Durch die kontroversen Diskussionen über den möglichen EU-Beitritt der Türkei ist der faktische EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum 1. Januar dieses Jahres etwas aus den Schlagzeilen verdrängt worden.
Ansätze für eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion müssen unterstützt und eine Vermarktung ländlicher Produkte und Dienstleistungen aufgebaut werden.
Dies schließt sowohl Land- und Forstwirtschaft als auch die Entwicklung eines umweltverträglichen Tourismus ein. Das Büro für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur Schumacher + Herrmann GbR (Berlin) hat in Kooperation mit BTE Tourismusmanagement, Regionalentwicklung (Berlin), dem Landschafts-Förderverein Nuthe- Nieplitz-Niederung e. V. und Kulturland SRL im Rahmen eines Projekts zur Regionalentwicklung recherchiert, welche Projektaktivitäten bereits im Gebiet vorhanden sind, ob Vernetzungen stattfinden und wo sich welche Akteure für weitere Kooperationen eignen.
Insgesamt wurden 23 bereits laufende Aktivitäten aus folgenden Aktionsfeldern identifiziert und bewertet:
Als Fazit aus der Analyse wurden eine Entwicklungsstrategie formuliert und Schlüsselprojekte für deren Umsetzung benannt. Eines der in diesem Zusammenhang formulierten Vorhaben wird ebenfalls von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert (siehe Beitrag: »Das Harbachtal als Modellregion«).
Wiederansiedlung für Geier, Notfall-Info-System für Windkraftanlagen, Biodiesel-Anlage: Verkaufsschlager, DBU-News, Termine, Publikationen.
Moderner, zukunftsfähiger Naturschutz für die Länder Bulgarien und Rumänien steht im Mittelpunkt eines Projektes der Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz (Schneverdingen) in Kooperation mit dem Fachbereich Umweltwissenschaften der Universität Lüneburg sowie Euronatur und Europarc.
Kofinanziert wird das Projekt von der Alfred-Töpfer-Stiftung.
Zehn Trainees aus den beiden Balkanländern wurden zu diesem Zweck im Rahmen zweier zweimonatiger Ausbildungsphasen in Deutschland gezielt in wichtigen Themenfeldern geschult – wie beispielsweise:
Zum Abschluss der Ausbildung legte jeder Trainee ein Konzept für ein Kleinprojekt in seinem Land vor, für dessen Umsetzung je 3.000 Euro vorgesehen sind.
Vier dieser Projektvorschläge wurden von einer Fachjury ausgewählt und mit zusätzlichen Mitteln von bis zu 10.000,- Euro ausgezeichnet.
Basierend auf umfangreichen Voruntersuchungen plant die Zoologische Gesellschaft Frankfurt gemeinsam mit Naturschutzorganisationen der Balkanländer und den zuständigen Regierungsstellen, die vier europäischen Geierarten (Bart-, Gänse-, Mönchs- und Schmutzgeier) in den Balkanländern mit Schwerpunkt Bulgarien wieder anzusiedeln.
Da die Geier als Aasfresser traditionell zur Ernährung auf Schafskadaver und andere tote Huftiere angewiesen sind, ist eines der Ziele des Vorhabens, die Wanderschäferei in den Balkanländern wieder einzuführen, um damit auch einen Beitrag zur extensiven Pflege von Bergwiesen und letztendlich auch zur Regionalentwicklung zu leisten.
Zunächst werden vorübergehend Futterplätze eingerichtet. Das Projekt sieht außerdem vor, Horstplätze zu überwachen und gezielte Maßnahmen gegen noch immer zu beklagende Vergiftungsaktionen zu ergreifen.
Die Kampagne ist unter anderem deshalb in ein breites Bündel an Öffentlichkeitsarbeit eingebunden, zu dem auch die Einrichtung einer Internetseite sowie die Konzeption von Ausstellungen und zahlreiche andere Maßnahmen gehören.
