Osnabrück. Über 137 Millionen Mark hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) in den vergangenen rund viereinhalb Jahren in den Schutz und die Bewahrung umweltgeschädigter Kulturgüter gesteckt, davon allein 111 Millionen Mark in die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dabei entfielen von den insgesamt 241 Projekten mit 193 über 80 Prozent auf die neuen Bundesländer, auf deren ökologischen Wiederaufbau die Stiftung besonderes Augenmerk richtet. Generalsekretär Fritz Brickwedde: "Umweltschäden an Denkmälern stellen ein großes Problem dar, dem häufig nur mit aufwendiger Methodik und modernster Technik beizukommen ist. Naturwissenschaftliche Erkenntnisse zur Schadenserfassung und -beseitigung müssen sowohl den Denkmalpflegern als auch den Handwerkern, die die Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen ausführen, zugänglich gemacht werden. Deshalb fördern wir diese Modellprojekte, die einen fruchtbaren Austausch von naturwissenschaftlichen und handwerklichen Erfahrungen zum Ziel haben."
Modellsanierung national wertvoller Kulturgüter
Im Bereich der Modellsanierung national wertvoller Kulturgüter engagierte sich die Umweltstiftung in Berlin bisher bei sieben Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von drei Millionen Mark. Zu diesen Projekten gehören unter anderem die modellhafte Beseitigung von Umweltschäden an national wertvollen Glasfenstern unter Einbeziehung der Aus- und Weiterbildung (630.000 Mark), die modellhafte Schadensaufnahme und beispielhafte Entwicklung von Konservierungsmethoden an den umweltgeschädigten Standbildern König Friedrichs II. und des Freiherrn von und zum Stein Unter den Linden (500.000 Mark) sowie ein Modellprojekt zur Erforschung und Erhaltung historischer Putze und Mörtel im Hinblick auf Umweltschäden (1,2 Millionen Mark).
Von Parkanlagen bis zum Brandenburger Tor in Potsdam
In Brandenburg förderte die seit dem 1. März 1991 arbeitende Stiftung bisher 13 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 12,2 Millionen Mark. Zu diesen Projekten gehören unter anderem die Beseitigung von Umweltschäden in der historischen Parkanlage des Fürsten Pückler in Branitz (560.000 Mark), die Glashütte in Zossen als Modell für die Nutzung eines Industriedenkmals mit Schwerpunkt Umwelt (3,5 Millionen Mark) oder - mit Blick auf die Bildhauer- und Steinmetzarbeiten - die modellhafte Sanierung des Brandenburger Tores in Potsdam (800.000 Mark).
Kirchenrestaurierung in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern stehen bisher 15 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 8,9 Millionen Mark auf der Förderliste der Stiftung. Zu diesen Projekten gehören unter anderem die Außenrestaurierung der Kirche in Schlieffenberg (2,5 Millionen Mark) und die Außensanierung der Klosterkirche Dobbertin (2,7 Millionen Mark) wie auch die Beseitigung von Umweltschäden an der Stadtkirche Neustrelitz (200.000 Mark) oder die Beseitigung von Umweltschäden am Ostgiebel der Marienkirche in Greifswald (500.000 Mark).
35,7 Millionen Mark für Kulturgüter in Sachsen
Zu den bisher 56 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 35,7 Millionen Mark in Sachsen gehören unter anderem die Sanierung der Westturmanlage des Doms in Meißen (3,24 Millionen Mark), die Sanierung von Turm und Ostgiebel der Thomas-Kirche in Leipzig (4,4 Millionen Mark), Sanierungsmaßnahmen an der St. Marienkirche in Zwickau (3,52 Millionen Mark), Außensanierung der Marienkirche in Kamenz (5,1 Millionen Mark) sowie die Enttrümmerung der Frauenkirche in Dresden (1,75 Millionen Mark).
Neumarktkirche in Merseburg, Dom zu Halberstadt und Schloß Leitzkau saniert
In Sachsen-Anhalt mit seinen bisher 67 Projekten liegt das Gesamtfördervolumen bei 33,5 Millionen Mark. Hier gehören unter anderem die Sanierung der Außenbereiche der Neumarktkirche Merseburg (sechs Millionen Mark), die Außensanierung des Doms zu Halberstadt (1,35 Millionen Mark), Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten am Schloßkomplex Leitzkau (1,2 Millionen Mark) oder die beispielhafte Beseitigung von Umweltschäden an der Dachkonstruktion der Georgenkirche in Halle an der Saale zu den geförderten Projekten.
35 Projekte in Thüringen gefördert
Im Bereich der Modellsanierung national wertvoller Kulturgüter engagierte sich die Umweltstiftung in Thüringen bisher bei 35 Projekten mit einem Gesamtfördervolumen von 16 Millionen Mark. Neben der Außensanierung der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen (3,8 Millionen Mark) gehören auch die modellhafte Sanierung von Umweltschäden am Schloß Heiligenstadt (2,2 Millionen Mark), die Außensanierung der St. Johanniskirche in Saalfeld (1,6 Millionen Mark) und die modellhafte Beseitigung von Umweltschäden an national wertvollen Glasfenstern unter Einbeziehung der Aus- und Weiterbildung in Regie des Dombauamtes St. Mariendom, Erfurt (2,5 Millionen Mark) dazu.