Dauban. Pünktlich vor Frühlingsbeginn hat die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, heute die umfangreiche Rückbaumaßnahme auf dem ehemaligen Militärgelände in der Oberlausitz, dem Daubaner Wald, abgeschlossen. Die Abbruchobjekte verteilten sich nahezu auf die gesamten rund 3.300 Hektar der Naturerbefläche. „Die Natur wird sich die entsiegelten Flächen nun zurückerobern – ein richtungsweisender Schritt angesichts des immer noch viel zu hohen Flächenverbrauchs in Deutschland“, sagt Dr. Heinrich Bottermann, Geschäftsführer der Naturerbe-Tochter, die als Eigentümerin die Entwicklung auf der DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald verantwortet. Für die Maßnahme wurde rund eine halbe Million Euro von der DBU aufgewendet.
Naturschutz an erster Stelle
Bei der Umsetzung der Rückbaumaßnahme habe der Naturschutz an erster Stelle gestanden, betont Bottermann. Maßnahmen in naturschutzfachlich sensiblen Zonen seien schon im Januar außerhalb von Brut- und Aufzucht-Aktivitäten geschützter Tierarten abgeschlossen worden. „Wir sind absolut in unserem straffen Zeitplan geblieben“, freut sich Uwe Röllich. Sein Ingenieurbüro zeichnete für das Projektmanagement und die Bauüberwachung verantwortlich. Zeitweilig sei an drei verschiedenen Baufeldern mit mehreren Maschinen und Arbeitskolonnen der Abbruchbetriebe Frauenrath Recycling sowie der Entsorgungsgesellschaft Guttau parallel gearbeitet worden.
Mehrere tausend Tonnen Abbruchmaterialien
Die Eckdaten sprechen für sich: 60 Tonnen Asbest – das entspricht mehreren tausend Quadratmetern Asbestdächern, 14 Tonnen gefährliche Dämmstoffe, 131 Tonnen Teerpappe, 63 Tonnen kontaminiertes Abbruchholz, 53 Tonnen Baumischabfälle, 180 Tonnen Schornsteinabbruchmaterialien, rund 1.800 Tonnen Beton mit schädlichen Anhaftungen, 5.000 Tonnen Ziegelabbruchmaterial und mehr als 10.000 Tonnen Beton sind die Bilanz des Rückbaus in Zahlen ausgedrückt.
Gute Zusammenarbeit der beteiligten Behörden und Unternehmen
Harald Böttcher, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Sparte Bundesforst, der als DBU-Koordinator gemeinsam mit der Revierleiterin Gunda Hanke und dem Revierleiter Günther Körner die Maßnahmen vor Ort begleitete, lobte das starke Engagement und die sehr gute Zusammenarbeit zwischen dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement als ausführende Bauverwaltung, der ökologischen Baubegleitung durch die Biosphärenreservatsverwaltung Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und dem Ingenieurbüro.
Umfangreiche Rückbaumaßnahmen auch auf anderen DBU-Naturerbeflächen
Die DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald ist eine von mehreren Flächen, auf der die DBU-Tochter Rückbaumaßnahmen durchführt. Auf ihren deutschlandweit rund 60.000 Hektar Naturerbeflächen verzeichnet sie rund 500 militärische Gebäude oder Anlagen, die in den kommenden Jahren rückgebaut werden sollen. Die Maßnahmen werden durch die DBU-Tochter finanziert.
Treuhänderin für das Nationale Naturerbe
Die DBU-Tochter versteht sich als Treuhänderin für das Nationale Naturerbe und will es möglichst in einem verbesserten Zustand nachfolgenden Generationen übergeben. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar – größtenteils ehemalige Militärflächen – sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Das Bundeskabinett hatte mit der Verabschiedung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 2007 deren Bedeutung für das menschliche Leben betont.