Ausgehend von den Ergebnissen eines Vorläuferprojekts (s. S. 1: Entwicklungsansätze für einmalige Kulturlandschaft) wurde das Harbachtal als eine mögliche Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum von Siebenbürgen (Rumänien) identifiziert.
Zahlreiche kleine Dörfer sind dort bereits zusammen mit der Stadt Agnita (dt. Agnetheln) zur so genannten Mikroregion Harbachtal zusammengeschlossen.
Im Rahmen des Vorhabens wird ein modellhaftes regionales Entwicklungskonzept (REK) erarbeitet.
Schwerpunkte sind:
Wichtiger Stützpfeiler der Maßnahme ist die Unterstützung ökologisch arbeitender Landwirte und ihre Verzahnung mit konventionell wirtschaftenden Bauern, darüber hinaus die Entwicklung eines natur- und kulturlandschaftsverträglichen Tourismus.
Am Ende des vom Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e. V. (Brandenburg) getragenen Vorhabens, das für Ende 2007 in Kooperation mit den Büros »BTE Tourismusmanagement, Regionalentwicklung« und »hochC Landschaftsarchitektur« erarbeitet wird, soll ein umsetzbares Konzept vorliegen, das als Grundlage für die Einwerbung weiterer Fördermittel, speziell seitens der EU, dienen kann.
Darüber hinaus soll durch eine Kooperation mit dem Naturpark Nuthe-Nieplitz ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer eingeleitet werden.
Weitere Infos finden Sie hier:
www.gal-mh.eu
Das 1.800 Einwohner zählende Dorf Sinca Noua im Landkreis Kronstadt (Rumänien) erhielt im Jahr 2002 nach 30 Jahren seine Gemeinderechte zurück.
Im Jahr 2004 hat der Gemeinderat beschlossen, das Dorf im Sinne der Agenda 21 zu entwickeln. Diese Vision ist allerdings durch zahlreiche gegenläufige Entwicklungen im heutigen Rumänien gefährdet.
Beispiele dafür sind:
Im Rahmen eines Projekts des Ökospeichers e. V. (Wulkow/Ostdeutschland) wurden in Sinca Noua konkrete Schritte im Sinne einer nachhaltigen Dorfentwicklung unternommen.
Die Maßnahmen fußen auf den Erfahrungen in Wulkow, die im Jahre 1993 zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises geführt haben. Im Einzelnen wurden folgende Initiativen ergriffen:
Im Jahr 2003 haben sich an Windenergieanlagen (WEA) in Deutschland 103 Unfälle ereignet, davon neun, bei denen ein notfallärztlicher Eingriff nötig war.
Bedingt durch die Größe einiger Windparks und die stetig wachsende Zahl von Anlagen sind die Zufahrtswege für Rettungskräfte oft unklar.
Das Auffinden der Anlagen ist somit erschwert. Abhilfe will hier das internetbasierte Notfall-Informationssystem WEA-NIS schaffen, das von der Fördergesellschaft Windenergie (FGW/Kiel) entwickelt und im Mai 2006 bereits von über 100 Rettungsleitstellen genutzt wurde.
Im Rahmen des Projekts erhielt jeder WEA-Turm eine eindeutige Kennung. Ihr sind im Notfall-Informationssystem entsprechende Basisdaten wie Standort, Zufahrt, Nabenhöhe etc. zugeordnet, die von den Notfalldiensten abgerufen werden können.
Während der Aufbau des WEA-NIS von der Ingenieur-Werkstatt-Energietechnik geleistet wurde und die Systempflege unter der Regie der FGW läuft, sind für die Eingabe der Daten ins System in der Regel die Windenergieanlagenhersteller verantwortlich.
Dies betrifft sowohl Alt- als auch Neuanlagen. Mit dem internetbasierten System ist eine bundesweit organisierte und abrufbare Informationsstruktur für Rettungskräfte geschaffen worden, die rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Dabei wurde das WEA-NIS so aufgebaut, dass eine Verknüpfung mit anderen Datenbanken möglich ist.
