“Weitere wichtige Etappe auf Weg zu einem europaweit modellhaften Bildungs- und Forschungszentrum”
Neues Ausstellungs- und Konferenzhaus im Zukunftszentrum Mensch-Natur-Technik-Wissenschaft eröffnet - DBU fördert mit 2,7 Millionen Euro
Osnabrück / Nieklitz. Zehn Sechseck-Raumteile mit jeweils dreieckigen Dachkonstruktionen und beweglichen Wänden: Das neue Ausstellungs- und Konferenzhaus im Zukunftszentrum Mensch-Natur-Technik-Wissenschaft (ZMTW) in Nieklitz im Landkreis Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) ist ein "flexibler Bienenstock" - und seit heute eröffnet. "Mit der Fertigstellung konnte eine weitere, wichtige Etappe auf dem Weg zu einem europaweit modellhaften Bildungs- und Forschungszentrum im Bereich der Öko-technologie erreicht werden", betonte Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Osnabrück), die mit allein 2,7 Millionen Euro das Projekt gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Bundesagentur für Arbeit fördert. Der fast 1.000 Quadratmeter große Bau stellt das Technologie-Transferzentrum des Landes für Bionik dar, jener Wissenschaft, die biologische Erkenntnisse in technische Produkte umsetzt.
Bionik als Motor innovativer Produktideen
Es sei die Bionik und deren erweitertes Arbeitsgebiet, die Ökotechnologie, das jetzt über die Biomechanik den internationalen Maschinen- und Karosseriebau zu innovativen Produktideen und verringertem Materialeinsatz verhelfe, betonte anlässlich der Eröffnung der Direktor des ZMTW, Prof. Dr. Berndt Heydemann. Fabelhafte Übertragungen aus dem "Architekten-Bereich der Natur" gingen beispielsweise auf Prof. Dr. Claus Mattheck zurück, dem letztjährigen Träger des Deutschen Umweltpreises der DBU. Es gehe aber auch um die Erfindungen von Prof. Dr. Wilhelm Barthlott im Hinblick auf die wasser- und schmutzabweisenden Oberflächentechniken, die die Natur bei den Lotusblumen entwickelt habe. Neuentwickelte Farben trügen den Lotuseffekt auf die Hauswände. Der oft als "Nobelpreis für den Umweltschutz" titulierte Deutsche Umweltpreis der DBU habe auch diese Arbeiten als wegweisend erkannt.
Neue Chancen für wissenschaftliche Basis-Innovationen mit großem wirtschaftlichen Potenzial
Das Land Mecklenburg-Vorpommern werde mit seinem außeruniversitären Bildungs- und Wissenschafts-Zentrum "Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung" - als Institut an der Universität Rostock - zu einem "Leuchtturm" innovativer Bildung und Wissenschaft im Lande und in der Europäischen Union. Hier werde neues Wissen in ungewöhnlicher, einprägsamer Form mit überdimensionalen Modellen dargestellt und der Gesellschaft als "Bildungs- und Wissenschaftsschaufenster" neuer Art verfügbar gemacht. Daraus ergäben sich auch neue Chancen für wissenschaftliche Basis-Innovationen mit großem wirtschaftlichen Potenzial - auch neuem Potenzial für Arbeitsplätze.
"Leuchtturm", der weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt
Brickwedde betonte, das Zukunftszentrum habe sich zu einem "Leuchtturm" innovativer Umweltbildung und -kommunikation entwickeln können, der weit über die Landesgrenzen hinaus strahle. Abstraktes Wissen werde anschaulich und für breite Zielgruppen nachvollziehbar vermittelt. Ergänzende Ausstellungen im Innenbereich böten die Möglichkeit, zum einen detailliertere Informationen abzurufen und zum anderen ökologische und ökotechnologische Gesamtzusammenhänge herzustellen sowie praxisnahe Anwendungsfelder kennen zu lernen. Insbesondere für eine zukünftige Entwicklung in der Gerätetechnik, im Dienstleistungssektor, in der Kommunikation, in der Information und im Design biete das ZMTW dabei eine Fülle von Informationseinheiten und Natur-Vorbildern.