Pfingstsymposium beleuchtete Fragen rund um den verantwortlichen Umgang mit Energie für eine intakte Umwelt
Veranstaltung im Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern - 120 Teilnehmer - DBU unterstützt Vortrags- und Diskussionsreihe
Benediktbeuern. Im Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern fand heute das zehnte Pfingstsymposium statt. Schwerpunktthema: "Energie und Umwelt - Verantwortung für die Zukunft". Über 120 Teilnehmer diskutierten Fragen der Gewinnung und des Verbrauchs von Energie, Möglichkeiten eines verstärkten Einsatzes erneuerbarer Energiequellen und beleuchteten auch ethische und theologische Fragen. Die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, geförderte Veranstaltung unter Schirmherrschaft des bayerischen Staatsministers Hans Zehetmair (Wissenschaft, Forschung und Kunst) wurde von DBU-Kuratoriumsmitglied Wolfgang Gröbl und DBU-Abteilungsleiter Dr. Wulf Grimm moderiert. Gröbl hatte zuvor auch den Bewilligungsbescheid über knapp 100.000 Euro übergeben, mit dem das diesjährige Symposium und die Folgeveranstaltungen 2003 (Architektur und Bauwesen) und 2004 (rationelle Energieanwendung) unterstützt werden.
Auswirkungen des Klimawechsels
Das Programm dieses Jahres widmete sich nach einem gesellschaftspolitischen Überblick aus der Sicht der bayerischen Staatsregierung der Fragestellung, welche Auswirkungen ein eventueller Klimawechsel zur Folge haben könnte. Der Beitrag von Dr. Gerhard Berz von der Forschungsgruppe Geo-Risiken der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft lieferte Hinweise darüber, wie die Besorgnisse der Klimaforscher in der Versicherungswirtschaft eingeschätzt werden.
Sichere Energieversorgung gefordert
Im Zusammenhang damit stand ein Referat von Gerald Hennenhöfer, General-Bevollmächtigter der e.on AG. Er griff nicht nur die umweltrelevanten Fragen der Energieversorgung auf, sondern auch das Anliegen der Gesellschaft nach jederzeit gesicherter, unterbrechungsfrei verfügbarer und preiswerter Energie. Die Teilnehmer erhielten in einer anschließenden Diskussion die Möglichkeit zum vertieften Gedankenaustausch mit den Referenten.
Ergebnisse der Allianz-Stiftung
Dr. Lutz Spandau, Vorstandsvorsitzender der Allianz Umweltstiftung (München), die verschiedene Einrichtungen u.a. in der Umweltbildung zur Thematik Energie fördert, berichtete, welche zukunftsweisenden Erkenntnisse aus dem Bau von Solaranlagen an 97 besonders im Umweltschutz engagierten Schulen zu ziehen seien, wie sich die Übertragung der Ergebnisse der wesentlich von der DBU geförderten "Energieökologischen Modellstadt Ostritz mit dem Kloster St. Marienthal" nach Osteuropa gestalte und wie die solare Gebäudetechnik und die Windkraftanlage am "Sonnentempel in der Eifel / Gaytal Park" im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark auf die Besucher wirkten.
Erneuerbare Energien als Thema
In einem Vortragsblock wurden die Energieformen Sonne (Dr. Winfried Hoffmann, RWE solar GmbH), Windkraft (Jens-Peter Molly, Deutsches Windenergie-Institut) und Biomasse (Manfred Wörgetter, österreichische Bundesanstalt für Landtechnik) aus der Sicht der Wirtschaft, von Wissenschaftlern und Anwendern in Kurzreferaten behandelt. Von besonderer Bedeutung waren dabei die Fragen der Akzeptanz der verschiedenen Formen der erneuerbaren Energien in der Gesellschaft.
Fusionsforschung im Blick
In einem weiteren Beitrag "Die Fusion: Energiequelle der Zukunft" berichtete Prof. Dr. Alexander Bradshaw, Wissenschaftlicher Direktor des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, darüber, wie weit die Fusionsforschung in den letzten Jahren gekommen ist und wie lange es noch dauert, bis diese Energiequelle den von den Fusionsforschern erwarteten Beitrag zur Grundlast der Stromversorgung liefert.
Ethische Fragen thematisiert
Im Lichte der Verantwortung für Gottes Schöpfung wurde die Thematik abschließend in ethischer Reflexion behandelt. Mit dem Referat "Überzeugungs- und Interessenskonflikte in der Energiefrage. Ethische und theologische Anmerkungen" machte Prof. Dr. Wilhelm Korff, emeritierter Professor für Sozialethik an der Universität München, deutlich, wie die christlichen Kirchen persönliche Kräfte zur Umsetzung der neu gewonnenen Kenntnisse in eigenes umweltbewusstes Handeln mobilisieren könnten.
Energiezentrale präsentiert
Die Veranstaltung wurde mit einer Präsentation der von der DBU namhaft geförderte Energiezentrale des Klosters Benediktbeuern beschlossen.