Umweltgerechte Sanierung des größten Fachwerkgebäudes in Europa abgeschlossen

Letzter Teil des Langen Hauses in Halle an neuen Mieter (Deutsches Jugendinstitut) übergeben
Osnabrück/Halle. Heute wurde der letzte Teil des sanierten Langen Hauses in Halle an einen neuen Nutzer übergeben. Das sechsgeschossige Gebäude ist mit einer Länge von 113 Metern und einer Höhe von 25 Metern das größte Fachwerkgebäude Europas. Es wurde von 1713 bis 1714 gebaut und in den Jahren 1996 bis 2003 denkmal- und umweltgerecht saniert. Mit der Fertigstellung des Langen Hauses wird das letzte Fachwerkgebäude am Lindenhof an den neuen Nutzer, das Deutsche Jugendinstitut e. V. (DJI) übergeben. Damit ist nun der 240 Meter lange, überwiegend von Fachwerkgebäuden umgebene Lindenhof, eine architektonische Besonderheit, komplett saniert.

DBU förderte umweltgerechte Sanierung mit 6,67 Millionen Euro

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) bewilligte ein umfangreiches Modellprojekt zum Erhalt des größten Fachwerkhauses in Europa unter den Anforderungen des modernen Umweltschutzes in Höhe von insgesamt 6,67 Millionen Euro. In den sechs Eingängen finden sich das Evangelische Konvikt der Universität (Haus 8-9), die Pensionsanstalt und das Musikhaus der Latina A.H. Francke (Haus 10-11). In das jüngst fertig gestellte Haus 12-13 zieht die Außenstelle des Deutschen Jugendinstitutes München ein; die beiden unteren Etagen werden durch die Pensionsanstalt genutzt, so dass sich die Zahl der hier untergebrachten Schüler auf über 100 erhöht.

Deutsches Jugendinstitut zog als neuer Mieter ein

Das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) ist ein außeruniversitäres sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut. Es untersucht die Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien sowie darauf bezogene Angebote zu ihrer Unterstützung und Förderung und berät Politik und Praxis der Jugend- und Familienhilfe. Das DJI hat seinen Sitz in München und eine regionale Arbeitsstelle in den Frackeschen Stiftungen in Halle.

DBU-Modellprojekt im Rahmen vieler weiterer Kulturdenkmäler

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt unter anderem den Erhalt denkmalgeschützter Gebäude mit innovativen und zugleich bauwerkschonenden Maßnahmen. Mit der Förderung des Sanierungsprojektes "Langes Haus" von 1996-2003 in einer Gesamthöhe von 6,67 Millionen Euro ermöglichte die DBU den Erhalt dieses europäisch bedeutsamen Gebäudes. Über Jahrzehnte hinweg war die Gebäudesubstanz durch Verkehr, Chemieindustrie und Braunkohlefeuerung massiven Umweltbelastungen ausgesetzt. Auf umweltverträgliche und modellhafte Weise wurden in Zusammenarbeit mit Handwerk und Wissenschaft aus der Region Konzepte zur Rettung und dem zukünftigen Erhalt des Baudenkmals entwickelt. Bei der umweltgerechten Sanierung wurde darauf geachtet, natürliche Materialien zu verwenden. So wurden z. B. Schilfrohrmatten als Dämmmaterial verwendet, das die Anforderungen an Wärme-, Feuchte- und Schallschutz gleichermaßen erfüllt und damit den Heizenergieverbrauch senkt, ohne die einzigartige Fachwerkfassade zu verändern.

Elfjährige Sanierung fand heute ihren Abschluss

Die Fertigstellung des Langen Hauses und damit des Lindenhofes bedeutet einen enormen Schritt in der Sanierung des historischen Gebäudeensembles der Franckeschen Stiftungen. Nach elfjähriger Sanierung konnte damit unter Federführung des Architekten DBA dwb Wilfried Ziegemeier die Hälfte der Gebäude modernen Nutzungszwecken zugeführt werden.

Kontakt:
Franckesche Stiftungen:
Anke Michler
Leiterin der Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0345-21 27 405
oeffentlichkeit@francke-halle.de
www.francke-halle.de
Heute wurde die siebenjährige Sanierung des Langen Hauses der Franckeschen Stiftungen in Halle abgeschlossen. Foto: Werner Ziegler, Halle
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