Erarbeitung eines wissenschaftlichen, didaktischen und gestalterischen Konzeptes und Erstellung einer Durchführbarkeitsstudie für einen Ausstellungsschwerpunkt Umwelt und Geologie
Projektdurchführung
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
30169 Hannover
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Das Niedersächsische Landesmuseum Hannover plant die Neugestaltung der Schausammlung der Naturkunde-Abteilung. Auf einer Fläche von gut 1200 m2 soll das Entstehen und die Entwicklung von Le-bensräumen auf dem Planeten Erde als ein Netzwerk ökologischer und geologischer Verflechtungen deutlich gemacht werden. Das Vivarium des Landesmuseums Hannover wird in dieses Konzept als ein lebendiger Teil integriert werden. Der Besucher soll verschiedene, formende Prozesse und Abläufe in der Natur kennenlernen und durch eine erlebnisorientierte Art der Darstellung eingeladen werden, die Evolution der Lebewesen und ihrer Umwelt durch die Erdgeschichte zu erforschen.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenGrundlage einer jeden Darstellung zur Natur ist zunächst deren Betrachtung und Erklärung. Im Allgemeinen werden diese Erklärungen in Form von wissenschaftlichen Theorien und Modellen dargelegt. In einer Ausstellung können wissenschaftliche Theorien mit Hilfe von dreidimensionalen Modellen visualisiert werden. Im Rahmen der beantragten Durchführbarkeitsstudie soll eine Ausstellungsfläche von ca. 200 m2 so gestaltet werden, daß der Besucher ausführlich über die theoretischen Grundlagen von Biologie und Geologie informiert wird. Zentraler Bestandteil des Vorhabens ist der Bau dreidimensionaler Modelle (z.B. zur Theorie der Plattentektonik). Diese Modelle sollen der Veranschaulichung dienen und die Besucher sollen an dieser Stelle kritisch über das Wesen wissenschaftlicher Theorien unterrichtet wer-den. In einem ersten, ca. 3 monatigen Arbeitsschritt werden zunächst die Darstellungen und praktischen Umsetzungen zu diesem Themenkreis in anderen bedeutenden Museen im In- und Ausland analysiert und bewertet. Die resultierende Datenbasis ist der Ausgangspunkt für Planungen und die eigene Konzeption. Im Anschluß daran erfolgt die Detailplanung der Modelle und der Innenarchitektur. In den verbleibenden ca. 7 Monaten schließt sich die praktische Gestaltung des Raumes und der Bau von Ausstellungsobjekten an. Neben Wissenschaftlern und Museumspädagogen werden in dieser Phase auch Präparatoren und Modellbauer in das Projekt einbezogen sein.
Ergebnisse und Diskussion
Neben der Realisierung einer Ausstellung zum Thema Dynamik der Erde in den neu renovierten Räumen der Naturkunde-Abteilung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover, war es gleichzeitig ein Ziel des beantragten Projektes, die Durchführbarkeit eines interdisziplinären und integrativen Ausstellungskonzeptes für die Fachgebiete der Geo- und Biowissenschaften zu prüfen. Diese Prüfung sollte in einen Ausblick auf ein inhaltliches, didaktisches und gestalterisches Rahmenkonzept für die gesamte naturkundliche Ausstellungsfläche des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover münden. Unter dem übergeordneten Motto Raum und Leben im Wandel ist der jetzt fertiggestellte o.g. Schausammlungsteil als Einleitung in die Thematik der Öffentlichkeit seit April 1999 zugänglich. Nach Abschluß des Projektes zeigt sich, wie auch dem Abschlußbericht und den Zwischenberichten zum Projekt zu entnehmen ist, daß es möglich war ein integratives Konzept für die naturkundliche Ausstellung des Landesmuseums Hannover zu erarbeiten. Die beantragte Machbarkeitsstudie ist somit zu einem bewertbaren Ergebnis gelangt. Anhand der jetzt laufenden besucher- und erlebnisorientierten Ausstellung konnten schon wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, die für die noch folgenden Projektschritte von großem Nutzen sein werden. Die Konzeption, soweit heute für den Besucher schon erkennbar, und die Art der Präsentation wird vom Publikum bereits jetzt gut angenommen und genutzt. Noch bestehende Mängel, die derzeit zutage treten, werden behoben und die aufgetretenen Probleme können bei künftigen Schritten vermieden werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation
Das hier geförderte Projekt ist Teil der ständigen Schausammlung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover und so einer uneingeschränkten Öffentlichkeit zugänglich. In die Veranstaltungen der Museumspädagogik ist dieser Schausammlungsteil integriert und wird im Rahmen von Führungen und anderen museumspädagogischen Aktivitäten einem interessierten Publikum themenbezogen nähergebracht.
Fazit
Der jetzt fertiggestellte erste Abschnitt der neuen Schausammlung zeigt, wie sich die Sichtweisen der Bio- und Geowissenschaftler miteinander zu einer homogenen Ausstellung verbinden lassen. Durch die ganzheitliche Betrachtung und Darstellung von Prozessen und Phänomenen aus der Natur lassen sich übergreifende, zum Teil auch komplexe Zusammenhänge auf relativ einfache Weise erläutern. Die ge-stalterischen und didaktischen Konzepte, die Erfahrungen und Ansätze sowie die Erkenntnisse, die aus dem jetzt für die Öffentlichkeit zugänglichen ersten Ausstellungsteil gewonnen werden können, sind eine gute Basis für das Erstellen weiterer Detailkonzepte für die anschließenden noch zu planenden Ausstellungsstationen. Die von der Bundesstiftung Umwelt geförderte Durchführbarkeitsstudie ist somit ein hervorragender Ausgangspunkt für die weiteren Ausstellungsplanungen in der Naturkunde-Abteilung des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover. Die Präzisierung des inhaltlichen Detailkonzeptes soll Gegenstand der Erläuterungen in einem späteren Hauptantrag sein.
Fördersumme
94.589,00 €
Förderzeitraum
01.04.1997 - 22.09.1999
Bundesland
Niedersachsen
Schlagwörter
Lower Saxony
Environmental communication