Wachstum von Laubbäumen und Wegeräumung im Blick

Durchforstung auf DBU-Naturerbefläche Frauenholz – DBU-Tochter lässt Wege räumen

Obertraubling. Es kommt Licht in den Wald: In der kommenden Woche beginnen Arbeiter auf der DBU-Naturerbefläche Frauenholz, Kronen von Laubbäumen freizustellen sowie Fichten, Lärchen, Stroben und Douglasien zu entnehmen. Betroffen sind drei verschiedene Stellen im Wald und insgesamt rund 50 Hektar im westlichen Teil des ehemaligen Standortübungsplatzes Oberhinkhofen. Die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die DBU Naturerbe GmbH, hofft als Eigentümerin, dass sich so langfristig ein naturnaher Wald entwickeln kann. „Dafür müssen wir in den fichtendominierten Flächen Nadelhölzer entnehmen und Licht schaffen, damit sich Laubhölzer besser entwickeln können“, erläutert Prof. Dr. Werner Wahmhoff als Fachlicher Leiter und Prokurist der DBU-Tochter. Außerdem hat der Bundesforstbetrieb Hohenfels als Dienstleister der Flächeneigentümerin Waldarbeiter beauftragt, um auf der gesamten Fläche die Sturmschäden im Wald aufzuarbeiten und die Wege zu räumen. Bis Ende des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Wege kurzfristig gesperrt - Sicherheitsabstand notwendig

„Es kann sein, dass wir kurzfristig und für wenige Stunden Waldwege sperren“, betont Revierleiter Ingo Meierjürgen und ergänzt: „Wenn wir Bäume fällen, müssen wir zwei Baumlängen Sicherheitsabstand wahren. Die Absperrungen dürfen dann nicht überschritten werden – das kann lebensgefährlich sein.“

Stufiger Waldrandaufbau als Beitrag zur Artenvielfalt

Zusätzlich zu den Räumungsarbeiten nach dem Sturm gestalten die Arbeiter Übergänge von den Wegen zum Wald. „Wenn wir die Fichten am Rand zurücknehmen, können sich Sträucher, licht- und wärmeliebende Pflanzen entwickeln“, erklärt Meierjürgen. Diese stufigen Waldränder seien in Deutschland selten geworden, bekräftigt Wahmhoff. Der Übergang biete für viele Vogelarten, Kleintiere und Insekten einen neuen Lebensraum und sei ein wichtiger Beitrag zur Artenvielfalt.

Rücksicht auf alte Bäume: Lebensraum für viele Tierarten

Bei der Durchforstung werde Rücksicht genommen auf starke alte Buchen, Eichen oder Fichten, die stehen bleiben. „Sie dienen als Lebensraum für höhlenbrütende Arten wie Specht, Kleiber, Meise, Wendehals und Fledermäuse“, so Meierjürgen.

Schwere Maschinen werden eingesetzt

Bei der waldbaulichen Maßnahme werden die zuvor markierten Bäume von speziellen Holzerntemaschinen (Harvester) gefällt, entastet und in Abschnitte eingesägt. Mit Hilfe eines Tragrückeschleppers (Forwarder) wird das abgelegte Holz an den befahrbaren Waldweg gebracht. Von dort wird es von Lastwagen abtransportiert.

DBU-Tochter hat 47 Flächen vom Bund übernommen

Die insgesamt rund 490 Hektar große DBU-Naturerbefläche Frauenholz ist eine von 47 Flächen mit insgesamt rund 60.000 Hektar, die die DBU-Tochter vom Bund übernommen hat und betreut. Sie versteht sich als Treuhänderin für das Nationale Naturerbe und will es möglichst in einem verbesserten Zustand nachfolgenden Generationen übergeben. Auf den Flächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Das Bundeskabinett hatte mit der Verabschiedung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 2007 deren Bedeutung für das menschliche Leben betont.

Auf der DBU-Naturerbefläche Frauenholz hat der jüngste Sturm Schäden hinterlassen. In den kommenden Wochen werden Teile der Fläche durchforstet.
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Ein Baum versperrt einen Weg: Die Räumung ist für die kommenden Wochen geplant.
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