Weitere Infos finden Sie hier:
www.wea-nis.de
Nur drei Jahre nach Ende der DBU-Förderung kann das junge Unternehmen RMEnergy Umweltverfahrenstechnik GmbH (Langenbach), eine ehemalige Ausgründung der TU München-Weihenstephan (Freising), auf sehr erfolgreiche Geschäftsjahre zurückblicken.
Von der in den Jahren 2001 bis 2003 entwickelten Kompaktanlage zur Herstellung von Biodiesel konnten bislang neun Anlagen verkauft werden. Insbesondere im Ausland erfreut sich die Technologie wachsender Beliebtheit.
Die kleine, wirtschaftlich arbeitende Anlage zur Produktion des Eigenbedarfs an Biodiesel auf der Grundlage von Fettsäuremethylester war seinerzeit in Kooperation mit der Firma LÖMI GmbH (Aschaffenburg) entstanden.
Kernstück der Anlage ist ein beheizbarer Rührwerksreaktor, in dem die verschiedenen Prozessschritte wie Umesterung, Reinigung und Destillation stattfinden.
Dabei werden spezifische Produktionskosten erreicht, die mit weit größeren Anlagen konkurrieren können. Die Umesterungsanlage wird in vier Ausführungen für einen Durchsatz von 500 bzw. 4.000 Liter Biodiesel je Veresterung angeboten – entsprechend einer Jahresproduktion von bis zu 3.600 Tonnen.
Die Prozesstechnik ermöglicht es, verschiedene Pflanzenöle und natürliche Fette einzusetzen. Jeder Landwirt kann seinen Treibstoff mit dieser Anlage selbst produzieren. Nur wenige Stunden, nachdem der Raps vom Feld geerntet und das Öl ausgepresst wurde, ist der DIN-gerechte Biodiesel fertig.
Seit Ende November 2006 gehört die Graslöwen-Initiative der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zu den offiziellen Projekten der Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung« der Vereinten Nationen (UN).
Projektleiterin Judith Perez (Dritte v. r.) erhielt die Anerkennungsurkunde in Bonn aus den Händen des Generalsekretärs der Deutschen UNESCO-Kommission, Dr. Roland Bernecker.
Der Graslöwe zählt damit zu über 300 Projekten deutschlandweit, die Möglichkeiten nachhaltiger Entwicklung in der Breite sichtbar machen.
»Ressourcenmanagement im Umbruch« lautete der Titel einer Veranstaltung im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK/Osnabrück).
Der Workshop Anfang Dezember 2006 bildete den Abschluss der fünfjährigen Förderphase zweier DBU-Stiftungsprofessuren, die an den Hochschulen in Osnabrück und Leipzig nunmehr in den »Normalbetrieb« übergehen.
Es handelt sich zum einen um den Lehrstuhl für Stoffstrommanagement, der im Oktober 2001 am interdisziplinären Institut für Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl eingerichtet wurde.
Zum anderen um die Stiftungsprofessur Umwelttechnik/Umweltmanagement, die man ebenfalls im Jahr 2001 an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Robert Holländer installiert hat.
Die Veranstaltung diente dem Erfahrungsaustausch und der Diskussion im Fachkollegenkreis. Als Resultat dessen wurden Ideen für gemeinsame Projekte der Arbeitsgruppen formuliert, die im Nachgang des Workshops weiter ausgearbeitet werden sollen.
Rund 200 Teilnehmer nahmen an der Tagung »Schule – Wirtschaft – Nachhaltigkeit – Die Schwachen stärken« Anfang Dezember 2006 im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) in Osnabrück teil.Herausgeber: Verantwortlich: Erscheinungsweise: Gestaltung (Print): Satz: Druck:
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU; An der Bornau 2, 49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0, Fax 0541|9633-190, www.dbu.de
Redaktion:
Stefan Rümmele, Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gGmbH ZUK, An der Bornau 2, 49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-962, Fax 0541|9633-990, zuk-info@dbu.de
Dr. Markus Große Ophoff (ZUK)
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Birgit Majewski (ZUK)
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