Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bleibt eine starke Verbündete, wenn es um die Förderung innovativer Umweltschutzprojekte geht: Auf ihrer digitalen Jahrespressekonferenz (JPK) teilte die Stiftung im Juni mit, dass der Ertrag im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent gesteigert wurde, d. h. um mehr als 20 Millionen Euro auf 97,7 Millionen Euro. „Das hat uns 2023 ein Fördervolumen von 57,1 Millionen Euro ermöglicht“, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde.
Auch für die kommenden Jahre strebt die DBU an, „jährlich zwischen 50 und 60 Millionen Euro an Fördermitteln für Vorhaben auszuschütten, die mit frischen und kreativen Ideen den Umweltschutz voranbringen“, so der DBU-Generalsekretär. Nach seinen Worten ist das DBU-Stiftungskapital um 53 Millionen Euro erhöht worden. „Damit steigt es auf 2,48 Milliarden Euro an“.
Eine Sorge bleibt gleichwohl: die auch 2023 weiter sehr hohe Inflationsrate von 5,9 Prozent. Dazu Michael Dittrich, Leiter der DBU-Abteilung Finanzen und Verwaltung und stellvertretender Generalsekretär: „Aus diesem Grund konnte das Stiftungskapital der DBU lediglich unter Berücksichtigung der stillen Kurswertreserven in den Wertpapieren auch real – also inflationsbereinigt – im Wert erhalten werden.“ Optimistisch stimmte Dittrich jedoch „das Kapitalmarktumfeld“: Dieses sei mit stabilen Zinsen und positiven Aktienmärkten im vergangenen Jahr für Stiftungen erfreulich gewesen.
Nachhaltige Kapitalanlagen seit 20 Jahren im DBU-Portfolio
Als eine der größten Umweltstiftungen Europas hat die DBU bereits vor 20 Jahren nachhaltige Kapitalanlagen in ihr Portfolio aufgenommen. Seitdem ist das Thema Nachhaltigkeit in den Anlagerichtlinien der Stiftung fest verankert. Zusätzlich gibt die Stiftung ihre positiven Erfahrungen weiter: „Wir haben die Finanzmärkte mit Förderprojekten und Beispielen aus der eigenen Kapitalanlage auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit aktiv unterstützt“, sagte DBU-Finanzchef Dittrich, der auch Mitglied im Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung ist. Von der Transformationsfinanzierung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaftsweise haben die Finanzmärkte laut Dittrich eine Schlüsselrolle, da in Zeiten knapper Haushalte Staaten allein den Umbau nicht bewältigen können.
„Grünes Geld“ unverzichtbar für den Klima- und Biodiversitätsschutz
Deutlich wird: „Grünes Geld“ – also nachhaltige Kapitalanlagen oder Kredite – sind unverzichtbar, um die mit dem Kampf gegen Klima- und Artenkrise einhergehenden Kosten zu stemmen. Geht es um verantwortungsbewusste Investitionen in Unternehmen, stellt sich die Frage nach den tatsächlichen Auswirkungen des betrieblichen Handelns, wie die Treibhausgas-Emissionen oder der Einfluss auf die Biodiversität. Unternehmen müssen künftig unter anderem darüber berichten, welchen Einfluss Ökosysteme und der Verlust der Artenvielfalt auf den Unternehmenserfolg haben und welche Auswirkungen ihr eigenes unternehmerische Handeln auf Ökosysteme hat. Melanie Vogelpohl, DBU-Referentin für MINT-Bildung und Nachhaltigkeitsbewertung, erläuterte im Rahmen der JPK: „Anders als beim Klimaschutz gibt es für Biodiversität keinen eindeutigen Indikator. Die Lage ist also deutlich komplexer.“ Hier unterstützt die DBU Unternehmen, Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften durch Projekte, die laut Vogelpohl „ökologisch ambitioniert, aber auch praxisorientiert“ sind (für ein Interview zum Thema Nachhaltigkeitsbewertung mit Vogelpohl sowie DBU-Projektbeispiele siehe DBUaktuell März 2024).
Zur JPK legte die DBU auch ihren Jahresbericht vor, der unter www.dbu.de/dbu-publikationen heruntergeladen oder bestellt werden kann. Pressemitteilungen zur JPK finden Sie unter www.dbu.de/presse , die Aufzeichnung auf unserem Youtube-Kanal unter www.dbu.de/youtubejahrespk2024