Leitbilder für ökologisches Bauen / Informationsdienst ökologisches Bauen
Projektdurchführung
Akademie für Bauökologie e. V.c./o. Saarländisches Ökologie-Zentrum StiftungHofgut Imsbach
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66636 Tholey
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die vorgelegte Studie ist als Planungs- und Entscheidungshilfe gedacht für Fachleute, insbesondere für Architekten/innen und Planer/innen, aber auch für andere interessierte Menschen, die ökologisch bauen wollen. Die Idee für diese Arbeit entstand aus dem Bedürfnis, die verstreut vorhandenen Informationen über ökologisches Bauen und insbesondere über gelungene gebaute Beispiele zusammenzutragen und überschaubar und vergleichbar zu dokumentieren. Damit sollte für Interessierte die Möglichkeit geschaffen werden, sich komprimiert über bauökologische Maßnahmen und gebaute Beispiele zu informieren. Es wurden bundesweit 16 ökologische Bauprojekte, davon 10 Siedlungen und 6 Einzelhäuser untersucht, und die Architekten/innen und Bauherren/innen wurden nach Ihren Erfahrungen befragt.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenNach Literaturrecherche wurden ca. 30 Projekte näher begutachtet und in mehreren Sitzungen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe auf 16 reduziert. Die Bereisung der Projekte, Interviews und Gespräche vor Ort führten zur endgültigen Projekte-Auswahl. Zur Ergänzung der fehlenden Daten wurden Checklisten an die Architekten/innen verschickt und nach Beantwortung in die Berichte eingearbeitet. In der Studie werden die 16 Projekte in vergleichbarer Form als Projektübersichten dargestellt: darin werden die Einzelaspekte der betrachteten Schwerpunkte unter ökologischen Gesichtspunkten vergleichbar bewertet.
Es folgen die ausführlichen Beschreibungen der 16 Projekte, ergänzt durch Bildmaterial; die sieben Schwerpunkte finden sich in der Gliederung der einzelnen Beschreibungen wieder.
Die Architekten/innen und Bauherren/innen der 16 Projekte wurden mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens mit offenen Antworten nach ihren Erfahrungen mit dem ökologischen Bauen und mit dem Bauprozess bei den untersuchten Projekten schriftlich befragt. Ziel war, daraus Erkenntnisse zu gewinnen, die sich auf zukünftige ökologische Bauprojekte übertragen lassen und den Planern/innen dieser zukünftigen Vorhaben Anhaltspunkte und Hinweise für ökologisches Bauen liefern. Im Teil Zusammenfassung und Konsequenzen werden die Ergebnisse der Untersuchung der Projekte und der Befragung ihrer Architekten/innen und Bauherren/innen nach vier Gesichtspunkten zusammengefaßt. Im Anhang wurde das gesammelte Informationsmaterial von 86 Projekten nach Postleitzahlen sortiert und in Kurztext und Bild dargestellt.
Ergebnisse und Diskussion
Der naheliegende Gedanke, aus den Untersuchungsergebnissen auch Bewertungskriterien für ökologisches Bauen abzuleiten, wurde in der Studie nicht weiterverfolgt, weil sich bereits im Vorfeld sehr schnell herausstellt, daß ein solches Bemühen in kurzer Zeit zu keinen klaren Ergebnissen führen kann; dies zeigt auch die Diskussion über Bewertungskriterien für ökologische Baustoffe, die zur Zeit im deutschsprachigen Raum geführt wird (AG BIS-Baustoffinformationssysteme) und an der die Verfasser/innen teilnehmen.
Die Ergebnisse der Studie sind in folgenden Punkten zusammengefaßt dargestellt:
- zum Stand der Technik beim ökologischen Bauen
- Problembereiche bei ökologischen Bauvorhaben
- Kostensituation beim ökologischen Bauen incl. Maßnahmen zur Senkung bzw. Steigerung der Kosten
- Entwicklungstendenzen beim ökologischen Bauen
Sie sollen in erster Linie Fachleuten, die sich über den Stand des ökologischen Bauens informieren wollen, zur fachlichen Orientierung dienen.
Die Studie ist auch als Nachschlagewerk geeignet, in dem viele Detail- und allgemeine Lösungsansätze vergleichend dargestellt sind.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Die Studie wurde im September 1996 veröffentlicht:
HINRICHS, C.F. / S. HEIN/ B. HOFFMANN (1996): Leitbilder für ökologisches Bauen- Auswertung realisierter Siedlungen und Einzelhäuser.
Herausgeber: Akademie für Bauökologie e.V. & Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Bezug: Projekt LOEWE c/o HTW Goebenstr. 40 66117 Saarbrücken. Band 1/96
Zum Abschluß des Projektes fand am 20. September 1996 unter Leitung von Frau Prof. Dr. M. Kennedy eine Tagung in Saarbrücken statt, in der die Architekten/innen zu Wort kamen, deren Projekte in die Untersuchung eingegangen waren. Es schloß sich eine Exkursion zu saarländischen Beispielen an. Die Ergebnisse der Tagung werden veröffentlicht.
Bezug: wie oben, Band 3/96
Fazit
Die Ergebnisse zeigen, daß das ökologische Bauen langsam aus der Pionierphase herauskommt. Demgemäß sind Produktion und Handel z.Z. dabei, der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und ihre Angebote auszudehnen.
Es gibt noch nicht genug bauökologisch geschulte Architekten/innen, Ingenieure/innen und Handwerker/innen, die die Nachfrage befriedigend bedienen können. Hier sind Maßnahmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung dringend erforderlich.
Auch die kommunalen Verwaltungen können die Nachfrage nicht immer angemessen bedienen: Bauleitplanung nach ökologischen Kriterien erfordert die Bereitschaft, neue Planungswege einzuschlagen und auch flexibel mit individuellen und gemeinsamen Siedlungsbedürfnissen umzugehen. Auch hier sind interne Weiterbildungsmaßnahmen zur Bauökologie und zur interdisziplinären Zusammenarbeit erforderlich.
Fördersumme
98.321,43 €
Förderzeitraum
22.12.1994 - 05.02.1998
Bundesland
Saarland
Schlagwörter
Climate protection
Resource conservation
Umweltforschung
Umwelttechnik