Stopp dem Schilfsterben: Forscher packen europaweites Problem an

Suche nach Gründen und Auswegen - DBU fördert mit 532.000 Euro
Hamburg. Einigen Seen in Europa geht das Schilf aus. Wo früher hundert Hektar Schilf standen - beispielsweise in der Holsteinischen Schweiz -, sind heute gerade mal zehn geblieben. Eine Katastrophe für Wasservögel und Fische, denen Nahrung und Unterschlupf verloren geht. Aber warum stirbt das Röhricht in ganz Europa? Nach Antworten sucht ein Team aus Wissenschaftlern, das mit rund 532.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt wird. "Nur wenn die Ursache für das europaweite Schilfsterben gefunden wird, können wir handeln. Und nur wenn wir handeln, können wir helfen, ein wertvolles und hoch komplexes Ökosystem zu bewahren," sagt DBU-Pressesprecher Franz-Georg Elpers.

Suche nach Ursachen und Auswegen

Forscher des Biozentrums Klein Flottbek der Universität Hamburg, des Ökologie-Zentrums der Universität Kiel und der Limnologischen Station der Technischen Universität München wollen gemeinsam dem Rätsel des Röhrichtsterbens auf die Spur kommen. Unterstützt von zahlreichen regionalen Partnern, untersuchen die Wissenschaftler zunächst die Gründe für den Schilf-Rückgang am Beispiel der Seen der Holsteinischen Schweiz . Anschließend sollen verschiedene Methoden zum Schutz des Röhrichts und zu seiner Wiederansiedlung getestet werden.

"Ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz"

""Die Renaturierung ist ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz", sagt Elpers, "und kann helfen, den Konflikt zwischen den Zielen des Vogel- und des Röhrichtschutzes zu lösen." Denn größere Wasservögel wie Graugänse fressen bevorzugt junge Schilftriebe. Bislang werden Zäune eingesetzt, um den Kahlschlag zu stoppen - nicht immer mit Erfolg.

Ansprechpartner zum Projekt: Biozentrum Klein Flottbek der Universität Hamburg, Prof. Dr. Kai Jensen, Telefon 040|4281-6576, Fax 040|4281-6254, Kjensen@iangbot.uni-hamburg.de
Warum stirbt das Röhricht in Europa? Nach Antworten sucht ein Team aus Wissenschaftlern, das mit rund 532.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt wird.
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