Peenemünde: DBU Naturerbe setzt auf Zusammenarbeit vor Ort

Naturschutzfachliche Maßnahmen auf Beiratssitzung vorgestellt – Kooperation mit Behörden und Vereinen

Karlshagen. Einst militärisches Sperrgebiet steht die schwer zugängliche Nordspitze Usedoms heute als Nationales Naturerbe unter besonderem Schutz. Die gemeinnützige DBU Naturerbe GmbH, seit Anfang des Jahres Eigentümerin der rund 2.100 Hektar großen Fläche Peenemünde, zu der auch die Halbinsel Struck und die Insel Ruden gehören, will dieses wertvolle Naturgebiet langfristig sichern. Auf der zweiten Beiratssitzung vergangenen Donnerstag stellte die Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) dem 18-köpfigen Gremium die aktuellen und geplanten Maßnahmen für die Fläche vor. „Wir arbeiten hier eng mit der Bundesforst zusammen und setzen auf Kooperationen vor Ort“, so Dieter Pasch, fachlicher Leiter Naturschutz der DBU Naturerbe GmbH in seiner Begrüßung.

Zuwege zum Flächendenkmal gesichert - Besonderheit erlebbar machen

Dass hierbei Denkmalschutz und Naturschutz Hand in Hand gehen können, zeigen die Arbeiten, die die DBU Naturerbe GmbH dieses Jahr in Kooperation mit der Unteren Denkmalschutzbehörde, dem Historisch-Technischen Museum Peenemünde und dem Museumsverein Peenemünde auf der Naturerbefläche durchgeführt hat. „Verschiedene Zuwege zum Flächendenkmal wurden gesichert, zum Beispiel gefährliche Moniereisen entlang der Wege zum Prüfstand VII entfernt und offene Schächte verfüllt oder abgedeckt“, erklärt Flächenbetreuer Dr. Uwe Fuellhaas. In einigen Bereichen sei Vegetation zurückgenommen worden, um das Denkmal, das in speziellen Führungen besichtigt werden könne, für Besucher erlebbar zu machen. Dabei handle die DBU Naturerbe GmbH immer gemäß ihren in Leitbildern festgeschriebenen Naturschutzzielen.

Ehrenamtliche vom Bergwaldprojekt pflegen Orchideenwiesen

Tatkräftige Unterstützung leistete 2012 auch der Verein Bergwaldprojekt, der sich als verlässlicher Partner der DBU Naturerbe GmbH bereits im dritten Jahr für den Naturschutz auf der Fläche Peenemünde engagierte. 20 ehrenamtliche Teilnehmer aus ganz Deutschland waren im September eine Woche im Inselnorden und auf dem Ruden im Einsatz: „Artenreiches Offenland von Baumbewuchs frei halten, geschützte Orchideenwiesen pflegen, zugewachsene Bunker als Fledermausquartiere sichern, Abfall beseitigen, das sind nur einige der Arbeiten, die die Teilnehmer unter Anleitung von Matthäus Holleschovski vom Bergwaldprojekt e.V. und dem langjährigen Revierleiter Uwe Wobser von der Bundesforst bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) durchführten. Eine hervorragende Kooperation, die wir auch im nächsten Jahr fortführen und weiter ausbauen werden“, so Fuellhaas.

Renaturierung der Strandseelagunen gestoppt - Munition gefährdet Arbeiten

Nicht realisiert werden konnte das Naturschutzprojekt der Nord Stream, die Renaturierung der Strandseelagunen im Norden der Insel. Fuellhaas erläuterte die Gründe: „In einigen Bereichen wurde eine erhöhte Anzahl von Blindgängern festgestellt, die aus Zeiten stammt, als die Nationale Volksarmee das Gelände für Übungszwecke als Erdschießplatz nutzte.“ Diese Munition liege im Vergleich zu Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg in hoher Dichte nah an der Oberfläche und habe dazu geführt, dass die geplante ökologische  Ausgleichsmaßnahme an dieser Stelle aufgegeben wurde.

Exkursion zur der nächsten Beiratssitzung geplant

Auf der Beiratssitzung wurde unter anderem beschlossen, zukünftige Treffen mit einer Exkursion ins Gebiet zu verbinden und so die Naturschutzmaßnahmen direkt vor Ort zu veranschaulichen.

DBU Naturerbe GmbH übernimmt 33 Flächen vom Bund

Die DBU Naturerbefläche Peenemünde ist eine von 33 Flächen mit insgesamt 46.000 Hektar, die die gemeinnützige DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive vom Bund übernimmt, um sie als Nationales Naturerbe zu sichern und zu schützen. Generell will die Tochtergesellschaft offene Lebensräume durch Pflege bewahren, naturnahe Wälder ohne menschlichen Eingriff zu neuer Wildnis entwickeln, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführen und Feuchtbiotope wie auch Gewässer ökologisch aufwerten und erhalten.

Feuchtgebiet auf der Naturerbefläche Peenemünde (Mecklenburg-Vorpommern)
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Bei der Beiratsitzung erläuterten Vertreter der DBU Naturerbe GmbH auch das Engagement von Ehrenamtlern des Bergwaldprojektes auf der DBU Naturerbefläche Peenemünde.
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