Osnabrück. Er ist der „Vater“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): 1990 hatte Dr. Theo Waigel – Bundesfinanzminister von 1989 bis 1998 – mit dem Verkaufserlös der bundeseigenen Salzgitter AG den Weg frei gemacht für die Gründung der DBU. Mit namhafter Unterstützung: Als Staatssekretäre im Bundesfinanzministerium assistierten ihm zunächst der spätere Bundesbankpräsident und DBU-Kuratoriumsvorsitzende Prof. Dr. Hans Tietmeyer, dann der spätere Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler in seinem Bemühen, die erlösten 1,28 Milliarden Euro in eine Umweltstiftung zu investieren, die im Schwerpunkt den produktionsintegrierten Umweltschutz im Mittelstand mit innovativen, umweltentlastenden Modellprojekten fördert. Heute ließ sich der „Vater“, der das „Aufwachsen“ seiner „Tochter“ in den vergangenen 22 Jahren immer interessiert beobachtet hatte, bei einem „Familienbesuch“ Bericht erstatten. Sein Fazit: Die DBU habe eine „tolle Erfolgsstory“ zu verzeichnen, die ihn sehr beeindrucke.
DBU präsentierte Leistungen und Erfolge
DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde hatte den Bayern in der DBU begrüßt und ihm mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Leistungen und Erfolge der vergangenen gut zwei Jahrzehnte präsentiert. Dabei wies er nicht nur darauf hin, dass bisher über 8.400 Modellprojekte mit rund 1,5 Milliarden Euro bundesweit von der größten Umweltstiftung der Welt gefördert worden seien.
Kapital der Stiftung auf zwei Milliarden Euro gewachsen
Als Beispiele der über 900 Projekte, die mit rund 140 Millionen Euro von der DBU in Bayern gefördert wurden, nannte Bau-Expertin Sabine Djahanschah den bundesweit ersten Neubau einer Schule im Plusenergiestandard und in Holzbauweise in Diedorf und das modernisierte Gymnasium Sonthofen, das nun 82 Prozent weniger Kohlendioxyd verbrauche. Mit besonderer Freude berichtete Brickwedde dem ehemaligen Finanzminister, dass trotz der Investitionen der Stiftung in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro in innovative Umweltschutzprojekte das Kapital der Stiftung von ursprünglich 1,28 Milliarden Euro auf heute zwei Milliarden Euro gewachsen und damit das Ursprungskapital im realen Wert nicht nur erhalten, sondern sogar noch vermehrt worden sei.
Waigel: "Gründung der DBU war richtig"
Waigel war beeindruckt von der Vielfalt und Dichte der geförderten Projekte. Sehr zufrieden zeigte er sich auch mit dem in der Praxis bewährten Umsetzen des Stiftungsgrundsatzes, kleine und mittelständische Unternehmen in ihrem Bemühen zu unterstützen, den produktionsintegrierten Umweltschutz in Deutschland voranzubringen. Auch das alljährliche „Highlight des Jahres“ – die Verleihung des Deutschen Umweltpreises der DBU – könne sich „wirklich sehen lassen“. Er sei überzeugt, dass die Gründung der bis heute ohne Skandale operierenden DBU – der man überall in Europa mit Respekt begegne – richtig gewesen sei und bedankte sich für einen tollen Tag, der ihm heute geschenkt worden sei.