Berlin. Umwelttechnische Berufe sollen für Frauen attraktiver gemacht werden. Dazu hat der Verein LIFE - Frauen entwickeln Ökotechnik e.V. (Berlin) mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) ein Frauennetzwerk Umweltbildung aufgebaut. Nach einer erfolgreichen Anfangsförderung beschloß das Kuratorium der größten Umweltstiftung Europas unter Vorsitz von Bundesbankpräsident Dr. Hans Tietmeyer, das Vorhaben mit rund 480.000 Mark weiter zu unterstützen. Dabei soll ein Schwerpunkt der künftigen Arbeit auf Kooperationen mit Projekten und Fachfrauen in den neuen Bundesländern liegen, sagte Stiftungs-Generalsekretär Fritz Brickwedde.
Technische und naturwissenschaftliche Bildung für Frauen
Die Kooperationen könnten den zahlreichen technisch qualifizierten Frauen durch Weiterbildungen im Umweltbereich Chancen auf dem wachsenden Öko-Arbeitsmarkt eröffnen. Eine besondere Rolle spielten dabei die alternative Energietechnik und der Umweltschutz. Frauen seien bislang in technischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern unterrepräsentiert und könnten daher trotz des Interesses und des Engagements für die Umwelt beruflich kaum zum konstruktiven Umweltschutz beitragen. Aus diesem Grund habe LIFE e.V. Bildungsangebote entwickelt, die Mädchen und Frauen zum Umweltengagement motivieren und sie gleichzeitig dabei unterstützen sollen, Technik und Naturwissenschaft in ihre berufliche Planung einzubeziehen. Schließlich sollten Frauen, die im Umweltbereich arbeiten, vernetzt werden, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Positionen zu Umweltthemen zu entwickeln.
Anlaufstelle für die Umweltbildung
Das Frauennetzwerk Umweltbildung habe drei wesentliche Ziele. Das eine sei die Entwicklung von Konzepten und Modellen, aber auch die Beratung für Mädchen und Frauen hinsichtlich der Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung in ökologischen Bereichen. Ein weiteres Ziel sei die Entwicklung und Verbreitung von Lehrmaterial zur Bildung und Beschäftigung von Frauen im Umweltbereich, ebenso wie die Vermittlung von Dozenten. Bisher wurden unter anderem Projekte in der außerschulischen Jugendbildung sowie Aus- und Weiterbildung, aber auch spezielle Seminare zu den Themen Solarenergie, Solarbootbau, ökologisches Bauen, Wassernutzung, Methoden der Umweltbildung und elektronische Vernetzung angeboten. Zudem hätten Informationsveranstaltungen und Tagungen stattgefunden.
Mittlerweile wendeten sich viele Organisationen und Institutionen mit der Bitte um konkrete inhaltliche und organisatorische Hilfestellung an das Netzwerk. Diesem sei es gelungen, sich zu einem kompetenten Ansprechpartner zu entwickeln.