Hartmannsdorf. Inmitten der DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst liegt der Pferdehof von Stephan Weiser, der viele Pferdesportbegeisterte in die Region lockt. Doch die Zufahrt wird durch zahlreiche Schlaglöcher sowie abgesackte Wegesränder behindert. „Der Hartmannsdorfer Forst ist ein Naturrefugium und ein wichtiges Erholungsgebiet im Raum Zwickau, nicht nur für Radfahrer und Wanderer, sondern auch für Reiter. Der Pferdehof ermöglicht sanften Tourismus, den wir gerne unterstützen“, sagt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), anlässlich seines Besuchs auf der Fläche. Das gemeinnützige Tochterunternehmen der DBU, das DBU Naturerbe, wird als Eigentümer gemeinsam mit der Gemeinde Hartmannsdorf die Zufahrtswege zum Hof erneuern. Bei einer Kremserfahrt machten sich vor Ort neben Bonde Bürgermeisterin Kerstin Nicolaus sowie der Zwickauer Bundestagsabgeordnete Carsten Körber (CDU) gemeinsam mit sieben weiteren lokalen Politikern und Behördenvertretern ein Bild von der Maßnahme.
Gemeinsame Finanzierungslösung für die Zufahrt zum Reiterhof
„Neben der Vielzahl an möglichen Aktivitäten im Hartmannsdorfer Forst ist ein Ausflug zum Reiterhof eine tolle Abwechslung. Mit der Instandsetzung wird dieses Angebot für Gäste in der Region noch attraktiver“, freut sich Nicolaus über die gemeinsame Lösung. Die Gemeinde stimmte zu, gemeinsam mit dem DBU Naturerbe die Kosten für die Erneuerung der nördlichen und südlichen Zufahrtswege auf einer Gesamtlänge von rund 900 Metern zu übernehmen. Zeitnah werden das Profil der Fahrbahn erneuert und neue Gräben zur Entwässerung der Wege ausgehoben. „Die neuen Zufahrtswege laden Besucher ein, nicht nur das Reiterlebnis im Pferdehof sondern auch die einzigartigen Naturräume im Hartmannsdorfer Forst zu genießen. Das wertet nicht nur das Gebiet auf, sondern hilft auch dem Naturschutz an sich. Denn nur was der Mensch kennt und schätzt, schützt er auch“, betont Körber während der Kremserfahrt.
Kremserfahrt entlang wertvoller Lebensräume
Die Kutschfahrt führte die Besucher zu den Besonderheiten der DBU-Naturerbefläche: Vorbei an den wenigen verbliebenen Moorflächen, auf denen das Scheidenwollgras blüht, und entlang der ausgedehnten Fichtenwälder. „Anders als sonst kommen die Fichtenwälder südlich des Reiterhofes aufgrund der besonderen lokalklimatischen Verhältnisse natürlicherweise vor und sind auf unseren 71 Flächen im Nationalen Naturerbe einzigartig und schützenswert“, erklärt Bonde. Gemeinsam mit dem langjährigen Partner vor Ort, dem Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge, will die DBU-Tochter den Wald langfristig sich selbst überlassen. Um die Maßnahmen der kommenden zehn Jahre festzulegen, hatte die DBU-Tochter im Rahmen der Naturerbeentwicklungsplanung eine flächendeckende Biotoptypenkartierung in Auftrag gegeben. „Neben vielen Naturschutzmaßnahmen wird der Plan in Abstimmung mit den Behörden auch die Besucherlenkung festlegen“, so Bonde. Ein erster Schritt für mehr Naturerleben sei mit der Wegeinstandsetzung aber jetzt schon beschlossene Sache.