Erstmals wird ein Konzept für konfliktfreie Flussrevitalisierung entwickelt - "Gemeinsame Sache aller" - DBU fördert mit 123.500 Euro
Osnabrück. Es geht um 16 Kilometer: auf dieser Länge fließt die Hase auf ihrem Weg zur Ems mitten durch Osnabrück. Dabei hat sie viel von ihrer Natürlichkeit verloren. Um der Hase neues Leben einzuhauchen, wurden bereits einige Anstrengungen unternommen. Doch der Weg zurück zur Natur birgt auch Zündstoff: "Bei der Revitalisierung von Flüssen kann es zu Konflikten kommen, vor allem, wenn unterschiedliche Nutzungsinteressen bestehen", sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Deshalb sollen in einem bundesweit einmaligen Projekt möglichst viele Menschen für das Vorhaben "Lebendige Hase" der Stadt Osnabrück ins Boot geholt werden. Die DBU unterstützt das Projekt mit rund 123.500 Euro.
Prominente Patenschaften
"Die Hase muss zur gemeinsamen Sache aller Osnabrücker werden", so Brickwedde. Erreicht werden soll dies durch Informationen, Gespräche oder Kooperationen mit Schulen und Medien vor Ort. Hinzu kommen einige ausgefallene Ideen: so soll zum Beispiel Osnabrücker Prominenz als "Hasepaten" gewonnen werden. Sie könnten etwa für einen lückenlosen Haseuferweg werben, auf dem Osnabrücker und Besucher in Zukunft entlang der Hase vom Bahnhof in die Innenstadt spazieren könnten.
Modellprojekt als bundesweites Vorbild
Insgesamt hat die DBU damit bislang acht Haseprojekte mit über einer Million Euro unterstützt. "Wenn sich das neue Osnabrücker Modellprojekt gut entwickelt, könnte es bundesweit Vorbild für die reibungslose Revitalisierung von Flüssen sein", so Brickwedde.
