Flensburg. Mit Trauer und Anteilnahme reagiert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf den Tod ihres Umweltpreisträgers und ehrenamtlichen Gutachters Prof. Dr.-Ing. Joachim Paul (Flensburg): „Joachim Paul hat mit seinem damaligen Partner Ernst Jahn einen maßgeblichen Beitrag dazu geleistet, Verfahren zur Nutzung von Wasser als Kältemittel und Kälteträger zu entwickeln und in den Markt einzuführen. Kompressionskälteanlagen konnten erstmals Kälte ohne die in der konventionellen Technik üblichen umweltschädlichen Kältemittel erzeugen und können damit einen wesentlichen Beitrag zur Schutz der Umwelt leisten. Seine Leistung auf diesem Sektor wird für uns immer unvergessen sein“, betonte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Paul und Jahn waren 1997 mit ihrer damaligen Firma Integral Energietechnik mit dem höchstdotierten Umweltpreis Europas ausgezeichnet worden. Paul war jetzt nach kurzer schwerer Krankheit mit 65 Jahren verstorben.
Einen wesentlichen Beitrag zum Schutz von Ozonschicht und Klima geleistet
Nach damaliger Lehrbuchmeinung sei der Einsatz von Wasser als Kältemittel in Kompressionskälteanlagen nicht denkbar gewesen, würdigte Brickwedde die Innovationsleistung weiter. Zur Kühlung eines Bergwerkes sei dieses Verfahren von Integral dann jedoch verwirklicht worden und habe seine Machbarkeit bewiesen. So könne ein wesentlicher Beitrag zum Schutz von Ozonschicht und Klima geleistet werden. Durch technologische Weiterentwicklungen habe Integral als Pionier damals neue Maßstäbe gesetzt und andere angestiftet, in diesem Themengebiet weiter zu forschen.
"Prof. Paul hat in der Kältetechnik nachhaltig Spuren hinterlassen"
Wegweisend gewesen sei auch die Entwicklung von flüssigem, pumpfähigem Eis, dem sogenannten Flow Ice. Das relativ einfache Verfahren biete verschiedene Vorteile bei der Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Kälte, wie sie z. B. auf Fischfangschiffen benötigt wird. Brickwedde: „Die umweltentlastenden Innovationen der Firma Integral und die ihres damaligen Mitgeschäftsführers Joachim Paul sind als sehr hoch einzuschätzen. Prof. Paul hat in der Kältetechnik nachhaltig Spuren hinterlassen.“