Regionale Wirtschaftskreisläufe: Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit

„Trialog“ mit Produzenten, Handel und Verbrauchern – DBU stiftet 124.000 Euro

Oesede. Nachhaltigkeit bedeutet, die Belange von Umwelt, Wirtschaft und Sozialem in seinem Handeln gleichwertig zu berücksichtigen. Doch viele Bildungsangebote zur Nachhaltigkeit beschäftigen sich bisher nur mit Einzelaspekten und nehmen nicht den gesamten Verwertungskreislauf vom Produzieren bis zum Konsumieren in den Blick. „Mit unserem ‚Trialog‘ von Erzeugern, Handel und Verbrauchern wollen wir die nachhaltigen Energie- und Lebensmittelerzeugung voranbringen“, erklärte heute Johannes Buß, Leiter der Katholischen LandvolkHochschule Oesede (KLVHS), anlässlich der Förderbewilligung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Aus den Händen von DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde nahm Buß einen Bescheid in Höhe von rund 124.000 Euro entgegen. „Dieser Trialog nimmt modellhaft regionale Wertschöpfungsketten in den Blick. Die Vernetzung aller beteiligten Gruppen ist anspruchsvoll und wegweisend zugleich“, lobte Brickwedde das Projekt.

Fragen der Umweltgerechtigkeit konkret vor Ort beleuchten

„Energie und Lebensmittelerzeugung sind zwei Schlüsselthemen der Gegenwart und Zukunft. Daher werden wir sie mit elf Partnerorganisationen in verschiedenen Veranstaltungstypen bearbeiten“, sagte KLVHS-Projektleiter Peter Klösener. Für rund 600 Erzeuger, Vertreter des Handels, der Gastronomie und für Verbraucher seien über einen Zeitraum von drei Jahren rund 20 zielgruppenspezifische Seminare an über 70 Seminartagen geplant. Zusätzlich gebe es mindestens drei zielgruppenübergreifende Veranstaltungen. „Fragen der Umweltgerechtigkeit sollen ganz konkret vor Ort bei Produktion, Einkauf und Konsum beleuchtet werden. Die Grundlagen für das Projekt sind gegenseitiges Verständnis und die gemeinsame Suche nach Lösungen“, erläuterte Klösener das Konzept. So wolle man die regionalen Wertschöpfungsketten schrittweise im Sinne des nachhaltigen Wirtschaftens verbessern. „Dazu gehört auch, dass alle Teilnehmer anschließend als Multiplikatoren in ihrem sozialen und beruflichen Umfeld tätig sind“, ergänzte Brickwedde.

Verbraucher und Handel für nachhaltigen Einkauf sensibilisieren

Für rund 400 Verbraucher würden bei insgesamt neun Seminaren junge Menschen, Familien und auch Rentner fortgebildet, skizzierte Klösener die Projektdetails. Bei den Erzeugern würden rund 150 Teilnehmer – insbesondere junge Landwirte sowie deren Auszubildende – in sechs Seminaren geschult. Ziel sei es, sich dort mit dem Entwickeln einer eigenen nachhaltigen unternehmerischen Perspektive auseinanderzusetzen. Bei Handel und Gastronomie würden in zwei Seminaren rund 40 Leitungskräfte qualifiziert, so Klösener. Man wolle die Teilnehmer so für das umweltgerechte Einkaufen sensibilisieren und ihnen helfen, in Sachen Nachhaltigkeitsstandards ihr eigenes Profil zu schärfen.

Ambitionierte Ziele für das Projekt gesetzt

Besonders wichtig seien für die Bewilligung die ambitionierten Ziele des Projektes gewesen, ergänzte Brickwedde. „Für alle drei Gruppen hat die LandvolkHochschule gewünschte Zielwerte definiert. Dadurch unterscheidet sich das Vorhaben schon jetzt sehr positiv von vielen anderen Projekten.“ Klösener ergänzte: „Wir möchten erreichen, dass 50 Prozent der Verbraucher am Projektende regionale, saisonale und damit umweltgerechte Produkte verwenden. Außerdem hoffen wir, dass dann 30 Prozent der Erzeuger sowie des Handels und der Gastronomie ihre Betriebe auf erneuerbare Energien umgestellt haben.“

Zwölf Kooperationspartner sind am Projekt beteiligt

Nach der heutigen Förderzusage gehe es nun an die konkreten Vorbereitungen. Am „Landwirtschaftstag“ der KLVHS am 6. Januar starte dann das Projekt, so Klösener. Man freue sich aber jetzt schon, insgesamt zwölf Kooperationspartner im Boot zu haben. Das seien die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Hochschule Osnabrück, die Katholische Landjugendbewegung des Diözesanverbandes, der Hauptverband des Osnabrücker Landvolks, das Bistum Osnabrück, die SüdNord-Beratung und die DEHOGA Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim (alle aus Osnabrück). Ihre Teilnahme ebenso zugesagt hätten die Stadtwerke Georgsmarienhütte, REWE Großverbraucher-Service GmbH (Hildesheim), VAB – Vertrieb und Auftragsbeschaffung für Menschen mit Behinderungen/CaPHANDY (Dülmen), der LandFrauenverband Weser-Ems (Oldenburg), die BBS am Museumsdorf (Cloppenburg) und zusätzlich die eigenen Absolventen der KLVHS-Fortbildung „Fachkraft zum nachhaltigen Wirtschaften“, die ebenfalls von der DBU gefördert wurde.

Abschlussveranstaltung soll Ergebnisse überregional verbreiten

Mit einer überregionalen Abschlussveranstaltung solle dann im dritten Projektjahr die deutschlandweite Verbreitung der Projektergebnisse sichergestellt werden, erklärte Klösener abschließend.

Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 28908): Peter Klösener, Telefon 05401/8668-17, Telefax: 05401/8668-60

Mit einem "Trialog" von Erzeugern, Handel und Verbrauchern will die KLVHS Oesede die nachhaltige Energie- und Lebensmittelerzeugung voranbringen. Die DBU unterstützt das innovative Projekt mit rund 124.000 Euro.
© Michler, Hanns-Frieder/piclease
Freuten sich gemeinsam über die Förderung: KLVHS-Leiter Johannes Buß, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde und Projektleiter Peter Klösener.
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