Schneeberg. Auf der DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst werden Forstwirte in der Zeit vom 21. bis 25. Januar Pappeln entlang der Bundesstraße 169 bei Schneeberg (Sachsen) fällen. Die Kreuzung Bundesstraße/Karlsbader Straße wird vorübergehend voll gesperrt. Das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, hat die Arbeiten in Auftrag gegeben, um die Verkehrssicherung für Auto- und Radfahrer zu gewährleisten. „Die Bäume genügen nach eingehender Prüfung den Sicherheitsanforderungen entlang der Straße nicht mehr und stellen eine Gefahr auch für den parallel verlaufenden Radweg dar“, erläutert Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes, das Vorgehen.
Waldbaustelle führt zu Verkehrsbeeinträchtigungen
Ein zertifiziertes Forstunternehmen fällt unter Aufsicht des Bundesforstbetriebes Thüringen-Erzgebirge 162 Pappeln mit einem Durchmesser von 21 bis 67 Zentimetern entlang der Bundesstraße 169. „Die Bevölkerung sollte sich aus Sicherheitsgründen an die Absperrung halten“, bittet die zuständige Revierleiterin Sabine Haas vom Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge. Weiter hofft sie auf Verständnis für das veränderte Straßenbild nach Abschluss der Arbeiten: „An die fehlenden Pappeln wird man sich wohl erst einmal gewöhnen müssen.“ Aber die Natur habe bereits für Nachwuchs gesorgt. Unter den Pappeln komme eine dichte Naturverjüngung an Eiche, Birke, Ahorn, Weide, Hasel und Hainbuche. Diese ergebe einen wesentlich vielfältigeren Lebensraum für Vögel, Insekten und zahlreiche andere Tiere, als die vormals gepflanzte Pappelmonokultur.
Waldsperrung aufgrund von Schneebruchgefahr
Aufgrund von enormen Neuschneemengen in der vergangenen Woche war die DBU-Naturerbefläche Hartmannsdorfer Forst seit Freitag für Waldbesucher bis auf weiteres gesperrt. Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Thüringen-Erzgebirge bemühen sich seither, gefährdende Bäume zu entfernen. Dies werde jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Zudem besteht trotz des leichten Tauwetters am vergangenen Wochenende nach wie vor die akute Gefahr, dass Bäume oder Baumkronen brechen können. Außerdem kündigt der Wetterbericht weitere Schneefälle und starken Wind an. „Deswegen können wir die Sperrung der Naturerbefläche noch nicht aufheben und bitten die Besucher dafür um Verständnis“, erklärt Haas.
Vielfältige Lebensräume bewahren, entwickeln und erleben
Die Stiftungstochter ist im Rahmen des Nationalen Naturerbes verantwortlich für bundesweit 71 Flächen mit 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Die größtenteils ehemaligen Militärflächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahren, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umwandeln und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufwerten oder erhalten.