Naturentfremdung stoppen: Kinder mit Spaß für die Umwelt begeistern

DBU-Förderschwerpunkt Kinder und Jugendliche - Gut 1300 Projekte mit rund 240 Millionen Euro
Osnabrück. Das Interesse von Kindern an der Natur befindet sich im Sturzflug! Diesen Trend hat der aktuelle "Jugendreport Natur 06" der Universität Marburg bestätigt. Naturentfremdung lautet das Stichwort, das auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Skepsis beobachtet. "Um Kinder für Natur- und Umweltthemen zu begeistern, muss vor allem der Spaß im Mittelpunkt stehen. Deshalb haben wir viele Projekte unterstützt, bei denen die Kinder aktiv mit einbezogen werden", sagt DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde anlässlich des morgigen Weltkindertages (20. September). Bisher hat die Stiftung bereits gut 1300 Projekte mit Kinder- und Jugend-Bezug mit rund 240 Millionen Euro gefördert, um bei den Jüngsten Freude an Natur- und Umweltschutzthemen zu wecken.

DBU-Graslöwe als Umweltbotschafter für Kinder im Einsatz

Brickwedde macht unter anderem auf den Graslöwen , das grünmähnige DBU-Maskottchen, aufmerksam: "Dieser ‚Umweltbotschafter' der Stiftung steht seit 1999 für unterhaltsame Umweltbildung - ganz bewusst ohne erhobenen Zeigefinger, damit den Kindern die Freude am Naturschutz erhalten bleibt." Deshalb sei der Löwe ein guter Multiplikator für die junge Zielgruppe. Das Maskottchen ist mit seinem "Graslöwen-TV" regelmäßig zu Gast im Kinderkanal von ARD und ZDF und bei Sendungen auf radijojo! "on air".

Experimentierspaß: Vorschulkinder als Naturwissenschaftler

Wie sehr sich Vorschulkinder für Naturwissenschaft begeistern, hat ein Projekt der Fachhochschule Darmstadt gezeigt. Bei kleinen Experimenten, die die Kinder größtenteils sogar selber durchführen konnten, standen die Wandelbarkeit von Energie in Wärme, Kraft oder Geräusche und das Entdecken von Leben unter dem Mikroskop im Mittelpunkt. Brickwedde: "Mit den Versuchen und kindgerechten Erklärungen wurde ein einfacher Bezug zwischen Naturwissenschaft und Naturschutz hergestellt."

Jüngster Bewilligungsempfänger entwickelte Umweltnachrichten-Forum

Nicht nur Projekte für junge, sondern auch von jungen Naturschützern hat die DBU unterstützt: Das "Umweltthemen-Chaos" im Internet zu beseitigen, hatte sich der Abiturient Christoph Schneider vorgenommen und schließlich mit 19 Jahren als jüngster Bewilligungsempfänger eine Förderung über 6.800 Euro bekommen. Entstanden ist das Internetportal www.Umweltschutz-NEWS.de , das Umwelt- und Naturschutzthemen bündelt und zur Diskussion stellt. "Gibt man bei Google Suchbegriffe wie Umweltschutz ein, stößt man auf 3,6 Millionen Internetseiten mit relativ geringer und oft nur mäßiger Aktualität und Qualität", erklärte Schneider seinen Beweggrund für die Informationsseite.

Film und Zeitung: Umweltkommunikation in Massenmedien

Moderne Medien sind auch beim "Förderschwerpunkt Umweltkommunikation für Kinder und Jugendliche" im Fokus. Unter diesem Aspekt wurden bereits unterschiedliche Vorhaben von der DBU angeschoben. Dazu gehören zum Beispiel ein Filmprojekt über ökologische Zusammenarbeit in der Landwirtschaft, grenzüberschreitende Umweltpartnerschaften zwischen Schulen sowie eine Zeitungskooperation, die Schüler zu Umweltreportern in Nachbarländern macht.

Öko-Kindergarten mit Wärmeschutzglas, Wassersammelanlage und Photovoltaik

Daneben hat die Stiftung auch umweltfreundliche Sanierungen oder Neubauten von Kindergärten und Schulen gefördert. So zum Beispiel im münsterländischen Ochtrup (Kreis Steinfurt), wo der Bau eines Öko-Kindergartens eng an ein pädagogisches Konzept angebunden wurde. Das Gebäude wurde nach modernen umwelttechnischen Standards errichtetund unter anderem mit Wärmeschutzverglasung, Regenwassersammelbecken und Photovoltaiktechnik ausgestattet.

Brickwedde: "Ganzheitliches Konzept mit Modellcharakter"

Das pädagogische Konzept soll den Kindern bereits frühzeitig umweltbewusstes Leben aufzeigen. Dazu wird in dem Kindergarten vor allem auf alltägliche Verhaltensweisen eingegangen und zum Beispiel Wasser- und Energiesparen oder Mülltrennung eingeübt. "In Ochtrup ist durch das Prinzip des Ökobaus und des spielenden Lernens ein ganzheitliches Konzept mit Modellcharakter umgesetzt worden", lobt Brickwedde.
Der Graslöwe der DBU steht seit 1999 als "Umweltbotschafter" für Kinder für Umweltbildung mit Spaß - ohne erhobenen Zeigefinger.
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Nicht ohne PC: Christoph Schneider war schon als Kind für die Umwelt aktiv - mit 19 Jahren wurde er der jüngste Bewilligungsempfänger der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
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