Umweltgerechte Nutzung des ländlichen Raumes um Trantow
Projektdurchführung
Galloway-Zuchthof GmbH
17121 Trantow
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Ziel des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projektes ist die Entlastung eines ländlichen Raumes von Stoffeinträgern in ein nahe gelegenes Naturschutzgebiet und in das Grundwasser durch den Übergang zu extensiver landwirtschaftlicher Nutzung.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Ausgangssituation des Gebietes war gekennzeichnet durch eine intensive Agrarproduktion und eine Belastung des oberflächennahen Grundwassers durch stickstoffhaltige Verbindungen.
Als Maßnahme zur Umweltentlastung wurde im Jahre 1994 eine Fläche von 70 ha bisher intensiv genutztes Ackerland mit Gras angesät, extensiv bewirtschaftet und ganzjährig als Weide mit Mutterkühen genutzt.
Die Mutterkuhhaltung verlief problemlos, jedoch erzielte das landwirtschaftliche Ergebnis mit einem Deckungsbeitrag von etwa 400,- DM je Produktionseinheit (Mutterkuh mit Verkauf des Absetzers) keinen Gewinn.
Ergebnisse und Diskussion
Als Umweltentlastung ist die Verminderung des Nährstoffgehaltes des Bodens im Verlaufe der Projektzeit (4 Jahre) um 1,1 bis 3,3 mg P2O5 und 1,5 bis 2,7 mg K2O je 100 g Boden festzustellen.
Der Gehalt des Bodens an pflanzenverfügbarem Stickstoff (NO3-N und NH4-N) wies auf der Winterweide ein höheres Niveau als auf dem Ackerland auf und stieg bis zum Frühjahr von etwa 60 auf 70 kg/ha an.
Durch die Verwertung des Futters während des Winters auf der Weide verbleiben die mit den Exkrementen ausgeschiedenen Nährstoffe auf der Fläche. Auf dem Ackerland nahm der Gehalt an pflanzenverfügbarem Stickstoff während des Winters um etwa 20 kg/ha ab.
Die im Dränwasser nachzuweisende Konzentration von stickstoffhaltigen Verbindungen wies zwischen den Dränsystemen mit der Spanne von 4,5 bis 214 mg/l erhebliche Unterschiede auf, die vermutlich durch Einleitung von Abwässern verursacht wurden. In der Tendenz trat bei Stickstoff, ortho-Phosphat, Kalium, Magnesium sowie Calzium eine leichte Abnahme und bei Natrium eine Zunahme auf. Die Nitratgehalte im Wasser der Hausbrunnen verminderten sich um etwa 30 mg/l und lagen mit 117 bis 354 mg/l immer noch deutlich über dem Grenzwert für Trinkwasser (50mg/l).
Im Gegensatz dazu nahm der Nitratgehalt des Tiefbrunnens von 1,8 auf 5,9 mg/l zu.
Das Ergebnis macht deutlich, daß nitrathaltiges Sickerwasser verzögert in den tiefen Grundwasserschichten ankommt.
Fazit
Zusammenfassend lassen die Ergebnisse erkennen, daß ländliche Räume durch extensive Wirtschaftsweise in der Landwirtschaft, die leider bei dem gegenwärtigen Preis - und Kostensystem kaum die Wirtschaftlichkeit erreicht, zu entlasten sind.
Wegen der Trägheit biologischer Systeme sind längere Zeiträume für den Nachweis der Umweltentlastung erforderlich.
Fördersumme
94.589,00 €
Förderzeitraum
01.10.1994 - 30.09.1997
Bundesland
Mecklenburg-Vorpommern
Schlagwörter
Land use
Nature Conservation