Tore öffnen für eine bessere Beziehung von Mensch und Wald

Interaktive Zeitreise in Besucherzentren im Nationalpark Hunsrück-Hochwald – DBU fördert

Nonnweiler. Die Bedeutung des Waldes für den Menschen hat sich im Laufe der Zeit oft gewandelt: Er war Weide- und Jagdgrund, Energie- und Rohstofflieferant, Herrschaftsbesitz und Staatswald. Jede dieser Funktionen hat sich unterschiedlich auf das Ökosystem ausgewirkt. Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald soll nun die Ausstellung „Natürlich, mit Geschichte!“ entstehen, die die Besucher mit auf eine Reise durch 2.500 Jahre Waldgeschichte nimmt. „Mit einer interaktiven und modernen Ausstellung wollen wir den Wald und die Menschen der Vergangenheit lebendig werden lassen und so die Besucher zum Staunen bringen“, erklärt Projektleiter und Nonnweilers Bürgermeister Dr. Franz-Josef Barth. Insgesamt sollen drei so genannte Nationalpark-Tore als Besucherzentren mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen entstehen. Die Deutsche Bundesstiftung fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 250.000 Euro.

Interaktive Ausstellung

Nonnweiler liegt im Saarland in direkter Nähe zu einem geschichtlich bedeutenden keltischen Ringwall und eigne sich deswegen besonders gut, um die Beziehung von Mensch und Wald in einer historischen Perspektive zu thematisieren, sagt Barth. In der Ausstellung geschehe dies auf mehreren Ebenen. Durch Beobachten und Anfassen sollen so vor allem Kinder und Jugendliche in die Geschichte der Region eintauchen können. „Der Wald wie wir ihn heute kennen ist das Ergebnis einer langen geschichtlichen Entwicklung. Die Menschen haben das Bild des Waldes über 2.500 Jahre immer wieder verändert – davon erzählt diese Ausstellung“, so Barth.

Der Wald als Kulturlandschaft

In Deutschland gebe es keine unberührten Landschaften, denn jeder Lebensraum sei von Menschen mitgestaltet worden. Mit dem Gründen des Nationalparks Hunsrück-Hochwald 2015 könne die Wildnis sich nun erstmalig den Wald zurückerobern, sodass sich sein Bild erneut verändern werde. Das Vermitteln der Geschichte dieses Lebensraumes sei die Grundlage für ein besseres Verständnis von natürlichen Zusammenhängen und der Folge menschlicher Eingriffe. Das sei auch das Ziel der Ausstellung.

Wissen auf moderne Art vermitteln

Der saarländische Umweltminister Reinhold Jost zeigte sich über die Förderzusage der DBU hoch erfreut: „Die geplante Ausstellung soll auf moderne Art und Weise Wissen vermitteln und Lust darauf machen, das Besondere der Region zu erkunden und auch im geschichtlichen Kontext zu verstehen. Mit dem Nationalpark-Tor Keltenpark, das in den kommenden drei Jahren am Rande des Keltendorfes in Nonnweiler-Otzenhausen realisiert wird, werden wir die Besucherinnen und Besucher des Nationalparks Hunsrück-Hochwald gebührend empfangen und informieren. Die Ausstellung wird dazu einen wesentlichen Beitrag leisten.“

Umweltbewusstsein fördern

Für die DBU sei es besonders wichtig, Menschen für die heimische Natur durch vielfältige Angebote vor Ort zu begeistern und Verantwortungs-bewusstsein für die Natur zu fördern, erklärte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und verwies auf die rund 70.000 Hektar Naturschutzflächen, die der Stiftung für den langfristigen Schutz vom Bund zur Verfügung gestellt worden waren. Dabei werde durch Umweltbildungsangebote Naturschutz positiv vermittelt und für eine nachhaltige Bewahrung und Nutzung der natürlichen Lebensgrundlagen geworben. Bonde: „Es geht darum, die Natur zu schützen und ihr wieder mehr als bisher freien Lauf zu lassen.“


Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 34943): Dr. Franz-Josef Barth, Tel. 06873|6600

Hier entsteht das neue Nationalpark-Tor (v.l.): Saarlands Umweltminister Reinhold Jost, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und Dr. Franz-Josef Barth (Bürgermeister der Nationalparkgemeinde Nonnweiler) zu Besuch im Keltenpark.
© S. Bauer/Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Saarland

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