der Realisierung mußte die Erkenntnis gewonnen werden, daß sich das Projekt mit der ursprünglichen Zielstellung nicht mit positivem Resultat praxiswirksam umsetzen ließ. Die Gründe dafür sind in der wirtschaftlichen Situation der Unternehmen zu suchen, die sehr stark von dem Wirtschaftswachstum der Industrie und des Dienstleistungsgewerbes abhängt. Diese Entwicklung ist nicht von dem Wachstum gekennzeichnet, das von vielen Speditionen und Transportunternehmen erwartet wurde. Um dennoch Möglichkeiten für umweltorientierte Transportlösungen mit den Unternehmen zu realisieren, sind indirekte Lösungen anzustreben, die den Druck auf die Kosten mindern und so eher vom Unternehmer akzeptiert und umgesetzt werden.
Eine spürbare Verbesserung umweltorientierter Gütertransportlösungen für Klein- und Mittelunternehmen der Region Ostbrandenburg werden durch folgende Fakten gesehen:
· Verminderung unnötiger Fahrten durch logistische Optimierung und Bündelung von Kunden-aufträgen;
· Verringerung des Leerfahrtenanteils und Erhöhung des Auslastungsgrades vom eingesetzten Laderaum;
· Entwicklung von technischen und organisatorischen Voraussetzungen in den Betrieben selbst;
· Verlagerung auf umweltverträgliche Verkehrsmittel oder optimaler Laderaumgrößen (z.B. bei Kies- und Baustofftransporten).
Ressourcenschonung wird in Ostbrandenburg am effektivsten durch die Bündelung und Konzentration des Speditions-, Logistik- und Transportgewerbes selbst erreicht. Rationalisierung und Zusammenführung der Kapazitäten ohne die individuelle Selbständigkeit des Unternehmens einzuschränken, muß die Zielstellung sein, die sich das Gewerbe selbst stellen muß. Eine Lösung für diesen Strukturwandel heißt Logistikleitstand.
Die Umsetzung umweltorientierter Transportlösungen wird aber nicht allein durch die Einführung eines Leitstandes erreicht. Folgende unternehmensinterne und -externe Faktoren müssen noch genannt werden:
· Die Wahl und Gestaltung des Dienstleistungsproduktes in Bezug auf den Kundenwunsch und die intelligente Umsetzung durch geschultes Personal und die vorhandene Technik einschließlich der Bürokommunikation.
· Der Stand der Informiertheit über Umweltbelastungen und Möglichkeiten des Umweltschutzes und Ressourcenschonung sollten die Wettbewerbsfähigkeit der Firma stärken und als materieller Anreiz für den Mitarbeiter (Disponenten, Fahrer, Werkstattmeister etc.) wirksam werden.
· Die Gestaltung der Rahmenbedingungen (Normen, Standards, Gesetze ...) einschließlich spürbarer Sektionen oder Anreize sollte der Gesamtzielstellung dienlicher sein.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Ergebnisse der Arbeit wurden in zwei Workshops einem breiten Kreis vorgestellt. Die regionale Presse hat über die Entwicklung eines Leitstandes berichtet. Durch die TFH Wildau sollen die Ergebnisse auf einer Schautafel während der 3.Deutsch-Polnischen Logistikkonferenz dargestellt werden.
Fazit
Die erzielten Ergebnisse sollen durch die Existenzgründung Logistikleitstand in die Praxis umgesetzt werden.
Fördersumme
97.784,57 €
Förderzeitraum
05.05.1995 - 20.10.1998
Bundesland
Brandenburg
Schlagwörter
Brandenburg
Climate protection
Umweltforschung
Umwelttechnik