Bad Hersfeld. Was haben eine Jeans vom Textildiscounter und eine Banane aus dem Supermarkt gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Bei genauerem Hinsehen aber werden Parallelen deutlich. So sind in der Regel die Arbeitsbedingungen, die Preise und der Energieverbrauch bei Herstellung und Transport beider Produkte alles andere als sozial, ökologisch und ökonomisch verträglich. Welche Möglichkeiten ein junger Mensch hat, auf diese Probleme zukunftsorientiert Einfluss zu nehmen, soll das Projekt der Freien Universität Berlin (FU) „Bildung für nachhaltige Entwicklung an Ganztagsschulen“ aufzeigen. Rund 80 Teilnehmer wurden zu Experten in diesem Bereich ausgebildet und sollen nun Ganztagsschulen in der Bildung für nachhaltige Entwicklung unterstützen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) förderte das Engagement der FU mit rund 370.000 Euro. Heute fand die bundesweite Ausbildung ihren Abschluss.
Ausgebildete Partner sollen künftig mit Ganztagsschulen Konzepte erarbeiten
In 18 Monaten wurden Mitarbeiter aus Natur- und Umweltschutzverbänden, außerschulischen Umweltbildungseinrichtungen und Lehrer berufsbegleitend zu so genannten Multiplikatoren ausgebildet. Sie sollen ihr Wissen zukünftig in Informationsveranstaltungen und Fortbildungen an Verbände und Organisationen weitergeben. Als Partner sollen sie gemeinsam mit den Schulen Konzepte für nachhaltige Schülerprojekte entwickeln. Das könnten nachhaltige Schülerfirmen, Energiesparprojekte oder globale Schulpartnerschaften sein. Exkursionen zu außerschulischen Lernorten, Planspiele oder Zukunftswerkstätten sollen den Schülern ein Feld zum Experimentieren, Erfahren und Lernen bieten. Bei der Abschlussveranstaltung wurden Lehrerfortbildungsinstituten, Kultusministerien, Schulämtern und Service-Agenturen des Programms "Ganztägig lernen" von Bund und Ländern die Ganztagsschulprojekte präsentiert.
Bittner: Blick hinter die Fassade motiviert zum Handeln
„Der Weg in die Nachhaltigkeit führt über die Bildung, denn erst der Blick hinter die Fassade macht Zusammenhänge zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialen Aspekten in Umweltfragen deutlich und motiviert zum Handeln“, erklärt der DBU-Experte für Umweltbildung, Dr. Alexander Bittner. Die Schüler würden aktiviert für eine ökologisch verträgliche und wirtschaftlich nachhaltige Umwelt.
Interessierte Schulen, die Kontakt mit den Beratern aufnehmen möchten, finden Informationen unter www.bne-ganztagsschule.de
Ihr Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ: 22276): Saskia Hoffmann, Freie Universität Berlin, Telefon: 030/83852744