Wegberg. Die Übertragung der Naturerbefläche Arsbeck ist nun notariell beurkundet und ins Grundbuch eingetragen: Somit ist die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, neue Eigentümerin der Naturschutzfläche. Bis 2013 hatte das britische Militär die heutige Naturerbefläche als Übungsplatz und teils als Treibstofflager für naheliegende Flugplätze genutzt. Nach dem Abzug der Streitkräfte ging das 270 Hektar große Areal zunächst an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Der Bund hat uns nun die Aufgabe übertragen, die DBU-Naturerbefläche als Teil des Nationalen Naturerbes in einem optimalen Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten. Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Josef Feldmann, Prokurist des DBU-Naturerbes.
DBU Naturerbe schützt Artenreichtum auf ehemaligem Militärgelände
Naturschutzfachlich besteche die Fläche mit hohem Artenreichtum. „Als das Militär die Fläche nutzte, entstanden vor allem im Westen offene Landschaften wie Heiden und Sandmagerrasen. Diese wertvollen Biotope wollen wir verbessern und erhalten“, so Feldmann. Kleine Baumgruppen, lichte Wälder und Stillgewässer durchziehen das Offenland und formen ein seltenes Vegetationsmosaik. Dazwischen befinden sich ausgedehnte Übergangsflächen. Diese Struktur sei ideal für den bodenbrütenden Ziegenmelker. Er gehört zu den gefährdeten Vogelarten, denn sein Lebensraum schwinde zunehmend. Das gilt auch für weitere seltene Arten: So nutzen etwa Kreuzkröten die Kleingewässer als Laichplatz, und Schlingnattern fühlen sich im besonnten halboffenen Land wohl.
Wälder sollen sich langfristig natürlich entwickeln
Das Offenland ist von lichten Eichen-Birken- und Kiefernmischwäldern umgeben. Langfristig sei das Ziel, den gesamten Wald in einen naturnahen Mischwald mit heimischen Laubholzarten zu überführen und ihn anschließend sich selbst zu überlassen. „Hierfür fällen wir schnellwachsende Nadelhölzer und schaffen so Licht und Raum für junge Laubbäume“, erklärt Feldmann und ergänzt: „Da das Militär die Fläche nutzte, sind Teile im Westen möglicherweise munitionsbelastet. Aus Sicherheitsgründen sind sie daher eingezäunt und bisher nicht für Besucher zugänglich.“ Im Osten dürfen Spaziergänger die Natur auf ausgewiesenen Wanderwegen erkunden. Um diese zu optimieren und zu erhalten, erarbeitet das DBU Naturerbe nun gemeinsam mit dem Bundesforst die Naturschutzmaßnahmen für die kommenden zehn Jahre. Diese werden im sogenannten Naturerbe-Entwicklungsplan festgehalten. Ansprechpartner vor Ort bleibt der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser, mit dem das DBU Naturerbe einen Dienstleistungsvertrag abgeschlossen hat.