DBU-Jahresbericht: Lösungen für Wasser- und Klimaschutz

„Wasser im Wandel“ und „Lösungen für den Klimaschutz“ sind die großen Themen des DBU-Jahresberichtes 2023. Darin stellt die Stiftung unter anderem Möglichkeiten vor, um Wasser in der Landschaft zu halten und eine wasserbewusste Stadtentwicklung umzusetzen und berichtet über Technik und Technologien für die Energiewende sowie Bildung für den Klimaschutz. Ergänzt wird dies durch das Themenfeld „Umwelt und Gesundheit“, einen Rückblick auf den Deutschen Umweltpreis 2023, eine Übersicht über alle in 2023 geförderten Projekte und bewilligten Stipendien sowie den Finanzbericht. Zwei der Jahresberichtsprojekte stellen wir nachfolgend vor.

Luftbild des Hamburger Quartiers Jenfelder Au.
© Copyright_Ulrich Perrey_HAMBURG WASSER

Smarte Infrastruktur spart Wasser im Quartier Jenfelder Au

Auch in Zentraleuropa ist es wichtig, Wasser sparsam und effizient einzusetzen. In der Jenfelder Au in Hamburg – einem Neubauquartier für 2 000 Einwohner*innen – zielt die Hamburger Stadtentwässerung darauf, den Wasserbedarf für unterschiedliche Nutzungen entsprechend der benötigten Menge und Qualität mit den lokal verfügbaren Wasserressourcen abzugleichen.

Im DBU-geförderten Projekt GRE-Y soll deshalb als Alternative zu Trinkwasser eine Kombination von Regenwasser und aufbereitetem Grauwasser als Brauchwasser für Toilettenspülungen und die Bewässerung bereitgestellt werden. Unter Grauwasser versteht man fäkalienfreies, gering verschmutztes Abwasser aus Bädern, Duschen oder Waschmaschinen. Dies würde in Summe 45 Prozent des Wasserbedarfs einsparen, wenn ausreichend Brauchwasser zur Verfügung stünde.

Im Projekt wird deshalb ein neu entwickeltes, smartes Infrastruktur-Modul zur Speicherung, Steuerung und Bereitstellung von Wasser zu Brauchwasserzwecken erprobt. Überschüssiges Regenwasser und Brauchwasser werden in einer Zisterne gespeichert, wobei Regenwasser bei der Nutzung Vorrang hat. Die Steuerungstechnik erkennt, wenn der Zustrom von Regenwasser nachlässt und schaltet ab einer bestimmten Füllmenge auf Grauwasser um. Das Projekt GRE-Y ist deutschlandweit das erste Projekt, in dem ein städtisches Wasserunternehmen mit einem privaten Gewerbeparkbetreiber ein kombiniertes Regen- und Grauwasserrecycling umsetzt. Das Konzept könnte sich zum Kernelement für die wassersensible Stadtentwicklung der Zukunft entwickeln – nicht nur in Hamburg.

Mehr dazu im DBU-Jahresbericht, Seite 31 und 32

Erneuerbar und ertragreich: Photovoltaik auf dem Acker

Vertikale Agri-PV: Ziel ist die nachhaltige Entwicklung von Agri-Photovoltaik – auch „Agri-PV“ genannt – auf Ackerflächen als Baustein von multifunktionalen Landschaften.

© Copyright Universität Hohenheim

Photovoltaik (PV) ist ein wichtiger Baustein zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Was aber tun, wenn in einem dicht besiedelten Industrieland wie Deutschland die Flächen knapp sind? Eine Antwort darauf will das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg, in Zusammenarbeit mit der Agrarwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hohenheim, dem Institut für Biologischen Pflanzenschutz des Julius Kühn-Institutes, Dossenheim, und der Firma Next2Sun Technology, Dillingen, mit dem zweiphasigen Projekt „Vertikale Photovoltaik im Ackerbau – VAckerBio“ geben.

Übergeordnetes Ziel ist die nachhaltige Entwicklung von Agri-Photovoltaik – auch „Agri-PV“ genannt – auf Ackerflächen als Baustein von multifunktionalen Landschaften. Sie leisten gleichzeitig einen Beitrag zur heimischen Agrar- und nachhaltigen Energieproduktion, sichern landwirtschaftliches Einkommen und geben der Biodiversität neuen Raum. In der ersten Projektphase (DBU-AZ 38354) wurden zunächst Voruntersuchungen zu agrarwissenschaftlichen Versuchsdesigns und Auswirkungen auf die Biodiversität der vertikalen PV-Anlagen im Vergleich zu hoch aufgeständerten PV-Systemen durchgeführt. In der aktuell laufenden zweiten Projektphase (DBU-AZ 38869) sollen die erarbeiteten Ergebnisse und Erwartungen über drei Jahre validiert, vertieft und ergänzt werden. Im Fokus stehen dabei insbesondere Ertragsuntersuchungen für verschiedene Kulturpflanzen. Letztendlich sollen evidenzbasierte Empfehlungen für die Mehrfach-Bewirtschaftung von Ackerflächen ausgearbeitet werden, auf die sich Politiker*innen weltweit bei Entscheidungsfindungen stützen können.

Mehr dazu im DBU-Jahresbericht, Seite 44 bis 46

Der gesamte Bericht kann unter www.dbu.de/dbu-publikationen heruntergeladen oder bestellt werden.