Hamburg / Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, steigt in den Themenpark der EXPO 2000 ein! Generalkommissarin Birgit Breuel und Stiftungsgeneralsekretär Fritz Brickwedde unterzeichneten heute in Hamburg den Vertrag, mit dem das Zehn-Millionen-Mark-Engagement der größten Umweltstiftung Europas für das Herzstück der EXPO nun unter Dach und Fach ist. Damit steigt das finanzielle Engagement der Stiftung für die EXPO auf 25 Millionen Mark. Im Kern präsentiert sie sich mit ihren besten Projekten im Rahmen einer Ausstellung im Themenpark. Außerdem gehören zu dem Paket eine Veranstaltungsreihe zu Umweltthemen, mit der sie die EXPO in ihren Vorbereitungen unterstützt und Ökomodellprojekte in Hannover wie etwa eine futuristische Holz-Großdachkonstruktion. Sie stellt in ihrer Dimension eine Weltneuheit dar und könnte zum Symbol der Weltausstellung werden.
Brickwedde betonte in Hamburg, die Stiftung könne im EXPO-Themenpark ein Millionenpublikum von ihrer Philosophie überzeugen, produktionsintegrierter Umweltschutz könne Umweltbelastungen vermeiden, zumindest aber verringern helfen. Sie habe sich für ihre Präsentation eingängige Themen aus dem Alltag der Besucher ausgesucht: Bekleidung, Bauen und Energie. An ihnen solle gezeigt werden, "daß wir es in unserem Alltag mit einer Vielzahl von Produkten zu tun haben, deren Herstellung oder Gebrauch Auswirkungen auf die Umwelt hat". Die Stiftung helfe finanziell, neue Wege zu finden. Pioniere aus mittelständischen Unternehmen lieferten täglich pfiffige Lösungen, mit denen sich schon bei der Produktion die Umwelt besser schützen lasse. Deshalb würden auch passende Beispiele aus der Fördertätigkeit der Stiftung in die Themenparkpräsentation eingebunden.
Die Generalkommissarin der EXPO 2000 und Geschäftsführerin der EXPO 2000 Hannover GmbH, Birgit Breuel, betonte, daß das breite Engagement der Umweltstiftung bei der Weltausstellung beispielhaft sei: "Wir wollen konkrete Beispiele und Lösungen für nachhaltige Entwicklung auf der EXPO 2000 vorstellen. Umweltfragen berühren fast alle Bereiche unseres Lebens. Daher freuen wir uns über die aktive, vielfältige Beteiligung der Umweltstiftung sehr." Aus dem Themenpark könnten die Besucher dank des Beitrages der Umweltstiftung unmittelbare Anregungen für umweltbewußtes Verhalten nach Hause nehmen.
EXPO 2000 und Stiftung wollen das Thema ökologisches Bauen auch in anderer Weise in den Blickpunkt rücken, für den Baustoff Holz mit seinen herausragenden Umwelteigenschaften eine Bresche schlagen: Der zentrale Aktionsplatz des EXPO-Geländes am Hermessee in Hannover wird in der Größe zweier Fußballfelder mit einer Holztragkonstruktion überdacht, wie es sie in dieser Größe weltweit nicht gebe. Unter dem Naturformen wie Pinienhainen nachempfundenen Dach sollen Aktionen wettergeschützt und doch im Freien stattfinden - und ein Symbol aus Holz für die EXPO 2000 in Hannover entstehen, das die Leistungsfähigkeit des Ökobaustoffs demonstriert. Für Forschung, Entwicklung und Verwirklichung stellt die Stiftung der Deutschen Messe AG in Hannover und dem Architekturbüro Herzog + Partner (München) insgesamt 4,1 Millionen Mark zur Verfügung, die Deutsche Forst- und Holzwirtschaft zusätzlich neun Millionen Mark.
Unter dem Titel "Umwelt im Dialog" fördert die Stiftung mit drei Millionen Mark eine fünfstellige Veranstaltungsreihe. Mit ihr greife sie wichtige aktuelle Themen auf und verstärke die inhaltliche Ausrichtung der EXPO. Vom 28. bis 30. Oktober 1999 suche die Stiftung in Dresden nach neuen Wegen zum nachhaltigen Konsumverhalten. In einer Fachtagung werde das Wissen von Umweltexperten gebündelt und über Aktionen an die Verbraucher weitergegeben. Sie sollten überzeugt werden von der Bedeutung dieses Wissens für ihr tägliches Handeln, damit sie es auch in die Praxis umsetzen. Die Inhalte konzentrierten sich bewußt auf die Hauptthemen der Stiftungspräsentation im Themenpark der EXPO.
Vom 14. bis 16. Oktober 1999 gehe es in Magdeburg in einer weiteren Veranstaltung dieser Reihe um neue Wege zur grenzüberschreitenden Umweltpartnerschaft mit Mittel- und Osteuropa.
Im Hannoveraner Stadtteil Kronsberg in unmittelbarer Nähe zum EXPO-Gelände stellt die Stiftung weitere knapp acht Millionen Mark bereit. Damit fördert sie drei Maßnahmen: den Aufbau der Kronsberg-Umwelt-Kommunikations-Agentur (KUKA), das Umweltbildungswerk der Hermannsdorfer Landwerkstätten am Kronsberg und eine Qualifizierungsmaßnahme zum ökologischen Bauen für Architekten, Ingenieure, Handwerker, Bauherren und Baustoffhersteller. Die KUKA berate beim Bau der Kronsbergsiedlung Investoren und übernehme die ökologische Baubegleitung. Sie biete Führungen an, organisiere Architektenwettbewerbe und Fachkongresse und informiere die Öffentlichkeit. Mit den Hermannsdorfer Landwerkstätten am Kronsberg solle ein ökologisch geführter Landwirtschaftsbetrieb mit Bildungszentrum entstehen. Darin würden praxisbezogene Weiterbildungsmöglichkeiten für Lebensmittelerzeuger, -verarbeiter und -vermarkter angeboten.
Abgerundet wird das Engagement schließlich mit den "Weltweiten Projekten". An 44 von ihnen sei die Stiftung mit 116 Förderprojekten und einem Volumen von über 93 Millionen Mark beteiligt. Die Projektarbeit der Umweltstiftung sei wesentlich für die spätere Anerkennung als weltweite Projekte gewesen. Brickwedde: "Das zeigt exemplarisch: Unser Tun entwickelt eine Eigendynamik und ermutigt Menschen weit über die ursprünglichen Zielsetzungen hinaus, ihre Zukunft aktiv und umweltverträglich zu gestalten."